| Gesellschaft

Kirchenkenner mit Kamera

Andreas Keller: Fotoleidenschaft für Natur und Kirchen

Andreas Keller, ehemaliger Intendant der Internationalen Bachakademie Stuttgart, ist leidenschaftlicher Fotograf und veröffentlicht seine Kirchenaufnahmen im Netz.epd

Stuttgart. 7.000 Fotos von Kirchen hat Andreas Keller online gestellt, und es werden immer mehr. Der pensionierte Intendant der Internationalen Stuttgarter Bachakademie zeigt im Internet seine Faszination für Gotteshäuser.

„Ich habe die Hälfte meines Lebens in Kirchen verbracht", sagt Andreas Keller, Ex-Intendant der Stuttgarter Bachakademie. Waren es früher Konzerte, Aufnahmen und TV-Produktionen, die ihn beruflich in die heiligen Hallen führten, begeistert er sich im Ruhestand dafür, sie zu fotografieren.

Tausende von Fotos online

Mehr als 7.000 Fotos hat der 75-Jährige bisher ins Netz gestellt, Tausende könnten noch folgen. Die besten Aufnahmen zeigt Keller auf zwei Internetseiten: kirchen-online.com und kirchen-online.org. Das Material ist so aufbereitet, dass Nutzer gezielt nach Kirchen suchen können; es gibt eigene Rubriken zu Heiligen und Rosenkranzbildern. Wer beispielsweise Darstellungen des von Pfeilen durchbohrten Heiligen Sebastian sehen möchte, wird schnell in verschiedenen Kirchen fündig.

„Ich sehe was, was du nicht siehst“

Er nehme sich viel Zeit, sagt Andreas Keller, lasse den Kirchenraum erst einmal auf sich wirken. So versuche er, die Botschaften hinter Glasfenstern, Gewölben und Kunstschätzen zu verstehen, die Architekten und Gestalter vermitteln wollten. „Es ist wie bei dem Kinderspiel 'Ich sehe was, was Du nicht siehst", erklärt er.

Der erste Foto-Einsatz dauert bis zu anderthalb Tage, an denen rund 800 Aufnahmen von außen und innen entstehen. Später, wenn er die Fotos sichtet und bearbeitet, fallen dem Künstler neue Fragen zum Raum ein. Die Antworten darauf bekommt er in Bildern, die er in einem zweiten oder dritten Besuch in der Kirche aufnimmt.

Auf Blumen folgten Kirchen

Spät begann Andreas Kellers Liebe zur Fotografie: Als er in den Ruhestand trat, schenkten ihm Kolleginnen und Kollegen eine Spiegelreflexkamera. In den ersten Jahren fotografierte Keller Blumen und gab einen Foto-Kalender heraus. Dann nahm er Kirchen in den Fokus. Die Auswahl der Gotteshäuser ist zufällig: Gut dokumentiert sind Kellers Heimatstadt Stuttgart, die Bodenseeregion und die Schweizer Region Surselva. Ambitionen, die Kirchen systematisch zu erfassen, hat er nicht. Neben der Fotografie bekleidet der Musiker einige Ehrenämter: Er leitet den Stuttgarter Verein „Zeichen der Erinnerung", der an die Deportation von Juden während der Nazi-Zeit erinnert, und ist Vorsitzender des Fördervereins der Stuttgarter Brenzkirche am Killesberg.


Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)

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