Die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg, die Erzdiözese Freiburg sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart gehören zu den Unterzeichnern der neuen Vereinbarung „WEITER.BILDEN.BW – Gemeinsam für die Zukunft“. Mit dieser Vereinbarung setzen die Landesregierung und die Partner:innen des Bündnisses für Lebenslanges Lernen (BLLL) ein deutliches Zeichen: Die Weiterbildung im Land wird gemeinsam strategisch weiterentwickelt.

Federführend ist dabei das Kultusministerium Baden-Württemberg. Kultusministerin Theresa Schopper sagte anlässlich der Unterzeichnung im Literaturhaus Stuttgart: „Gerade in Zeiten großer Veränderungen ist Weiterbildung bedeutend. Mit den vielfältigen Perspektiven der Partnerinnen und Partner im Bündnis Lebenslanges Lernen können wir den Menschen innovative und passgenaue Weiterbildungsangebote liefern und mit der Vereinbarung haben wir zudem einen Kompass für die Weiterentwicklung der Angebote.“ Die nun unterzeichnete erneuerte Vereinbarung gilt von 2026 bis 2030 und bündelt fünf zentrale Kernthemen für eine zukunftsfähige Weiterbildungslandschaft.
Zu diesen fünf Kernthemen gehört erstens der Bereich „Demokratiebildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Ziel ist hierbei, Demokratiebildung noch stärker als Querschnittsaufgabe in der Weiterbildung zu verankern und dafür innovative wie bewährte Formate zu fördern. Dafür sollen Lehrende qualifiziert, aufsuchende Formate für schwer erreichbare Zielgruppen entwickelt, Familien und Arbeitswelt einbezogen sowie Sprachkompetenzen gestärkt werden. Das zweite Kernthema lautet: „Demografischer Wandel und Fachkräftesicherung“. Wichtige Ziele hierbei sind der Ausbau von Grundbildung, Teilqualifikationen und Weiterbildung für Geringqualifizierte, Ältere sowie ausländische Fachkräfte und die Entwicklung praxisnaher Angebote auf wissenschaftlichem Niveau für hochqualifizierte Beschäftigte. Ergänzend sollen kleine und mittlere Unternehmen gestärkt, Zukunftskompetenzen gefördert und die Gesundheitskompetenz der Erwerbsbevölkerung verbessert werden. Drittens geht es um „Teilhabe durch Bildung und Qualifizierung“. Hintergrund dessen ist, dass etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat. Das Bündnis setzt daher auf den Ausbau arbeits- und lebensweltbezogener Grundbildung sowie niederschwelliger, praxisnaher Angebote zur Höherqualifizierung. Im Fokus stehen zudem passgenaue Weiterbildungsangebote für Zugewanderte, Frauen mit Kindern und Menschen im ländlichen Raum. Das vierte Kernthema lautet „Digitalisierung, Medienbildung und KI“. Hierbei will das Bündnis Beschäftigte frühzeitig für den Umgang mit neuen Technologien qualifizieren und allen Menschen Zugang zu digitaler Grundbildung und Teilhabe ermöglichen. Es sollen kritische Medienbildung gestärkt, KI-gestützte Lernformate gefördert und die Qualität digitaler Weiterbildung durch die Qualifizierung von Lehrenden gesichert werden. Das fünfte Kernthema heißt „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Ziel ist, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als ganzheitlichen Ansatz zu verankern, um Wissen, Problemlösungskompetenzen und Handlungsorientierung zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu fördern.
Seitens der vier großen christlichen Kirchen im Land stellt Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb, Leiterin der Hauptabteilung „Kirche und Gesellschaft“ im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu der neuen Vereinbarung fest: „Als Diözese Rottenburg-Stuttgart begrüßen wir die Bündnisvereinbarung ausdrücklich. Sie macht deutlich, dass lebenslanges Lernen in Zeiten digitaler Umbrüche und neuer KI-Technologien unverzichtbar ist, gerade auch angesichts gesellschaftlicher Polarisierung und gezielt verbreiteter Fehlinformation. Bildung ist ein zentraler Schlüssel gesellschaftlicher Teilhabe und stärkt Menschen darin, sich informiert, kritisch und verantwortungsbewusst einzubringen. Zugleich zeigt die Vereinbarung, dass innovative Bildungsangebote nur in gemeinsamer Verantwortung von Bildungsträgern, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kirche entstehen können. Unser Dank gilt dem Bündnis für Lebenslanges Lernen für dieses starke gemeinsame Zeichen.“

Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, hält fest: „Die Evangelische Landeskirche in Württemberg engagiert sich in vielen und vielfältigen Bereichen landauf, landab für ein zukunftsfähiges lebenslanges Lernen. Dieses will Menschen jeden Alters in verantworteter Hoffnung bestärken.“ Ordinariatsrätin Susanne Orth, Leiterin der Hauptabteilung „Bildung“ im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg, sagt: „Erwachsenenbildung gehört gewissermaßen zur DNA von Kirche. Deswegen bringen wir uns als Erzdiözese mit unserem Bildungswerk, der Katholischen Akademie, Bildungshäusern und nicht zuletzt mit unseren 300 ehrenamtlichen Bildungswerken vor Ort und den 250 Büchereien gerne in das Bündnis ein. Die Themen von Demokratiebildung bis zur digitalen Bildung beschäftigen uns schließlich schon heute tagtäglich.“ Und Oberkirchenrat Wolfgang Schmidt, Leiter des Referats „Bildung und Erziehung in Schule und Gemeinde“ der Evangelischen Landeskirche in Baden, sagt: „Als Landeskirche in Baden leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Wertediskussion und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch die Bildungsangebote für Erwachsene. Dabei kooperieren wir mit vielen gesellschaftlichen Playern über das Bündnis für Lebenslanges Lernen und wirken damit weit über kirchliche Arbeitsfelder hinaus.“
Zum Hintergrund:
Das Bündnis für Lebenslanges Lernen (BLLL) wurde 2011 gegründet und ist aufgrund seiner vielfältigen Zusammensetzung bundesweit einzigartig. Neben den vier großen christlichen Kirchen im Land vereint es Verbände, Organisationen und Einrichtungen aus der allgemeinen, beruflichen und wissenschaftlichen Weiterbildung in Baden-Württemberg sowie sechs Ministerien des Landes. Die Geschäftsstelle ist im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport verortet. Die beteiligten Institutionen bringen im Bündnis ihre Erfahrungen, ihr Fachwissen und ihre Ressourcen sowie unterschiedliche Perspektiven ein – die konstruktive Zusammenarbeit und das gemeinsame Ziel sind eine zentrale Grundlage für innovative, praxisnahe und zielgruppengerechte Weiterbildungsstrategien.
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