Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember 2025: Knapp 125.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Landeskirche. Sie arbeiten z.B. in der Jugendarbeit, im Kirchengemeinderat, machen Musik oder leiten Bibelkreise. „Ehrenamtliches Engagement bringt in jedem Alter einen persönlichen Gewinn“, sagt Karola Vollmer, Leiterin der Fachstelle Ehrenamt in der Landeskirche. Die Gesellschaft profitiere ebenfalls, indem der Einsatz demokratische Strukturen stärke.

Wie stellt sich aktuell die Ehrenamtslandschaft in der württembergischen Landeskirche dar?
Karola Voller: Rund 125.000 Ehrenamtliche sind in der Landeskirche in verschiedenen Bereichen aktiv (Quelle: „Äußerungen des kirchlichen Lebens“ des Statistikamtes der EKD 2025, Zahlen 2023 erhoben). Ca. 70 Prozent davon sind Frauen (85.518). Umgerechnet engagieren sich pro 100 Kirchenmitglieder sieben Personen in einem Ehrenamt. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg steht mit diesen Zahlen im Vergleich mit anderen Landeskirchen auf dem dritten Platz, nach Sachsen (neun Personen) und Anhalt (acht Personen).
In welchen Themenbereichen arbeiten Ehrenamtliche in der Landeskirche?
Karola Voller: Zuletzt hat die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung KMU 6 (erschienen Dezember 2024) folgende Engagementbereiche erhoben: Bibelkreise, Hauskreise, Gesprächskreise, Kinderkirche, Jugendarbeit etc.,AK Asyl, Friedensgruppen, Vesperkirche, Integrationsarbeit, Besuchsdienst, Grüner Gockel, Umweltgruppen, Klimainitiativen, Musik, Literatur, Kreativität allgemein und vieles, vieles mehr
Was ist aus Ihrer Sicht der persönliche Gewinn, wenn man sich ehrenamtlich engagiert?
Karola Voller: Ehrenamtliches Engagement bringt in jedem Alter und unabhängig von der Dauer des Einsatzes den Menschen einen persönlichen Gewinn. Sie erleben im persönlichen Gegenüber oder im Einsatz für ein Projekt, dass ihr Beitrag zählt, dass ihre Begabungen und Interessen gefragt sind, dass sie als Person wichtig und wertgeschätzt sind. Im Ehrenamt können sich Junge wie Alte ausprobieren, persönlich wachsen, Gemeinschaft erleben und gemeinsam durchgeführte Projekte feiern. Ehrenamtliches Engagement hält die Engagierten in Bewegung und schützt vor Einsamkeit. Es bringt die Engagierten mit dem Sinn und den Werten ihres Lebens in Berührung.
Welche Bedeutung hat es, dass sich Menschen im Ehrenamt engagieren?
Karola Voller: Ehrenamtlich Engagierte investieren freiwillig und unentgeltlich ihre Zeit, ihre Kreativität, ihr Wissen. Das kann man in Kirche, Diakonie und Gesellschaft nicht hoch genug schätzen und würdigen. Engagierte leisten zum Beispiel im kirchlichen Bereich einen wesentlichen Beitrag zu einem lebendigen Gemeindeleben, im diakonischen Bereich zu Lebensfreude und konkreten Hilfsmaßnahmen für Menschen in schwierigen Lebensphasen. Schließlich zeigen Untersuchungen, dass insbesondere in Vereinen, Teams und Gremien demokratisches Verhalten erlernt wird. Das fördert und stärkt letztendlich auch die demokratischen Strukturen in unserer Gesellschaft.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@
Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.
