Am 6. Juli 2025 feierten rund 150 Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund auf dem Gelände des Turnerbunds Bad Cannstatt das 2. Interreligiöse Sportfest, ausgetragen beim FC Stuttgart-Cannstatt.
Eröffnet wurde das Sportfest durch ein multireligiöses Friedensgebet, an dem Shimon Motsa (Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs), Imam Tuncay Dinçkal, Hirotaka Kobaysahi (Buddhistische Gemeinde Ludwigsburg) sowie Dekan Eckart Schultz-Berg beteiligt waren und das durch den Trimum Chor gerahmt wurde.
Philipp Geißler, Sportbeauftragter der württembergischen Landeskirche, resümiert: „Neben dem bewegenden Friedensgebet der Religionsgemeinschaften haben mich das faire Miteinander auf und die zahlreichen Begegnungsmöglichkeiten neben dem Spielfeld angesprochen. Ich bin allen, die an diesem Sportfest beteiligt waren, zutiefst dankbar.“
Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb, Leiterin der Hauptabteilung "Kirche und Gesellschaft" im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dazu: „Die Krisen unserer Zeit sind auch eine Anfrage an die Religionen: Was tragen wir zum Frieden bei? Das interreligiöse Sportfest gibt eine konkrete Antwort. Sport überwindet, was oft trennt – und lässt spüren, was uns eint: Respekt, Fairness und die Freude an der Begegnung. Hier zählt nicht, was uns unterscheidet, sondern was uns miteinander bewegt.“
„Für mich ist das ein Hoffnungszeichen. Ich finde es so gut und wichtig, dass es dieses Interreligiöse Sportfest gibt, gerade in diesen nicht einfachen Zeiten. Auch die Offenheit und Fairness, wie die Teilnehmenden miteinander umgegangen sind, hat mich beeindruckt,“ so Dr. Sonja Rupp, Fachreferentin für den interreligiösen Dialog im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Andreas Felchle, Präsident des Württembergischen Landes-Sportbunds und Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Sport Württemberg, sagt: „Es ist wunderbar und hoffnungsstiftend, dass sich trotz des brennenden Nahen Ostens, trotz des menschenverachtenden Angriffs Russlands auf die Ukraine, trotz der Ausgrenzung und Unterdrückung von Menschen inzwischen leider auch in Amerika Sportlerinnen und Sportler unterschiedlichen Glaubens und vielfältiger Kultur zum Miteinander-Kicken und Frisbee-Spielen zusammenfinden – Ausdruck nicht zuletzt der großen Kraft religiösen Glaubens, seines Bekenntnisses zu Frieden und Nächstenliebe. Und gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen all diejenigen in Deutschland, welche Religions- und Meinungsfreiheit, Vielfalt und Lebendigkeit einer modernen Demokratie vernichten möchten; die in geradezu ekelerregender Weise verneinen, welchen Gewinn unser Land daraus zieht, dass sich Frauen und Männer ganz unterschiedlicher Herkunft hier zuhause fühlen, sich einbringen, in Baden-Württemberg daheim sind.“
„Das interreligiöse Sportfest war eine wunderbare Möglichkeit, so viele verschiedene Menschen mit so unterschiedlichen Hintergründen kennenzulernen und Dialog über das Sportliche hinaus zu schaffen. Es hat Riesenspaß gemacht und wir freuen uns schon auf das nächste Mal“, sagt Shimon Motsa von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW).
Tuncay Dinçkal, ausgebildeter nicht praktizierender Imam, sagt: „Es gibt viele Wege für ein friedliches Miteinander, das lokal beginnt und engagierte Menschen braucht. Den interreligiösen Dialog in praktischen Formaten erfahrbar zu machen, ist toll! Das Sportfest ist eine Bereicherung!“
„Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit, bei der Menschen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammenkommen, um Freundschaft, Vertrauen und Respekt zwischen uns durch Sport und einen Dialog von Herz-zu-Herz zu vertiefen und zusammen für das gemeinsame Ziel der verschiedenen Religionen - Frieden und Glück der Menschen - zu arbeiten, und ich möchte diese wertvollen Aktivitäten für den interreligiösen Dialog gerne weiter unterstützen“, sagt Hirotaka Kobayashi von der Buddhistischen Gemeinde Ludwigsburg.
Im Anschluss an das Friedensgebet sprachen die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in Vertretung von Schirmherrin Theresa Schopper (Kulturministerin von Baden-Württemberg), Andreas Felchle (Präsident des Württembergischen Landes-Sportbunds und Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Sport Württemberg), Stefan Conzelmann (Präsident des Turnerbunds Bad Cannstatt) und Abdullah Simsek (2. Vorstandsvorsitzender des FC Stuttgart Cannstatt). Sie würdigten die Bedeutung der Religionsgemeinschaften und des Sports für das gesellschaftliche Miteinander. Beim anschließenden Turnier traten die beteiligten gemischtgeschlechtlichen Teams in einem Kombiturnier aus Fußball und Ultimate Frisbee gegeneinander an.
Manche Partner waren mit eigenen oder gemeinsam aufgestellten Teams vertreten: Darunter die Israelitische Glaubensgemeinschaft Württemberg (IRGW), Das Projekt „Zusammen1“ von Makkabi Deutschland, die Gesellschaft für Dialog Baden-Württemberg (GfD), die Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW), die Gemeinschaft für Bildung und soziales Engagement (GBSE), das Evangelische Jugendwerk Württemberg (EJW), die Buddhistischen Gemeinde Ludwigsburg, Mitarbeitende von Kubus e.V. sowie der gastgebende FC Stuttgart Cannstatt.
Andere unterstützten das Sportfest durch Beiträge zum sportlichen oder religiösen bzw. interkulturellen Rahmenprogramm: Darunter die Württembergische Sportjugend (WSJ) mit Ihrem Spielmobil, die Initiative „Schulen gegen Rassismus und Antisemitismus“ (SCORA), Projektmitarbeitende von „Yad b Yad“ und „Sukkat Salam“ mit Infoständen, die Evangelisch Methodistische Kirche mit Pavillons und einer Hüpfburg und – insbesondere – der FC Stuttgart Cannstatt mit einer hervorragenden Turnierleitung und ausgezeichneten Bewirtung.
Zum Sportfest eingeladen hatte der Landesarbeitskreis Kirche und Sport Württemberg, bestehend aus Evangelischer Landeskirche Württemberg (ELKW), Diözese Rottenburg Stuttgart (DRS) und dem Württembergischen Landessportbund (WLSB), gemeinsam mit einem breiten Bündnis religiöser Gemeinschaften und zivilgesellschaftlicher Organisationen.
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