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75. Jahrestag der Gründung des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg

Selbstständig im Auftrag der Landeskirche

Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Die sogenannte Schwaben-Formel „Selbständig im Auftrag der Landeskirche“ steht für die lebendige Geschichte der evangelischen Jugendarbeit in Württemberg. Am 12. Dezember 1946 wurde die Neuordnung der Evangelischen Jugendarbeit im Amtsblatt der Landeskirche veröffentlicht.

Der Jugendtag gehört bis heute zu den Aktivitäten des ejw.Archiv EJW

Evangelisches Jungmännerwerk und Evangelisches Mädchenwerk sollten „der jungen Generation das Evangelium von Jesus Christus … bezeugen“. Und dies sollte …selbständig im Auftrag der Landeskirche“ geschehen.

Die Entstehung des Evangelischen Jugendwerks reicht zurück bis in Zeit des Nationalsozialismus der 1930er Jahre. Um der Gleichschaltung und Auflösung freier christlicher Jugendvereine zu entgehen, wurden diese in die landeskirchliche Arbeit integriert. Leiter dieser „Evangelischen Jugendstelle“ war der spätere Landesjugendpfarrer Dr. Manfred Müller. Die „Platzanweisung“ des „selbständig im Auftrag“ von 1946 war die Initialzündung für eine dynamische Entwicklung einer Jugendarbeit mit der für Württemberg so typischen Balance einer engen Bindung zur Kirche und gleichzeitigen Freiheit der Jugendarbeit. 1971 fusionierten Mädchenwerk und Jungmännerwerk zum EJW. Unzählige junge Menschen haben seitdem eine bleibende positive Prägung durch diese gemeinsame Jugendarbeit erfahren.

Eine Grundstruktur der Freiheit

Der frühere Leiter des Jungmännerwerks und spätere Landesbischof Theo Sorg hat das Verhältnis von verfasster Kirche und freiem Werk mit einem etwas gewagten Vergleich beschrieben: „Ist die Institution Kirche ein großer Tanker, so sind die freien Werke und Gruppen, wenn sie sich recht verstehen und angemessene Strukturen haben, kleine und bewegliche Schnellboote. Um Jugendarbeit lebendig gestalten zu können, braucht es eine Wendigkeit der Strukturen und Entscheidungsabläufe und eine Freiheit des Denkens.“ 

Im Auftrag der Landeskirche organisiert das EJW die kirchliche Jugendarbeit und ermutigt junge Menschen, in der Kirche Verantwortung zu übernehmen. Viele Ehrenamtliche der Jugendarbeit übernehmen in einem späteren Lebensabschnitt Verantwortung im Kirchengemeinderat. Selbstständig arbeitet das EJW, indem es z. B. eigene Leitungsstrukturen hat. Als „Ehrenamtlichenwerk“ ist es von der Basis her organisiert. So wählt die Delegiertenversammlung den Vorstand, der wiederum Landesreferentinnen und -referenten beruft. Der CVJM Württemberg gehört als freies Werk zum EJW und das EJW ist wiederum selbst Mitgliedsverband im CVJM Deutschland.

„Selbstständig im Auftrag“ beschreibt keine Gegensätze, sondern ein Miteinander in Balance. Oder um es mit Worten von Landesbischof a.D. Hans von Keler (Leiter des Mädchenwerks 1957 bis 1963) zu sagen: „Die württembergische Formel freies Werk im Raum der Kirche zeigt ein Lebenselement unserer Landeskirche an: Konsens und nicht Konfrontation“.

Cornelius Kuttler

Leiter des EJW


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