15.12.2024

„… und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“

Ein geistlicher Impuls zum 3. Advent

Prälatin Gabriele Wulz, Regionalbischöfin in Ulm, erzählt in ihrem Impuls zum 3. Advent von Zacharias.

Etwas neu anfangen. Neu sprechen. Neu sagen. Neu singen. Im Advent hören wir von der großen Zukunft Gottes und von den Hoffnungen der Menschen. Im Advent begegnen wir Menschen. Einer davon ist Zacharias. Ein Priester. Er war verstummt. Jetzt redet er. Jetzt singt er. Den großen Lobgesang auf den Gott Israels: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk. 

Zacharias ist ein alter Mann und singt trotzdem ein Lied voller Hoffnung. Er singt das Lied vom Anfang, den Gott macht, indem er kommt und sein Volk erlöst und uns den Frieden lehrt.

Prälatin Gabriele Wulz

Zacharias ist ein alter Mann, der keine Hoffnung mehr hatte, der Dienst im Tempel tat. Routiniert. Wie immer. Der sich abgefunden hatte, dass er kinderlos sterben werde. 

Als er allein im Tempel ist, tritt der Engel Gabriel zu ihm und kündigt ihm die Geburt eines Sohnes an. Unfassbar. Unglaublich. Zacharias verstummt. Nicht einmal den Namen des Neugeborenen kann er aussprechen.

Er schreibt ihn auf eine Tafel: Er soll Johannes heißen.

Und da erst löst sich seine Zunge. Und er kann reden und er kann singen. Und alle, die davon hören, wundern sich und staunen.

Kinderlosigkeit ist in der Welt der Bibel ein großes Unglück. Nicht wegen der fehlenden Renten- und Steuerzahler. Nicht wegen der demographischen Entwicklung einer Gesellschaft, die zu überaltern droht und deren soziales Gefüge aus dem Lot gerät.

Sondern weil Kinderlosigkeit Zukunft verstellt, und schlimmer noch: weil sie an der Treue Gottes zweifeln lässt. Weil sie die Verheißungen Gottes unerfüllbar und unerreichbar erscheinen lässt.

Wie kann Gott als treu gepriesen werden, wie kann er als verlässlich vor der Welt bekannt werden, wenn niemand mehr da ist, der in der Abfolge der Generationen seinen Namen preist?

Menschen sind sehr anfällig für Hoffnungslosigkeit.

In der Vorgeschichte Jesu wimmelt es deshalb nur so von Menschen, die ein Lied davon singen, dass sie meinten, es sei alles umsonst und vergeblich und ihr Leben hätte keinen Sinn.

Und die dann weiter singen und davon erzählen, wie Gott sich ihrer erbarmt hat, wie er ihnen wieder einen Anfang geschenkt hat, den niemand für möglich gehalten hätte. Denn Gott erinnert sich. An uns und seine Welt.

­ Prälatin Gabriele Wulz, Ulm­

Hinweis für Kirchengemeinden

Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontaktdontospamme@gowaway.elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden. Sie möchten in Ihrem Schaukasten auf unsere Webseite verlinken? Hier erfahren Sie, wie Sie dafür einen QR-Code erstellen können. 

Schon gewusst?

Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.

Weitere Meldungen, die Sie interessieren könnten

Lucie Panzer, Rundfunkpfarrerin

Christus kommt uns entgegen

Viele Menschen meinen, es kann nur bergab gehen mit unserer Welt. Und nach dem Tod erst recht. Da kommt nur ein schwarzes Loch. Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer ist dagegen überzeugt: Christus kommt uns entgegen – im Leben und im Tod.

Weiterlesen

Zur Konstituierenden Sitzung der 15. Württembergischen Evangelischen Landessynode Anfang 2014 predigte Landesbischof July in der Stiftskirche in Stuttgart.

Das Osterlicht leuchten lassen

Am Ostersonntag predigte Landesbischof July in diesem Jahr in zwei württembergischen Kirchengemeinden: in Schopfloch und in Unteriflingen. Er sagte: „Österliche Menschen können in Barmherzigkeit, Frieden und Nächstenliebe, in gesellschaftlichem Engagement etwas vom Osterlicht aufleuchten lassen."

Weiterlesen

Pfarrer Bernhard Riesch-Clausecker

Osterfreude

„Am Anfang steht die Furcht und am Ende die Freude“, sagt Pfarrer Bernhard Riesch-Clausecker. Darauf laufen die Ostergeschichten in der Bibel hinaus. Die Freude kommt aus der Zuversicht, dass der Tod an Ostern das Spiel endgültig verloren hat.

Weiterlesen

Landesbischof July: „Auch heute noch schenkt Gottes Geist Geistesgenwart und Unterscheidungskraft, Zuversicht, Mut, Geduld und innere Ruhe und bringe die Verschiedenen zusammen.“

Kreuz als Zeichen der Heilung

Landesbischof Frank Otfried July hat den Karfreitag als einen „öffentlichen und zugleich stillen Tag“ bezeichnet. In seiner Karfreitagspredigt in der Stuttgarter Stiftskirche sagte er: „Das Kreuz ist zum Zeichen des Heils und der Heilung geworden.“

Weiterlesen

Pfarrer Daniel Renz

Das Schwere anschauen

Viele Menschen tun sich schwer mit dem toten Jesus am Kreuz. Der Karfreitag jedoch zeigt, dass Gott das Leid auf der Welt nicht egal ist. Daran erinnert Pfarrer Daniel Renz in seiner Andacht zu Karfreitag.

Weiterlesen

Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer

Das erste Abendmahl

Am Gründonnerstag soll man was Grünes essen. Das hat Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer schon als Kind gelernt. Was hinter dieser Tradition steckt, erklärt sie in ihrer Andacht zum Gründonnerstag.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt (Mac Option Key) + J
Ohne Bilder: Alt (Mac Option Key) + K
Fokus: Alt (Mac Option Key) + G
Tasten­kombinationen: Alt (Mac Option Key) + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt (Mac Option Key) + V
Alles zurücksetzen: Alt (Mac Option Key) + Y