Landesbischof July und Oberkirchenrat Kaufmann überreichen Zuschuss aus Fonds für Flüchtlingsprojekte
Die Integration in Ausbildung und Arbeit haben der württembergische Landesbischof Frank Otfried July und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, beim Besuch der Lernwerkstatt in Welzheim als zentrale Aufgabe von Politik, Verwaltung und Gesellschaft bezeichnet. Sie zeichneten das Projekt als vorbildliche Integrationsarbeit vor Ort aus und überbrachten dem Kreisdiakonieverband Rems-Murr-Kreis für die Lernwerkstatt einen Scheck über 2.000 Euro aus dem landeskirchlichen Fonds „Kleinprojekte mit und für Flüchtlinge“.
Khaled Ayash, Architekt aus Syrien, Landesbischof Frank Otfried July, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann und Betreuer Werner Deuschle (vlnr)Claudia Mann
„Zur Würde des Menschen gehört es auch zu arbeiten, wenn es ihm möglich ist“, sagte July und erinnerte dabei an ein Martin Luther zugeschriebenes Zitat, wonach der Mensch zur Arbeit geboren sei wie der Vogel zum Fliegen. In diesem Sinne ermöglichten Kirche, Diakonie und Ehrenamtliche den jeweils acht Flüchtlingen in ersten Bildungsschritten das „Fliegenlernen“.
Weiter sprachen sie sich gegen eine Unterbringung in sogenannten Ankerzentren und für den Zugang zu Arbeit unabhängig von der Bleibeperspektive von Flüchtlingen aus. Die Lernwerkstatt zeige, dass die Begegnungen vor Ort unabdingbar für die Integration sind und beeindruckendes Engagement freisetzt.
Die württembergische Landeskirche sei weiterhin „flüchtlingsbereite Kirche, unbeschadet von politischen Analysen“ und freue sich über alle Partner, die zusammen „Brücken des Verstehens“ bilden, so Landesbischof July. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann lobte die Kooperation mit Jobcenter und örtlichen Firmen, die Praktika anbieten. „Mich beeindruckt, wie hier der einzelne Mensch in den Blick genommen wird, genauso wie sich die Kirche Jesu Christi jedes hilfebedürftigen Menschen annimmt.“ Er sprach sich gegen Abschottung und Ausgrenzung in der Flüchtlingspolitik aus.
Der Fonds „Kleinprojekte mit und für Flüchtlinge“ ist ein Baustein im Gesamtkonzept der Flüchtlingshilfe von Landeskirche und Diakonie. Die Evangelische Landessynode hat ihn im November 2014 beschlossen, die Diakonie verwaltet ihn. Die geförderten Projekte sollen die Teilhabe der Flüchtlinge am öffentlichen Leben fördern und sich an deren Fähigkeiten und Fertigkeiten orientieren.
„Hoch engagierte Ehrenamtliche und motivierte Flüchtlinge machen dieses besondere Projekt möglich“, sagte Gerhard Rall, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands Rems-Murr-Kreis. Auch die Schorndorfer Dekanin Dr. Juliane Baur und der Welzheimer Pfarrer Markus Frasch unterstützen das Projekt. Die Lernwerkstatt bietet Bewohnerinnen und Bewohnern ab 16 Jahren aus den drei Flüchtlingsunterkünften in Alfdorf, Kaisersbach und Welzheim die Möglichkeit, sich im Umgang mit Werkzeugen und in der Bearbeitung von Holz, Metall und Kunststoffen zu erproben.
Landrat Dr. Richard Sigel dankte Kirche und Diakonie für die unbürokratische und transparente Zusammenarbeit seit dem ersten Ankommen der Flüchtlinge im Rems-Murr-Kreis und rief dazu auf, im Engagement nicht nachzulassen, „jetzt, wo andere Themen oben auf der politischen Agenda sind“.
Von den im Projekt beschäftigten Flüchtlingen haben viele keine berufliche Qualifikation oder diese wird in Deutschland nicht anerkannt. Von der Tagesstrukturierung, dem Kennenlernen von erwartetem Arbeits- und Sozialverhalten und dem Erlernen von „beruflichem Deutsch“ profitieren die Teilnehmenden ebenso wie von Kontakten zu Industrie und Handwerk in der Region. Sie fertigen nützliche Dinge, wie Nistkasten und Bollerwagen aus Holz, Kerzenständer und Schloss aus Metall. Gleichzeitig bekommen der Architekt aus Syrien, der KFZ-Mechaniker aus dem Irak oder der Verkäufer aus Togo eine Chance auf Integration in Deutschland.
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