Stephanie Ginsbach möchte im digitalen Raum Menschen die Möglichkeit bieten, ganz unkompliziert und niederschwellig mit den Themen Glaube und Kirche in Berührung zu kommen.

Warum sind Sie in den Sozialen Medien mit und für Ihren Glauben aktiv?
Ich glaube, die Sozialen Medien sind genauso ein Raum, in dem Glaube gelebt und erlebt wird, wie die analoge Welt. Als Pfarrerin hier für Menschen da zu sein, die auf der Suche sind nach Sinn und Halt, finde ich wichtig. Außerdem ist für mich das Posten geistlicher Inhalte eine echte Ausdrucksform dessen, was mich selbst trägt und bewegt. Und ich freue mich immer wieder darüber, wenn Menschen auch hier kleine Impulse für sich finden, die sie berühren und stärken.
Gab es ein Erlebnis, eine Initialzündung, die Sie auf die Idee gebracht hat: Jetzt leg ich da draußen so richtig los?
Corona hat da einen echten Impuls gegeben: Viele Formen, miteinander in Kontakt zu kommen und Glaube zu teilen, waren plötzlich dahin. Also galt es analog und digital neue Wege zu finden. Vor allem bei der Erstellung von Inhalten für die sozialen Medien habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir das macht und dass es Menschen wirklich bereichert und bewegt, auf diese Weise mit Spiritualität und dem christlichen Glauben in Kontakt zu kommen. Ich habe gespürt: Der digitale Raum ist ein echter Verkündigungs- und Glaubensraum. Den haben wir meiner Ansicht nach viel zu lange außer Acht gelassen.
Wie lange machen Sie das schon?
Ich bin privat seit mehr als 10 Jahren in verschiedenen sozialen Medien aktiv. So richtig gestartet habe ich aber tatsächlich 2020.
Erinnern Sie sich an einen echten Highlight-Moment in Ihrer Arbeit als Influencer?
Ich erinnere mich an eine Frau, die zu mir in den Gottesdienst kam und beim Verabschieden sagte: Frau Ginsbach, jeden morgen begleiten mich ihre Worte auf Instagram in den Tag, die sie posten. Das ist so wertvoll für mich und gibt mir so viel Kraft. - Das hat mich tief berührt und mir ist nochmal klar geworden, welch kostbares Mittel die sozialen Medien sind, um Menschen zu bestärken für das, was vor ihnen liegt.
Haben Sie einen thematischen Schwerpunkt oder ein Format, das Sie besonders mögen und häufig nutzen?
Mir ist eine sanfte Spiritualität auf meinen Kanälen wichtig. Ich will bereichern, unterstützen, bestärken und zeigen: Gottes Liebe, Segen und Nähe gilt allen Menschen- auch Dir!
Was sollte man mitbringen, wenn man als Sinnfluencer über Kirche und Glauben sprechen möchte?
Mut! Und Lust, immer wieder Neues auszuprobieren und sich mit anderen zu verbinden. Es braucht außerdem Geduld mit anderen und sich selbst und eine große Portion Demut. Likes und Follower sind nicht alles im Leben und schon gar nicht im Glauben. Jesus haben 12 Follower gereicht, Likes hatte er mal mehr mal weniger. Sich daran zu erinnern finde ich manchmal wichtig.
Wo sehen Sie Probleme und Risiken?
Manches Mal sind rein schriftliche Inhalte missverständlich. Hier sehr genau und achtsam mit Worten zu sein, finde ich wichtig. Riskant ist sicher auch die Tatsache, dass man sehr schnell sehr viel Zeit am Handy oder PC verbringt. Der Sogwirkung der sozialen Medien bin ich mir immer wieder sehr bewusst und versuche, damit einen guten Umgang zu pflegen und zu vermitteln.
Und um was sollte man sich keine Sorgen machen?
Darüber, ob man in den sozialen Medien als Kirche etwas zu sagen hat. Oder darüber, ob einem die Ideen ausgehen könnten…
Was würden Sie einer Person raten, die das auch machen möchte?
Sei offen und mutig. Probiere Dich aus. Hab keine Angst davor, Dich zu zeigen, in Deiner ganz eigenen Weise.
Zwölf Social-Media-Projekte, darunter Instagram-Kanäle und ein Podcast, bilden das 2024 gegründete Sinnfluencer-Netzwerk der Landeskirche. Das Netzwerk besteht aus dreizehn Haupt- und Ehrenamtlichen der Landeskirche, die nun die Glaubenskommunikation im Digitalen Raum stärken, indem sie ihr Wirken in der Kirche und ihren Glauben teilen.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@
Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.
