Wegbereiter des Pietismus, Schriftsteller und Dichter
400. Todestag Johann Arndt
Pfarrer Johann Arndt geriet als Anhänger Philipp Melanchthons zwischen alle theologischen Fronten. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erstarrte die Reformation in dogmatischen Schulstreitigkeiten, und die theologische Diskussion vermischte sich mit gnadenlosem Hass auf den jeweils anders Denkenden. Arndt war der Meinung, dass das Luthertum in Klärung und Verteidigung steiler theologischer Dogmen gefangen war und sich nicht mehr dafür interessierte, wie der einzelne evangelische Christ sich seines persönlichen Glaubens vergewissern und leben sollte. Schon mit dieser Fragestellung wurde er zum Wegbereiter des aufkommenden Pietismus.
Bei seinen Amtskollegen stieß Johann Arndt mit seinem Andachtsbuch „Vom Wahren Christenthum“ nicht auf Wohlwollen. Landeskirchliches Archiv Stuttgart
Erstes lutherisches Andachtsbuch
1605 erschien sein erstes Buch „Vom wahren Christenthum“ – es war das erste lutherische Andachtsbuch und wurde ein Bestseller. Es schien, als ob die Menschen darauf gewartet hätten – allerdings nicht seine Amtsbrüder. Mehrmals musste er auf Grund von Anfeindungen die Pfarrstelle wechseln.
1612 erschien seine zweite Schrift „Paradiesgärtlein aller christlicher Tugenden“ – es wurde ein weiterer Bestseller seiner Zeit.
Seine insgesamt sechs Bücher „Vom wahren Christenthum“ wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, erleben bis heute immer neue Auflagen und gehören zu den bekanntesten Werken der christlichen Erbauungsliteratur.
Ein beispielhafter Text von Joahnn Arndt:
Vom wahren Christenthum
Ein Christ soll wenigstens des Tages einmal von allen äußeren Dingen sich abwenden und in den Grund seines Herzens einkehren:
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