Landesbischof July und Hamburgs Erzbischof Heße unterstützen festgenommene Kapitänin
Stuttgart/Hamburg/Berlin/Rom. Die Unterstützung für die in Italien unter Hausarrest stehende deutsche Kapitänin Carola Rackete wird immer lauter. Neben deutschen Spitzenpolitikern haben auch der württembergische evangelische Landesbischof July und die deutsche katholische Bischofskonferenz den humanitären Einsatz der „Sea Watch 3"-Kapitänin gewürdigt: Sie hatte trotz Verbots italienischer Behörden in Lampedusa festgemacht, um 42 seit Wochen auf See ausharrende Flüchtlinge an Land bringen zu können. Das Verhalten der italienischen Behörden kritisieren die Bischöfe scharf.
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hatte am Sonntag, 30. Juni, das Landesmissionsfest in Heilbronn genutzt, um der vom italienischen Innenminister Matteo Salvini als „Kriminelle" beschimpften „Sea Watch 3"-Kapitänin Carola Rackete ausdrücklich zu danken. „Man muss diesen Menschen helfen", betonte July, der sich bereits im Mai bei der Diakonie-Aktion „Platz für Asyl in Europa“ klar für ein „Europa der Menschenrechte" ausgesprochen hatte.
Gegenüber elk-wue.de betonte July: „Es ist richtig, Menschen aus der Not zu retten, die in einer Welt unterwegs sind, in der die Güter ungerecht verteilt sind." Den Flüchtlingen zu helfen, sei nicht nur „christliche Pflicht und Ethos", sondern habe auch mit politischer Vernunft zu tun. Denn westliche Gesellschaften als Nutznießer der Globalisierung müsten auch „gerade stehen für Fehlentwicklungen in der globalisierten Welt".
Am Montag meldete sich zudem der Sonderbeauftragte der deutschen katholischen Bischofskonferenz, der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße, zu Wort: „Das Verhalten der italienischen Regierung gegenüber dem Rettungsschiff Sea Watch 3 und seiner Kapitänin Carola Rackete ist unannehmbar."
Kritik an EU-Staaten
Es sei „unzulässig, die Seenotretter zu entmutigen, zu attackieren und zu kriminalisieren", betonte der Erzbischof, der außerdem eine „grunderneuerte europäische Flüchtlings- und Migrationspolitik" forderte. Zudem verteidigte er den Einsatz privater Organisationen wie dem in Berlin ansässigen Verein „Sea Watch e.V.": „Solange die Staaten sich einer konsequenten Seenotrettung verweigern oder sie nicht leisten können, ist die privat organisierte Rettung aus Seenot legitim, ja gefordert."
Und er betonte: „Moralisches Handeln darf nicht staatlicherseits bedroht und unmöglich gemacht werden.“
Zuvor hatte bereits der Ratsvorsitzende der EKD, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die Festnahme von Kapitänin Rackete als „Schande für Europa" verurteilt. Am Sommtag bezog zudem der Vatikan Position: Menschenleben müssten „auf jeden Fall und egal auf welche Weise gerettet werden", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gegenüber Vatican News.
Unterstützung aus Politik und Wirtschaft
Auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Außenminister Heiko Maaß und am Montag auch EU-Kommissar Oettinger hatten das Vorgehen der italienischen Behörden und die Festnahme der Seenotretterin bereits scharf kritisiert. Aus der Wirtschaft meldete sich Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser zu Wort. Auf Twitter schrieb er: "Menschen, die Leben retten, sollten nicht festgenommen werden. Menschen, die töten, die Hass und Leid säen und fördern, sollten es."
Gefängnis oder Ausweisung
Der rechtspopulistische italienische Innenminister Matteo Salvini hingegen würde Carola Rackete am liebsten für mehrere Jahre im Gefängnis sehen; sollte die Justiz die Seenotretterin hingegen freilassen, will er sie nach eigenen Worten „mit dem ersten Flieger nach Berlin zurückschicken" - sprich: ausweisen.
Gewaltiges Spenden-Echo
Unterdessen sammeln die Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf Spenden für Sea Watch und die 31-jährige Kapitänin: Bis Montagabend waren mehr als 800.000 Euro, auf einer italienischen Facebook-Seite sind bislang 425.000 Euro zusammengekommen.
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