Evangelische Landeskirche in Württemberg feiert 500 Jahre Reformation
Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. September, feiert die Evangelische Landeskirche in Württemberg unter dem Motto „… da ist Freiheit“ 500 Jahre Reformation auf dem Stuttgarter Schloßplatz. In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW) und dem Diakonischen Werk Württemberg (DWW) wird bei dem ökumenischen Open-Air-Festival zwei Tage lang ein attraktives Programm mit zahlreichen Aktionen und Gottesdiensten sowie viel Musik geboten.
Auf dem Stuttgarter Schloßplatz wird am 23. und 24. September beim zentralen Fest der Evangelischen Landeskirche zur Reformation die Freiheit gefeiert.EMH/Jens Schmitt
„Wir feiern unser zentrales Reformationsfest im Zentrum der Stadt, denn dort gehören wir als Kirche hin: Mitten in die Stadt, mitten in die Gesellschaft. Sichtbar und ansprechbar“, so Landesbischof July bei der Vorstellung des Programms am Donnerstag, 21. September, in Stuttgart. Mit Blick auf das Motto des Reformationsjubiläums „… da ist Freiheit“ rief der Landesbischof alle Besucherinnen und Besucher des Festivals dazu auf, vor dem Festivalbesuch am Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Der Geist Gottes macht Freiheit zu einer wertegebundenen Freiheit. Diese Freiheit gibt uns die Freiheit, anderen zu helfen, die bedürftig sind. Andere zu achten. Und diese Freiheit lässt keine Toleranz gegenüber Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu. Deshalb rufe ich dazu auf, erst wählen und dann feiern zu gehen“, so July.
Anna FeuersängerEMH/Jens Schmitt
Pfarrerin Anna Feuersänger, Referentin beim DWW, wies auf das „TV noir Special“ am Samstagabend hin. „Menschen mit verschiedenen, kirchlichen und nicht-kirchlichen Hintergründen zusammen auf dem berühmten ‚TV noir-Sofa‘, die darüber diskutieren, ob und wie sie frei sind, das hat es so in dieser Form noch nicht gegeben“, so Feuersänger. Gäste sind unter anderem der Journalist Jörg Armbruster, die Gefängnisseelsorgerin Susanne Büttner, die Musiker Philipp Poisel, Moses Pelham und Sorab Jon Asar, musikalischer Newcomer mit afghanischen Wurzeln. Für Bewegung sorgt der Choreograph und Tänzer Eric Gauthier, der ab 16.30 Uhr eigens für das Festival entworfene Freiheitsmoves mit den Besuchern einübt und in den anschließenden Gottesdienst einbringt. „Ihm ist es generell ein wichtiges, man könnte fast sagen, diakonisches Anliegen, dass Menschen tanzen. Deshalb freuen wir uns, dass er bei unserem Reformationsfest mitmacht“, so Feuersänger weiter.
Robby HöscheleEMH/Jens Schmitt
Das Programm am Sonntag ist hauptsächlich auf Jugendliche ausgerichtet, berichtet Robby Höschele, Referent beim EJW. Daher werde um 10 Uhr mit einem DJ der Auftakt gemacht. „Sechs Gottesdienste für junge Leute in der Stiftskirche, der Leonhardskirche, im Kino Gloria und in einer ‚Rundkirche‘ mitten auf der Königstraße gehören zum Programm“, so Höschele. Die Rundkirche sei ein nach afrikanischem Vorbild von jungen Leuten im EJW-Weltdienst entworfener Kirchenort – rundherum offen, aber mit schützendem Dach. Höschele freut sich darüber „wie die ökumenische Zusammenarbeit mit der Katholischen Jugend der Diözese Rottenburg-Stuttgart bisher funktioniert hat und wie jetzt rund 400 ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende dieses Fest auf die Beine stellen“.
Für Musiker Johannes Falk ist Freiheit das höchste Gut in Gesellschaft und Kirche. EMH/Jens Schmitt
Für Musiker Johannes Falk ist Freiheit das höchste Gut in Gesellschaft und Kirche. „Ich finde es wichtig, dass wir uns in den zwei Tagen des Festivals die Freiheit nehmen, die Freiheit zu feiern“, so Falk. Der Musiker ist auch auf der Sampler-CD „Von der Freiheit“ zu hören, die am Freitag, 22. September, erscheint und bei der Pressekonferenz vorgestellt wurde. Diese Doppel-CD ist ein Projekt von Modul Entertainment und Universal Music in Kooperation mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und enthält 29 Titel von Künstlern wie Udo Lindenberg, Sportfreunde Stiller, Philipp Poisel, Revolverheld, Silbermond, Matthias Schweighöfer, Max Herre und vielen anderen. Die Idee des Samplers sei gewesen, ganz verschiedene Künstler im Reformationsjubiläumsjahr zum Thema Freiheit zusammenzubringen. „Dabei habe ich gerne mitgemacht, weil ich glaube, dass Musik auch den Auftrag hat, politisch zu sein - und sie mit ihren Botschaften sehr viele Menschen erreicht“, so Falk.
