Neue Kampagne für Demokratie und Weltoffenheit im Sport
Kirche und Sport leisten einen wichtigen Beitrag für die Demokratie – um diesen gerade jetzt zu zeigen, hat die AG Kirche-Sport-Gesellschaftspolitik eine neue Kampagne gestartet: „Miteinander gegen Ausgrenzung“ macht deutlich, wofür Kirche und Sport schon lange gemeinsam stehen. Pfarrer Philipp Geißler, Sportbeauftragter der Landeskirche, erklärt, worum es bei der neuen Kampagne geht, und in welchen konkreten Projekten die gemeinsamen Werte lebendig sind. Die Bildmotive der Kampagne finden Sie zum Download hier bzw. unten auf dieser Seite.
„Miteinander gegen Ausgrenzung“ heißt die aktuelle Kampagne der AG Kirche-Sport-Gesellschaftspolitik. Worum geht es dabei aus Ihrer Sicht?
Pfarrer Philipp Geißler: Aus meiner Perspektive gehört es zu den grundsätzlichsten Anliegen der AG, Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Glaubensgeschichten in Kontakt zu bringen und Austausch zwischen ihnen zu ermöglichen. Entsprechend beobachten wir die aktuellen demokratiefeindlichen Entwicklungen mit großer Sorge. Mit der Kampagne „Miteinander gegen Ausgrenzung“, möchten wir diesen Entwicklungen ein positives Zeichen entgegenstellen – nämlich: Wir stehen für ein Miteinander in Verschiedenheit, das von Respekt geprägt ist. Die Kampagne geht auf eine Idee von Kirchenrat Frithjof Rittberger zurück, die von allen Mitgliedern der AG begeistert aufgenommen wurde.
Die AG Kirche-Sport-Gesellschaftspolitik hat bereits 2019 unter dem Titel „Gemeinsam Zeichen setzen“ 13 Thesen* veröffentlicht, die zeigen, welchen Beitrag Sport und Kirchen für die Gesellschaft leisten. Welche der Thesen sind aus Ihrer Meinung nach im Moment besonders wichtig?
Pfarrer Philipp Geißler: Die Thesen „Gemeinsam Zeichen setzen“ sind die Grundsätze, an denen wir unsere Arbeit in Kirche und Sport ausrichten, so gesehen ist keine unwichtig. Im Moment würde ich aber sagen, dass die Thesen Nr. 5 bis Nr. 10 besonders wichtig sind. Sie sind ein Sternschritt um die Frage: Wie können wir als Gesellschaft gut miteinander unterwegs sein?
In welchen konkreten Projekten sieht man, dass die Haltung „Miteinander gegen Ausgrenzung“ gelebt wird, bzw. woran hat konnte man es in der Vergangenheit sehen?
Pfarrer Philipp Geißler:
Ein Highlight war mit Sicherheit das 1. Interreligiöse Sportfest, das wir im vergangenen Frühjahr unter Schirmherrschaft von Kultusministerin Schopper an der Landessportschule in Ruit feiern konnten. Und das nächste Fest ist schon in Planung.
Als Kirche und Sport sind wir seit neuestem auch Partner des Projektes SCORA – Schulen gegen Rassismus und Antisemitismus – deren Jugendbegegnungswoche wir mit zwei Workshops unterstützen.
Toll wird sicher auch der Teamhindernislauf MudMates unserer methodistischen Geschwister, bei dem wir als Kirche und Sport zum zweiten Mal für die inklusiven und integrativen Teams als Ansprechpartner fungieren.
Und dann ist da natürlich das Stuttgarter Weihnachtssingen, das die Kirchen, der Sport (allen voran die Stuttgarter Kickers), die Stadt Stuttgart und viele andere gemeinsam organisieren. Unter der Schirmherrschaft von Gerlinde Kretschmann kamen hier beim letzten Mal 2023 knapp 7.000 Menschen zusammen, die die Weihnachtsbotschaft in die Welt hinaussangen – was für ein wundschönes Zeichen.
Und das sind wirklich nur Beispiele für die Dinge, die wir als Kirchen und Sport gemeinsam machen. In den Abteilungen „Kirche und Gesellschaft“ unserer Kirchen bzw. „Sport und Gesellschaft“ der Landessportbünde läuft noch so viel mehr.
Hintergrund:
Die AG Kirche-Sport-Gesellschaftspolitik besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen und Katholischen Kirchen in Baden und Württemberg und des Landessportverbands Baden-Württemberg.
* Die 13 Thesen – dafür stehen Kirche und Sport gemeinsam ein:
1. Wir fördern und stärken insbesondere Kinder und Jugendliche, damit sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln. Auch für alle anderen Altersgruppen bis zu Hochbetagten gibt es adäquate Angebote.
2. Wir qualifizieren Menschen und helfen ihnen, ihre Begabungen zu entdecken und zu entfalten.
3. Wir geben Raum, dass Menschen etwas gestalten und bewirken können.
4. Wir haben das Wohlergehen des ganzen Menschen im Blick, ohne diesen auf seine körperliche, geistige oder geistliche Leistungsfähigkeit zu beschränken.
5. Wir ermutigen Menschen zum Engagement. Bei uns lernen und leben Menschen Demokratie.
6. Wir ermöglichen in unseren Angeboten Teilhabe für viele und leisten damit einen Beitrag zu Inklusion und Integration.
7. Wir bringen Menschen in Gemeinschaft. Unsere Angebote verbinden Menschen verschiedener Generationen und Herkunft.
8. Wir treten ein für eine offene, tolerante und faire Gesellschaft, die den einzelnen Menschen als Teil der Gemeinschaft nicht aus dem Blick verliert.
9. Wir stehen für Völkerverständigung, Frieden und internationale Zusammenarbeit ein.
10. Wir fühlen uns der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet und treten ein für Selbstbestimmung und gegen Diskriminierung jeder Art.
11. Wir übernehmen Verantwortung für das Gemeinwesen in den Dörfern und Städten Baden-Württembergs.
12. Wir fordern den Schutz gemeinsamer arbeitsfreier Zeiten für alle.
13. Wir treten ein für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden.
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