Landesbischof Frank Otfried July dankt den Mitarbeitern vor Ort
„Ich bin den mehreren Tausend Engagierten vor Ort sehr dankbar.“ Landesbischof Frank Otfried July hat die Arbeit der Vesperkirchen gerade unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie gewürdigt. Er betont, dass die Arbeit der Vesperkirchen wichtiger sei denn je.
Am 29. November beginnt in Baden-Württemberg die Saison der Vesperkirchen, die bis ins nächste Frühjahr dauert.
„Vesperkirchen legen den Finger in eine Wunde des Sozialstaats“
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hat nun das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewürdigt: „Vesperkirchen sind unverzichtbar, sie legen den Finger in eine Wunde des Sozialstaats. Gerade in der Pandemie verschärfen sich die sozialen Gegensätze. Als Christen stehen wir klar auf der Seite der Armen und Benachteiligten“, sagt er. Und weiter: „Ich bin den mehreren Tausend Engagierten vor Ort sehr dankbar. Sie setzen sehr viel Zeit, Kraft, Geld und – gerade in dieser Zeit – auch viel Kreativität und Fantasie ein, um denen beizustehen, die Hilfe brauchen.“
Kreative Lösungen sind gefragt
Die corona-bedingten Beschränkungen sind eine schwere Belastung für das Konzept der Vesperkirche, das vor allem auf persönliche Begegnung setzt. Trotzdem finden viele Gemeinden Lösungen, mit denen sie auch in diesem Winter arme und benachteiligte Menschen unterstützen können. So hat zum Beispiel die Kreisdiakonie in Ludwigsburg gemeinsam mit zehn Gastronomen für Januar und Februar eine „Vesperkirche to go“ konzipiert. Andere Wege geht man etwa in Kirchheim unter Teck, wo die Vesperkirche zur persönlichen Einladung nachhause wird, oder in Weingarten, wo die Gemeinde das Angebot räumlich und zeitlich entzerrt.
„Vesperkirchen bieten Nahrung für Leib und Seele“
Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, weist auf die wichtige Funktion der Vesperkirchen hin. Sie könnten zwar Armut und soziale Ungerechtigkeiten nicht verhindern. Aber sie seien auch keine Suppenküchen. Kaufmann erklärt: „Vesperkirchen sorgen dafür, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung auf Augenhöhe begegnen und jene wahrgenommen werden, die sonst wenig Beachtung finden. Sie bieten Nahrung für Leib und Seele. Und sie mahnen die Politik: Setzt euch stärker für die Armen ein.“
25 Vesperkirchen sind geplant
Derzeit sind 25 Vesperkirchen bis Ende März in Baden-Württemberg geplant. In der letzten Vesperkirchensaison, die nicht von der Pandemie beeinträchtigt wurde (2018/2019), fanden in Baden-Württemberg 34 Vesperkirchen statt, vier davon in Baden. Zwölf der 34 Vesperkirchen wurden ökumenisch organisiert. In den 30 württembergischen Vesperkirchen haben damals rund 6.600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an 575 Vesperkirchentagen rund 170.000 Mahlzeiten ausgegeben.
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