Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland beschließt Resolution
Dresden. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert mehr Anstrengungen für den Klimaschutz. Zum Abschluss ihrer Synode am Mittwoch in Dresden verabschiedete das Kirchenparlament einen Text, in dem es unter anderem heißt: „Für den Frieden in der Welt ist Klimagerechtigkeit eine unabdingbare Voraussetzung.“
Seit Sonntag, 10. November, hatten die insgesamt 126 Synodalen getagt. Dabei verabschiedeten sie nicht nur den Haushaltsplan für das kommende Jahr mit einem Volumen von mehr als 222 Millionen Euro, sondern befassten sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Frieden.
Eng verknüpft sei das Tjhema mit dem Klimawandel: „Der Klimawandel verschärft bestehende Konflikte und ist eine nicht zu unterschätzende Fluchtursache“, betonte Präses Irmgard Schwaetzer. Und: „Frieden kann es ohne nachhaltige Entwicklung nicht geben." Denn von den Folgen des Klimawandels seien besonders die ärmsten Länder der Erde und ihre Bevölkerung betroffen.
So heißt es in der von der Synode verabschiedeten Resolution - die EKD nennt sie Kundgebung - unter anderem: „Für den Frieden in der Welt ist Klimagerechtigkeit eine unabdingbare Voraussetzung.“
Protest gegen Lohndumping
Das Papier geht aber auch auf den innergesellschaftlichen Frieden in Deutschland ein: Lohndumping und die Verlagerung von Arbeitsplätzen, Altersarmut und steigende Mieten weckten zunehmend Ängste.
Die Kirche habe die Aufgabe, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, um Populismus, Extremismus und Gewaltbereitschaft vorzubeugen.
„Zunehmend belasten auch Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sowie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus das gesellschaftliche Klima. Dem muss entgegnet werden: Rassismus und Ausgrenzung widersprechen dem christlichen Gebot der Nächstenliebe und der Würde des Menschen. Verbale und physische Verrohung und Gewalt dürfen keine Mittel der politischen, weltanschaulichen und religiösen Auseinandersetzung sein.“
Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Ein weiteres wichtiges Thema war die weitere Aufarbeitung sexueller Gewalt; dafür stellt die Synode im kommenden Jahr rund eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung, so dass insgesamt 2,3 Millionen Euro bereitstehen. „Unsere Beratungen in Dresden haben uns darin bestärkt, die Beteiligung von Betroffenen künftig noch weiter zu stärken“, sagte Schwaetzer. So wird sich in Kürze ein Betroffenenbeirat bilden.
Jugendquote beschlossen
Ebenfalls beschlossen haben die Synodalen eine Art Jugendquote. Demnach sollen alle Landeskirchen mit mehr als zwei Vertretern in der EKD-Synode mindestens eine(n) Synodale(n) im Alter zwischen 20 und höchstens 27 Jahren entsenden. Erklärtes Ziel ist es, dass die nächste, sich 2021 konstituierende EKD-Synode zumindest zu Beginn mindestens 20 junge "Parlamentarier" bis zu 27 Jahren haben soll.
Bislang hat die EKD-Synode zwar Jugenddelegierte - sie können jedoch keine Anträge einbringen und besitzen kein Stimmrecht.
Von der EKD-Synode beschlossene Kundgebung im Wortlaut
Vor 175 Jahren erschien die „Ansprache evangelischer Geistlicher Württembergs an das Volk“. Sie beginnt mit den Worten: „Nichts scheint sicher und alles in Frage gestellt. Was heute gilt, ist morgen abgeschätzt; was morgen geschehen soll, ist heute ungewiß.“
Die Frühjahrstagung der Landessynode ist zu Ende gegangen. Die Synodalen befassten sich am 15. und 16. März unter anderem mit der Studie „Jugend zählt 2“, verschiedenen Kirchlichen Gesetzen sowie der Eckwerteplanung. Im landeskirchlichen Haushalt sind hohe Einsparungen notwendig.
Sexualisierte Gewalt: Standards auf EKD- und Staatsebene gefordert
Die Landessynode hat sich zu Beginn ihrer Frühjahrstagung mit den Ergebnissen der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt befasst. Synode, Landesbischof und Oberkirchenrat haben einheitliche Standards gefordert.
Die Landessynode tagt am 15. und 16. März im Stuttgarter Hospitalhof. Hier können Sie die Beratungen im Livestream verfolgen. Zudem finden Sie hier im Fortgang der Tagung alle Dokumente und Berichte.
Kirche und Politik: Landesbischof Gohl im Interview
Landesbischof Gohl hat mehrfach betont, die AfD sei für Christinnen und Christen nicht wählbar. In diesem Interview zum Verhältnis von Politik und Kirche begründet er dies und betont, dass in der Kirche alle Menschen willkommen sind, „auch Menschen, die die AfD wählen.“
Die Landessynode tagt am 15. und 16. März im Stuttgarter Hospitalhof. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Beratungen vor Ort oder im Livestream zu verfolgen. In diesem Video erklärt Synodalpräsidentin Sabine Foth die Themen der Tagung.
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