12.11.2024

„Es ist an uns, im Herzen Europas dazu beitragen, dass wir uns nicht von Furcht treiben lassen“

Der Festgottesdienst fand in der Kirche von Valentigney statt, da die Kirche St. Martin in Montbéliard derzeit renoviert wird.
Der Festgottesdienst fand in der Kirche von Valentigney statt, da die Kirche St. Martin in Montbéliard derzeit renoviert wird.

Vor 500 Jahren stieß Herzog Ulrich von Württemberg in Montbéliard, dem damaligen Mömpelgard, die Reformation an 

Stuttgart/Montbéliard. Vor 500 Jahren setzte Herzog Ulrich von Württemberg im linksrheinischen Teil des damaligen Herzogtums Württemberg, in Mömpelgard, dem heutigen Montbéliard, mit Guillaume Farel erstmals einen reformatorischen Prediger in sein Amt ein. Damit war Mömpelgard dem heutigen Gebiet der württembergischen Landeskirche um zehn Jahre voraus. Erst 1534 konnte Herzog Ulrich auch in Stuttgart die erste reformatorische Predigt ermöglichen.

V.l.n.r.: Dr. Susanne Schenk, Emmanuelle Seyboldt, Präsidentin der Église protestante unie de France, und Dr. Marc-Frédéric Muller, Inspecteur ecclésiastique der Région Est-Montbéliard
V.l.n.r.: Dr. Susanne Schenk, Emmanuelle Seyboldt, Präsidentin der Église protestante unie de France, und Dr. Marc-Frédéric Muller, Inspecteur ecclésiastique der Région Est-Montbéliard

„Montbéliard war die Vorreiterin. Hier machte Herzog Ulrich seine ersten Erfahrungen mit der Einführung der Reformation. Hier hat er die Reformation in ihrer oberdeutschen Prägung erlebt, die bis heute unseren Gottesdienst in Württemberg prägt. Und unsere Frömmigkeit,“ sagte Dr. Susanne Schenk, theologische Referentin von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, in ihrem Grußwort im Festgottesdienst aus Anlass des Jubiläums am 10. November in Montbéliard. 

In ihrem Grußwort betonte Schenk die 500 Jahre alten guten Beziehungen zwischen der Kirche von Montbéliard, der heutigen Région Est-Montbéliard der Église protestante unie de France, und der württembergischen Landeskirche, die sich zum Beispiel in einer intensiven Zusammenarbeit in der theologischen Ausbildung ausdrücken. Sie betonte zudem die gesellschaftliche und politische Bedeutung dieser Partnerschaft: „Nicht zuletzt die Wahlen in den letzten Wochen und Tage haben uns deutlich gezeigt: Wo Angst herrscht, da wächst der Hass. Es ist an uns, im Herzen Europas dazu beitragen, dass wir uns nicht von Furcht treiben lassen, sondern dass wir uns gegenseitig inspirieren. Zur Besonnenheit. Mit Kraft und in Liebe. In dem Geist, in dem wir gemeinsam in die Welt gesandt sind. Für ein friedvolles Miteinander der Menschen.“

Im Rahmen der Veranstaltung bekamen Emmanuelle Seyboldt, Präsidentin der Église protestante unie de France, und Dr. Frédéric Muller, Inspecteur ecclésiastique der Région Est-Montbéliard, die Goldene Brenz-Nadel als Zeichen der Verbundenheit der beiden Kirchen überreicht. 

Hinten v.l.n.r.: Johannes Hartmann, Albrecht Knoch, Frank Eberhardt, Jörg Boss, Ulrich Ziegler. Vorne v.l.n.r.: Dorothee Beer, Senta Zürn, Ingrid Wöhrle-Ziegler
Hinten v.l.n.r.: Johannes Hartmann, Albrecht Knoch, Frank Eberhardt, Jörg Boss, Ulrich Ziegler. Vorne v.l.n.r.: Dorothee Beer, Senta Zürn, Ingrid Wöhrle-Ziegler

Im Laufe der letzten Jahrzehnte waren immer wieder württembergische Pfarrerinnen und Pfarrer für einige Zeit in Montbéliard tätig, acht von ihnen konnten am Jubiläumsfest teilnehmen: Frank Eberhardt, Albrecht Knoch, Ingrid Wöhrle-Ziegler, Ulrich Ziegler, Senta Zürn, Johannes Hartmann, Jörg Boss und Dorothee Beer.

Weitere Grußworte sprachen Frank Eberhardt (der als erster württembergischer Pfarrer in Montbéliard tätig war), Dekan Michael Werner (Ludwigsburg), der mit einer Ludwigsburger Delegation angereist war, sowie Michael Proß vom Gustav-Adolf-Werk Württemberg. Am Nachmittag endete das Fest mit einem Konzert des Posaunenchors aus Großbettlingen.

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