Eine Theologin und vier Theologen haben in diesem Jahr ihr Vikariat im Kirchenbezirk Tübingen abgeschlossen und sind im Juli in der Tübinger Jakobuskirche feierlich als Pfarrerinnen und Pfarrer ordiniert worden.

In einem feierlichen Gottesdienst in die Jakobuskirche sind eine Theologin und vier Theologen offiziell in ihr Amt als Pfarrerinnen und Pfarrer eingeführt worden. Franziska Söll, Christoph Naser, Dr. Yannick Schanz, Jakob Wildermuth und Konstantin Graf haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren ihr Vikariat – den praktischen Teil der Ausbildung zum Pfarrberuf – im Kirchenbezirk Tübingen absolviert.
Wir haben sie gefragt, warum Sie den Pfarrberuf gewählt haben und worauf sie sich besonders freuen. Hier die Antworten:

Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Konstantin Graf: Weil ich Menschen von Jesus erzählen will — das ist mein Hauptjob als Pfarrer. Dabei ist es mir nicht wichtig, wie sich der Glaube genau bei Menschen zeigt. Hauptsache lebendig und ehrlich!
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Graf: Nach vielen Jahren voller Umzüge mit meiner Familie in einer Gemeinde heimisch werden. Endlich voll eintauchen, Vertrauen gewinnen, Jesusleute finden. Und auf den kleinen Balkon, der in Gerabronn am Pfarrhaus hängt!
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Graf: "Gott, der euch berufen hat, ist treu; er wird halten, was er versprochen hat." — 1. Brief an die Thessalonicher Kapitel 5, Vers 24.
Dieser Vers wurde mir bei meiner Ordination als Segen zugesprochen.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Graf: Erstmal will ich alle dort kennenlernen. Und dann gemeinsam schauen, wie wir am besten von Jesus erzählen können. Denn Gemeinde sind immer viele!

Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Christoph Naser: Die Vielseitigkeit vom Gottesdienst über den Reli-Unterricht bis hin zur Seelsorge finde ich spannend. Und am Ende des Tages ist mir der Glaube an Gott einfach wichtig. Darüber mit Menschen im Gespräch sein, macht Freude!
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Naser: Auf die Arbeit im Team mit motivierten Ehrenamtlichen. Außerdem mag ich Biographien: Bei Taufen, Trauungen oder Trauerfällen hat man es immer mit besonderen Menschen und ihrem Leben zu tun. Das ist etwas Einzigartiges!
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Naser: „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“ (Jes 41,18)
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Naser: Unsere Kirche verändert sich wahnsinnig schnell. Jetzt gilt es, die Weichen dafür zu stellen, dass auch in Zukunft Gemeinde vor Ort gelebt wird.

Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Dr. Yannick Schanz: Ich bin Pfarrer geworden, weil ich es liebe, hauptberuflich von Jesus erzählen zu dürfen. Dafür freigestellt zu sein, ist für mich ein großes Privileg.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Schanz: Ich freue mich auf die vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen. Ich hoffe, dass es mir gelingt, mich auf das Leben und die Fragen dieser Menschen ganz einzulassen.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Schanz: Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. (Sprüche 3,5-6)
Wo ich versucht habe, mir „Schreibtisch-Lösungen“ für die Aufgaben des Pfarramts auszudenken, sind diese meistens an der Realität gescheitert. Im Gegenteil: Wo man mit Menschen und Gott zusammenarbeitet, da muss Herzblut drin sein!
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Schanz: Ich möchte gerne größer denken: Von kleinteiligen Querelen hin zu echter Zusammenarbeit am Reich Gottes. Vom Jammer über die Situation der Kirchen hier in Deutschland hin zur weltweit wachsenden Kirche. Vom „Rückbau“ der Kirche zu neuen Aufbrüchen!

Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Franziska Söll: Ich habe nach meinem Theologiestudium den Wunsch gehabt zu schauen, ob die Antworten, die ich dort für mich gefunden habe, tragen. Z.B. bei Besuchen und Gesprächen anlässlich von Taufe, Hochzeit, Geburtstag oder Beerdigung kann ich mehr über diese Tragfähigkeit herausfinden. Und ich kann Antworten auf meine weiteren Fragen von ganz unterschiedlichen Menschen bekommen.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Söll: Ich freue mich auf die Herausforderung, wenn mir Vertrauen entgegen gebracht wird aufgrund meines Berufes. Wenn ich dadurch von einem Menschen mehr über sein Leben erfahren darf. Wenn ich dazu beitragen kann, dass ein Mensch erlebt: Ich bin geliebt von Gott und einzigartig wunderbar geschaffen. Das kann so befreiend sein.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Söll: Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. (Mt 5,6)
Mich motiviert diese Zuversicht von Jesus. Sie lässt mich dranbleiben an der Frage, was denn gerecht ist und was wir tun können für mehr Gerechtigkeit. Innerhalb und außerhalb von Kirche.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Söll: Ich möchte meinen Beitrag leisten, dass Kirche als schöner, möglichst sicherer Ort erlebt wird, von wirklich allen Menschen, die wollen. Also ohne Rassismus, ohne Queerfeindlichkeit, mit Barrierefreiheit und mit Sensibilität für unterschiedliche Lebensweisen. Ein Ort, an dem Hoffnung geteilt wird und Schweres zusammen ausgehalten wird.

Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Jakob Wildermuth: Im Namen Jesu möchte ich Gottes Reich bauen. Ich möchte für den Glauben öffentlich eintreten, der auch mir ein festes Fundament im Leben gibt. Dieser Beruf ist darüber hinaus unglaublich vielseitig und begegnungsreich.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Wildermuth: Vielen verschiedenen Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen zu begegnen und zu begleiten. Das wird mir Freude machen!
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Wildermuth: „Gott hat uns keinen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Wildermuth: Es wäre schön, wenn die Kirche ein Ort wäre, wo sich Menschen wohlfühlen und gerne zusammenkommen. Die Willkommenskultur muss man wohl manchmal noch mehr einpflegen. Auch ist es mir wichtig, junge Familien in meiner Gemeinde einzuladen! Auch quengelnde Babys brauchen in der Kirche einen Platz.
Mit der Ordination übernimmt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer offiziell die Aufgaben, die zum kirchlichen Amt gehören: Gottesdienste feiern, taufen, trauen, beerdigen, predigen, Menschen seelsorglich begleiten und die Gemeinde mitgestalten. Die Ordination ist ein öffentlicher Gottesdienst, in dem die künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer ihr Amtsversprechen ablegen und dafür den Segen empfangen. Es ist ein besonderer Moment – persönlich und gemeinschaftlich –, der zugleich den Abschluss der Ausbildung und den Anfang eines neuen Weges markiert.
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