Im September jährte sich die Gründung der Evangelischen Akademie Bad Boll zum 80. Mal. Die Akademie plant und organisiert Tagungen und Projekte zu zentralen gesellschaftspolitischen Themen. Die Veranstaltungen richten sich an Interessierte aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche.
1945 gegründet, ist sie die älteste Akademie in kirchlicher Trägerschaft in Europa. Zu diesem Jubiläum sagt Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider, Leiter des Dezernats für Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche der württembergischen Landeskirche: „Die Akademie Bad Boll hat während 80 Jahren am Auftrag demokratischer Bildung in Gesellschaft und Kirche festgehalten. Dazu gehörte auch die Gestaltung von gesellschaftlichen Dialogen und schwierigen Diskursen. Dafür ist ihr sehr zu danken. Der Auftrag bleibt aktuell. Dafür ist der Akademie weiterhin Wirksamkeit zu wünschen!“
„Im September 1945 kamen Verantwortungsträger aus Wirtschaft und Recht zur ersten Veranstaltung in Bad Boll zusammen“, erinnert Akademiedirektor Dr. Dietmar Merz. „Dieser Auftakt fand in der Überzeugung statt, dass Kirche, dass Christinnen und Christen eine besondere Verantwortung haben für die soziale und politische Gestaltung des Lebens, für eine gerechte und demokratische Gesellschaft. Dieser Auftrag ist aktueller und drängender denn je.“ Merz sagt weiter mit Blick auf die Gründung im September 1945: „14 Tage Klausur, 14 Tage Besinnung und spirituelle Stärkung, 14 Tage ernstes Ringen und Nachdenken über die Zukunft im Nachkriegsdeutschland. [...] In dieser Tradition versteht sich die Evangelische Akademie Bad Boll bis heute als Impulsgeberin in Kirche und Gesellschaft und bietet Raum für Dialog, Diskurs und Orientierung im Lichte des Evangeliums zu den drängenden Themen unserer Zeit.“
Anlässlich des Jubiläums sprach der Publizist und Jurist Prof. Dr. Heribert Prantl in Bad Boll über die Bedeutung der Pressefreiheit und die Weiterentwicklung des Journalismus. Prantl bezeichnete die Pressefreiheit „als Wesenselement des freien Staates“. Er äußerte sich zur Wirkmacht des Internets und wie dieses den professionellen Journalismus in dessen Ausrichtung beeinflusst: „Weil es das Internet, mit seiner schnellen Methode der Informationsvermittlung gibt, kann sich der Zeitschriften- und Zeitungsjournalismus auf anderes konzentrieren“. Er könne jetzt Informationen destillieren, konzentrieren, auswerten und bewerten, er könne und müsse auf diese Weise Wegweiser sein im digitalen Wirrwarr.
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Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.