Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohls Weihnachtspredigt in der Stuttgarter Stiftskirche
Gott setzt nicht auf Gewalt, sondern auf Vertrauen, sagt Ernst-Wilhelm Gohl in der Stuttgarter Stiftskirche in seiner ersten Weihnachtspredigt als Landesbischof. Er spricht am 25. Dezember im Festgottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche über die gewaltige Spannung, die darin liegt, dass der christliche Glaube in Jesus, dem wehrlosen und schwachen Kind in der Krippe, zugleich den Herrscher über alle Mächtigen dieser Welt sieht.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl.Bild: Thomas Rathay
Im Weihnachtspredigttext aus dem zweiten Kapitel des Kolosserbriefs wird über Jesus gesagt: „Denn in ihm, in Christus, wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid erfüllt durch ihn, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.“
Darin sieht Gohl in seiner Predigt „eine gewaltige Provokation. Denn damals wie heute erscheinen uns die Mächtigen doch als die, die Panzer besitzen oder über ein Vermögen von hunderten von Milliarden Dollar verfügen – oder beides. Der Kolosserbrief ruft nicht zum Umsturz auf. Er ordnet diese Mächtigen einfach einen Stock tiefer ein. Warum? Weil auch die Herrscher, die scheinbar ungehindert ihre Gewalttaten verüben, einmal sterben werden. Und für die Milliardäre gilt, was für jeden von uns gilt: Das letzte Hemd hat keine Taschen.“
Das Weihnachtsevangelium erzähle davon, so Gohl, dass Jesus als König „den Weg nach unten“ suche, in den Stall von Bethlehem. Das Kind im Stall sei ganz unten und zugleich ganz oben: „Ein Herrscher über Mächtige und Gewalten – und zugleich diesen Gewalten ausgeliefert. Seine Herrschaft ist ein Versprechen. Sie ist eine Kampfansage gegen die Macht des Todes. Aber eben nicht mit erhobener Faust, sondern mit ausgestreckter Hand. Diese Herrschaft setzt auf Vertrauen. Sie vertraut, dass sich Christus und das neue Leben durchsetzen werden: Inmitten von Gewalt. Inmitten von Krieg, Hunger, Flucht und Elend wird sie sich durchsetzen. Der Kolosserbrief vertraut: Christus ist stärker als alle anderen Mächte, die uns beherrschen.“
Das Vertrauen auf diese besondere Macht Jesu lasse sich nicht beweisen, „wie sich Liebe auch nicht beweisen lässt. Wie bei der Liebe geht es darum, Vertrauen zu lernen. Vertrauen in ein Leben bekommen, das uns trägt – wie dunkel auch die Abgründe sind, die uns begegnen.“ Und weiter sagt Gohl, im Predigttext höre man „die große, anrührende Weihnachtsbotschaft. Sie sagt uns: Nicht ihr müsst Christus vertrauen, ihn groß machen und anbeten. Ihr seid durch ihn erfüllt. Christus erfüllt euch. Er verwandelt euch. Jetzt stehen wir also mit den Königen und Hirten im Stall und beugen unsere Knie. Mit den Worten des Kolosserbriefes gesprochen: Schaut einfach genau hin. Schaut mit Liebe hin. Vertraut, was ihr seht: Der, der da vor euch in der Krippe liegt, ist ganz Gott. Dieser Gott macht sich angreifbar, fassbar. Er wird ganz Mensch. […] Für heute sind die Mächte und Herrscher verschwunden. Und Gott, der Allmächtige hat sich unter die Menschen ganz unten gemischt. Das ist die Botschaft von Weihnachten. Darauf vertraue ich.“
Weltweite Trauer um Dr. Agnes Abuom: Die langjährige Moderatorin des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist in der vergangenen Woche in ihrer Heimat Kenia verstorben. In der Landeskirche erinnert man sich an die „wundervolle Ökumenikerin“.
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Im Dialog zwischen Landwirtschaft, Kirche und Gesellschaft
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