15.02.2022 Museum bietet Raum für kritische Reflektion
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Gesellschaft
Museum bietet Raum für kritische Reflektion
Ausstellung zu umstrittener Weihnachtskrippe in Museum Ulm
Im Herbst 2020 entzündete sich eine Debatte an der Weihnachtskrippe des Ulmer Münsters, die nach Einschätzung der Münstergemeinde bei der Figur des Königs Melchior rassistische Stereotype aufweist. Eine Ausstellung im Museum Ulm befasst sich nun mit der fraglichen Krippenfigur, der Entstehung der Krippe, der kontroversen Diskussion und dem Thema Rassismus.
Der Ulmer Bildhauer Martin Scheible (1873 bis 1954) hat in den 1920er Jahren die Krippe angefertigt, die seit 1992 in der Weihnachtszeit im Ulmer Münster aufgestellt war. Im Herbst 2020 entbrannte dann eine intensive Diskussion mit bundesweitem Echo über die Frage, ob die Krippe weiterhin aufgestellt werden sollte. Denn der Kirchengemeinderat der Ulmer Münstergemeinde hatte sich dagegen entschieden. Der Grund: Die Figur des Melchiors bediene rassistische Stereotype.
Ort der Auseinandersetzung
Das Museum Ulm stellt nun den Streit über die Entfernung der Krippenfigur in den Mittelpunkt einer Ausstellung, die am 18. Februar eröffnet wird. Darin geht es um die Entstehung der Krippe, um Darstellungen der Heiligen Drei Könige in den vergangenen Jahrhunderten und die Entstehung rassistischer Stereotype. Außerdem geht die Ausstellung der Frage nach, inwiefern koloniale Strukturen sich noch heute auswirken. Die Ausstellung soll einen Ort zur Auseinandersetzung mit dem umstrittenen Thema bieten.
Ausstellung „Wir müssen reden – Die Münsterkrippe im Meinungsstreit“
Die Ausstellung kann vom 19. Februar bis 19. Juni 2022 im Museum Ulm, Marktplatz 9 in Ulm, besichtigt werden.
Der Eintritt kostet acht Euro, der ermäßigte Eintritt sechs Euro. Jeden ersten Freitag im Monat ist der Eintritt frei.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.
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