| Geistliches

Tag der Deutschen Einheit

Die Mehrheit sieht das Zusammenleben in unserem Land positiv

In Deutschland leben nicht nur aufgebrachte und schimpfende Miesmacher, die nur das sehen, was nicht gut läuft. Die Mehrheit sieht das Zusammenleben im Land positiv, sagt Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer.

Rundfunkpfarrerin Lucie PanzerEMH

Mehr als 9.000 Menschen in Deutschland hat man befragt, wie sie das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bewerten: Menschen im Osten und im Westen, davon ungefähr ein Drittel ohne Migrationshintergrund, aber auch Spätaussiedler, Türkeistämmige, Zuwanderer und Zuwanderinnen aus einem EU Land und auch Asylbewerber und Geflüchtete.

Diese 9298 Menschen hat man befragt, wie das Zusammenleben im Alltag läuft, also in der Nachbarschaft, in Freundschaften, im Arbeitsmarkt und in der Schule. Und es hat sich herausgestellt, dass die Befragten generell zufrieden sind. Und zwar vor allem diejenigen, die direkte Kontakte mit Migranten haben. Wer die nicht hat, der beurteilt die Situation eher skeptisch und negativ. Durchgeführt hat die Befragung ein Sachverständigenrat aus verschiedenen unabhängigen Stiftungen.

Fast 10.000 Befragte und ein überwiegend positives Ergebnis. Als ich das gelesen habe, war ich richtig stolz auf uns. In unserem Land leben also gar nicht nur aufgebrachte und schimpfende Miesmacher, die nur das sehen, was nicht gut läuft. Das könnte man ja manchmal denken, wenn man sieht und hört, was  Medien melden. Aber die Alltagserfahrungen der Leute sind in der Regel anders. Die meisten sagen: In meiner Nachbarschaft, in meiner Schule, an meinem Ort gibt es keine schwerwiegenden Probleme mit den Zuwanderern. Ich glaube, da haben wir allen Grund: Gott sei  Dank zu sagen.

Und ich glaube, viele sehen auch, wie gut es den meisten bei uns geht. Wie die ältere Frau neben mir, die vor ein paar Tagen gesagt hat: „Es geht uns doch so gut! Bei den Behörden muss man nicht dafür zahlen, dass man zu seinem Recht kommt. Die Krankenversicherung funktioniert, in den Krankenhäusern muss man nicht zu zweit im Bett liegen und es sind alle Medikamente da, die man braucht. Wir haben mehr als genug zu essen und zu trinken. Ich finde, da können wir gut denen abgeben, die aus Ländern kommen, wo das alles nicht so läuft.“

Ich finde, die Frau hat Recht. Wenn ich unser Land mit anderen vergleiche, dann geht es uns wirklich gut. Natürlich weiß ich, dass es auch Arme bei uns gibt. Und dass man noch mehr tun könnte, um sozial Schwache zu stützen und zu fördern. Aber immerhin gibt es Beratungsstellen und Fördermaßnahmen. Anderswo gibt es das nicht. Solche Einrichtungen könnte man ausbauen. Steuereinnahmen gibt es doch anscheinend genug.

Ich bin stolz auf meine Mitbürger und Mitbürgerinnen, die sehen, wie gut es uns geht. Und die deshalb bereit sind, andere aufzunehmen, denen es schlechter geht. Gott segne sie und uns alle.

Rundfunkpfarrerin Dr. Lucie Panzer


Der Beitrag lief ursprünglich als „Anstoß“ bei SWR 1.

Mehr News

  • Datum: 29.03.2024

    Karfreitag: Bruchstücke des Lebens

    „Ich kann die Gebrochenheit in meinem Leben zulassen, weil ich weiß, dass auch ich mit all meiner Bruchstückhaftigkeit, auch mit meinem Scheitern einfach in Gottes Liebe aufgehoben bin“, sagt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in diesem SWR-Gespräch über Karfreitag.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    „Leben ist ein unverfügbares Geschenk“

    In seiner Osterpredigt weist Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Osterbotschaft: „Sieg des Lebens“

    „Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod, der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit“, sagt Landesbischof Gohl in seiner Osterbotschaft. Im Video nimmt er Sie mit auf den Birkenkopf bei Stuttgart, wo nach dem 2. Weltkrieg große Mengen Fassadentrümmer aufgeschüttet wurden.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Mit den Sinnen feiern: Ostern mit den Konfis

    Ostern ist kein einfaches Fest. Wie man dieses zentrale Fest der Christenheit Konfirmanden und Konfirmandinnen nahebringt, davon erzählen Pfarrer Friedemann Bauschert (Stephanuskirche Tübingen) und Pfarrer Martin Trugenberger, Dozent für Konfirmandenarbeit am ptz.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Spenden für humanitäre Hilfe im Nahen Osten

    Nach den Angriffen der Hamas auf die israelische Bevölkerung ist die humanitäre Lage der Menschen in den betroffenen Gebieten dramatisch. Medikamente, Wasser und Lebensmittel fehlen. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg, bittet um Hilfe.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Perspektiven für christlich-islamischen Dialog

    Dr. Friedmann Eißler, Islambeauftragter der Landeskirche, erklärt in einer aktuellen Stellungnahme, was den interreligiösen Dialog gegenwärtig so komplex macht.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.03.2024

    ACK-Broschüre über Nachhaltigkeit

    Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg fordert in den „Schöpfungs-Leitlinien“ nachhaltige Lebensbedingungen für die ganze Welt. Die erstmals 2002 herausgegebene Broschüre ist nun in einer überarbeiteten Neuauflage erhältlich.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    beraten & beschlossen Frühjahrssynode 2024

    Videos, Bilder, Berichte - unser digitales Synoden-Magazin gibt multimedial Einblick in die Frühjahrstagung der Landessynode am 15. und 16. März. Und um keine Ausgabe zu verpassen, können Sie sich hier für unseren „beraten & beschlossen“ Newsletter registrieren.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    Prälatur-Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern

    Die Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfe der Landeskirche feiern an Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag Gottesdienste in ihrer Prälatur. Hier finden Sie die Terminübersicht.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    FAQ zu Ostern: Auferstehung für Zweifelnde

    Ohne Auferstehung gäbe es kein Ostern. Doch woran glauben Christinnen und Christen da eigentlich, und was ist, wenn einem dieser Glaube schwerfällt? Was sagt die Bibel dazu? Pfarrer Dan Peter, Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, gibt Antworten.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.03.2024

    Dr. Fabian Peters wird Dezernent für Finanzmanagement & Informationstechnologie

    Dr. Fabian Peters leitet künftig das Dezernat für Finanzmanagement und Informationstechnologie im Stuttgarter Oberkirchenrat. Der Landeskirchenausschuss hat ihn am Donnerstag, 21. März, in dieses Amt gewählt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.03.2024

    Der Passion und Auferstehung Jesu nachgehen

    Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern sind Höhepunkte im Kirchenjahr. Evangelische Kirchengemeinden und Einrichtungen erinnern mit Ostergärten und -wegen an Jesu Leiden, Tod und Auferstehung.

    Mehr erfahren
Mehr laden