| Landeskirche

Offene Kommunikation ist zentrales Anliegen

Direktor Stefan Werner im Gespräch über den Neubau des Oberkirchenrats

Die Planungen zum Neubau des Oberkirchenrats in der Gänsheidestraße werden konkreter. Er soll einen Gebäudekomplex ersetzen, dessen älteste Teile aus den 1950er Jahren stammen. Nike Engler hat mit Stefan Werner, Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats, über das Bauprojekt gesprochen.

EMH/Gottfried Stoppel

Der Pfarrplan 2024 bringt einschneidende Veränderungen für die Kirchengemeinden. Warum leistet sich der Oberkirchenrat gerade jetzt einen Neubau?
Bauprojekte kommen immer zur Unzeit - aber jedes Gebäude hat eine endliche Nutzungsdauer. Gravierende Mängel bei unseren Bestandsgebäuden haben es notwendig gemacht, jetzt eine nachhaltige und kostenbewusste Lösung für den Oberkirchenrat zu finden.

Warum kann das bestehende Haus nicht saniert werden?
Es hat grundlegende brandschutztechnische und energetische Mängel. Eine Sanierung rechnet sich angesichts des hohen Bauaufwands und der später ungleich niedrigeren Bewirtschaftungskosten eines Neubaus nicht. Deshalb haben wir uns nach dem Abwägen der Alternativen – auch alternativer Standorte – für einen Neubau entschieden.

Was hätte denn alles im bestehenden Gebäude saniert werden müssen?
Im Bestandsgebäude gibt es unzählige energetische Mängel. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:  Das Dach hat keine Dämmung, die Heizungssysteme sind veraltet, die Fassadendämmung ist kritisch. Ein Neubau hat umwelttechnisch ganz andere Möglichkeiten mit einer enormen Verbesserung des energetischen und ökologischen Gebäudestandards. Zudem ist eine Amortisation der dadurch bedingten Mehrkosten möglich. Das neue Gebäude wird aus diesem Grund, aber auch wegen der besseren inneren Ablauforganisation, wirtschaftlicher zu betreiben sein als das alte.

Wieviel soll denn der Neubau kosten?
Es gibt bisher eine sogenannte ‚vertiefte Kostenschätzung‘ der unabhängigen Projektsteuerung. Die liegt bei rund 65 Millionen Euro. In diese Schätzung ist bereits vorsorglich eine Steigerung der Baukosten eingerechnet. Wie hoch die Kosten genau sein werden, müssen wir noch klären. Das Bauprojekt planen wir nachhaltig, kostenbewusst und in engem Zusammenspiel mit der Landessynode.

Derzeit arbeiten im Hauptgebäude des Oberkirchenrats knapp 300 Mitarbeiter – wie stehen die zum Bauprojekt?
Die Mitarbeiterschaft im Oberkirchenrat wurde von Anfang an in die Planung einbezogen, sie unterstützt uns in unserem Vorhaben. In 13 sogenannten Nutzer-Teilprojekten bringen die Mitarbeitenden ihr Knowhow in die Planungen ein. Zudem bieten wir regelmäßig Informationsveranstaltungen an.

Modell des Neubaus auf der GänsheideEMH/Jens Schmitt

Was wird sich für die Mitarbeiter im neuen Haus am stärksten verändern?

Die Arbeitssituation im Bestandsbau ist für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbefriedigend. Es gibt bisher nur wenige Möglichkeiten für spontane, auch informelle Begegnung und Besprechung. Der Neubau ermöglicht eine moderne und flexible Arbeitsgestaltung. Im Oberkirchenrat testen wir bereits neue Bürokonzepte, um die besten Lösungen zu finden. In weiteren Workshops werden nunmehr die Details erarbeitet. Unser Ziel: Wir wollen eine offene und unkomplizierte Kommunikation ermöglichen.

Der Neubau soll auf dem Platz des Altbaus entstehen. Wo arbeitet der Oberkirchenrat während der Bauzeit?
Die Bauzeit wird im günstigsten Fall etwa zwei Jahre dauern. Wir werden voraussichtlich im kommenden Jahr in ein Übergangsquartier ziehen. Derzeit suchen wir ein Interimsgebäude; bei der Auswahl legen wir besonderen Wert darauf, dass es mit dem öffentlichen Nahverkehr gut zu erreichen ist.

Wissen die Anwohner des Oberkirchenrats schon vom Bauprojekt – oder wird’s eine Überraschung, wenn die Bagger anrücken?
Natürlich bringt jedes Bauprojekt auch erstmal Staub und Lärm mit sich. Deshalb haben wir sie auch schon im Februar zu einem sehr frühen Zeitpunkt in den Oberkirchenrat eingeladen und informiert.  Der Neubau hat aber viele Vorteile auch für die Anwohner und wird das umliegende Verkehrsgebiet entlasten. Die Zugangs- und Anlieferungssituation wird optimiert, so dass sich die Verkehrs- und Lärmsituation verbessert. Die geplante Tiefgarage mit 100 Stellplätzen wird die Parksituation für die Anwohner erleichtern. Außerdem werden beim Neubau drei separate Baukörper auf dem Grundstück entstehen. Dadurch werden eine öffentliche Durchwegung möglich und der vorhandene Parkcharakter verstärkt.


Bei Fragen zum Neubauprojekt wenden Sie sich bitte per E-Mail an: mailto:Bau@elk-wue.de

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