Trailer für DAS FESTIVAL
Durch die Wiedergabe dieses Videos speichert YouTube möglicherweise persönliche Daten wie Ihre IP-Adresse.
Im Vorfeld des ökumenischen Festgottesdienstes am Samstag um 17 Uhr wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein Grußwort halten. Er erinnert an die besondere Freiheitserfahrung, die die Reformation vor 500 Jahren gebracht habe: die bedingungslose Liebe Gottes. „Aus dieser Erfahrung erwächst für alle Menschen das Recht, frei zu sein, also so zu sein, wie sie sind. Und die Verantwortung, sich in dieser Verschiedenheit gegenseitig anzunehmen. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, in unserer Gesellschaft für das Recht auf Verschiedenheit einzutreten. Möge auch das Festival offen, bunt und fröhlich werden und signalisieren: Da ist Freiheit!“, so Kretschmann.
Prof. Dr. Gerhard Hennig feiert am 25. September seinen 85. Geburtstag. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über den früheren Oberkirchenrat, er habe vielen Pfarrerinnen und Pfarrern den Blick für den württembergischen Gottesdienst mit all seinen Chancen geöffnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart (Baden) und der Journalist Michel Abdollahi haben bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion und Religionsunterricht diskutiert.
Die landeskirchliche Sprachförderung für Kinder nach dem Denkendorfer Modell feiert 50jähriges Bestehen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Bedeutung dieser Arbeit und Eva Fieweger (ptz) erklärt im Interview, wie das Denkendorfer Modell funktioniert.
Angesichts der schweren Konflikte in der Region Berg-Karabach hat Kirchenrätin Dr. Christine Keim ein Friedensgebet verfasst. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben zudem gemeinsam eine Stellungnahme veröffentlicht, die Sie ebenfalls hier finden.
Karin Pöhler ist neue württembergische Landesfrauenpfarrerin. Sie möchte „das Engagement und die Kompetenzen von Frauen in unserer Kirche sichtbar machen und stärken und Räume für Frauen öffnen, in denen sie ihre eigene Spiritualität ausprobieren und finden können.“
„Beeindruckt von der Vielfalt der lutherischen Kirchen“ und das Erleben, „wie der Geist Gottes uns Kraft und Hoffnung gibt“ – diese und mehr Eindrücke der württembergischen Delegierten von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) finden Sie hier.
In ihrem Wort zur Interkulturellen Woche 2023 (24. September bis 1. Oktober) setzen sich die württembergische Landeskirche und das Diakonische Werk Württemberg dafür ein, dass alle Menschen Räume haben, in denen sie ein Leben in Würde führen können.
Das EJW, der CVJM Baden und die Missionarischen Dienste der badischen Landeskirche laden am 23. September Gründerinnen und Gründer nach Stuttgart ein. Damit sind Menschen gemeint, die Ideen für kirchliche Start-Ups und neue Gemeindeformen entwickeln.
Digitale und analoge Gemeindearbeit optimal verknüpfen – das ist das Ziel eines neuen Social-Media-Konzeptes für Kirchengemeinden der Landeskirche. Für die zweijährige Förderung können sich Kirchengemeinden jetzt bewerben. Nico Friederich erklärt das Konzept
Vikarin Charlotte Horn ist in den Rat des Lutherischen Weltbundes gewählt worden. „Der Lutherische Weltbund setzt sich für eine gerechtere, friedliche und versöhnte Welt ein. Daher ist es eine große Ehre für mich, in den Rat des LWB gewählt worden zu sein“, so Horn.
Das Evangelisches Medienhaus Stuttgart startet ein neues Podcast- und TV-Format zum Thema Hoffnung. In zehn Folgen trifft Gastgeber Steffen Kern auf Menschen, die Hoffnung in die Welt tragen. Die erste Folge mit Miss Germany Kira Geiss ist ab 15. September zu hören.
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl gemeinsam mit Bischof Dr. Gebhard Fürst, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart und Erzbischof Stefan Burger den jüdischen Menschen und Kultusgemeinden im Land Glück- und Segenswünsche übermittelt.