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Weihnachten markiert Zeitenwende

Predigten von Landesbischof July am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag

Stuttgart. „Weihnachten sorgt für Klarheit der Verhältnisse“, sagte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, in der Stuttgarter Stiftskirche. Die Menschen könnten sich nicht selbst konstruieren und erlösen. Aber die Welt bleibe nicht allein. „Gott kommt in seinem Sohn zur Welt. Eine Welt, in der in manchen Ländern Unrecht Recht genannt wird, Lüge Wahrheit, Menschen zu Nummern und Objekten werden oder Worte umgedreht werden“, so July. Hassreden populistischer Art verzerrten Gesichter genauso wie Rassismus, Antisemitismus oder ein Sich-Einmauern in eine selbstorganisierte und abgeschottete Welt. „Weihnachten reinigt die Sprache“, sagte der Landesbischof weiter. Es gelte die Zusage von Gnade und Wahrheit. Das seien keine Fake-News. Für die Kirche bedeute dies, wenn Christus ihre Mitte sei, könne sie manche Fragen und Auseinandersetzungen an die Seite rücken und damit klärungsfähig machen.   

Plochingen. „Weihnachten geht weit über Brauchtum und Tradition hinaus“, betonte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in seiner Predigt am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, in der Plochinger Stadtkirche. Es gehe um nichts weniger als um die „Wahrheit Gottes, die Wahrheit unseres Lebens“. Gott komme zu den Menschen mit ihren Konflikten, Fragen, Ratlosigkeiten, kleinen und großen Hoffnungen und Enttäuschungen. Aber Gottes Geist öffne neue Horizonte und Perspektiven. July erinnerte anlässlich des Stephanustags zum Gedenken an die Märtyrer der Christenheit, der auf den zweiten Weihnachtstag fällt, an die verfolgten Christen, Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung. „Wir gedenken aller, die keine Chance eines freien Lebens haben. Wir fordern Menschenrechte und Religionsfreiheit weltweit und eine Lebenschance für alle Kinder“, so July.

 

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche