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„Leben ist und bleibt ein unverfügbares Geschenk Gottes“

Landesbischof Gohls Predigt an Ostersonntag in der Stuttgarter Stiftskirche

Stuttgart. In seiner Predigt an Ostersonntag in der Stuttgarter Stiftskirche weist Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, die meint entscheiden zu können, was lebenswertes Leben ist und was nicht, […] die vergisst, dass Leben unverfügbares Geschenk Gottes ist und bleibt, eine solche Gesellschaft verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“ Gohl betont, Gott schenke das Leben „und er schützt es durch dessen Heiligkeit – von Anfang bis Ende.“

Im Zusammenhang des Predigttextes in 1. Sam 1,2-8a (Freudenlied der Hanna) hebt Gohl die Bedeutung der Frauen in Jesu Lebensgeschichte hervor: „Wenn es in den Jesusgeschichten ernst wird, stoßen wir auf die Frauen. Die Männer sind selbstbewusst. Sie wissen alles besser und scheitern doch: Judas verrät. Petrus lügt. Als Jesus verhaftet wird, machen sich die Jünger aus dem Staub. Die Frauen aber bleiben. Sie bleiben über Jahre. Sie bleiben am Kreuz. Sie bleiben am Grab. […] Die Frauen sind die ersten Zeuginnen der Auferstehung Jesu Christi.“

Gohl zieht eine Linie zur alttestamentarischen Gestalt der Hanna, die in ihrem Lobgesang Gott für die Schwangerschaft dankt, die ihr lange verwehrt war. Der Lobgesang der Hanna zeige, „welchen Kränkungen sie aufgrund ihrer Kinderlosigkeit ausgesetzt war. Hanna hat Ausgrenzung und soziale Isolation erfahren. Sie fühlte sich arm und erniedrigt.“ Gott aber habe gesehen, „was mir das Leben schwer macht. Er sieht, wie geplagte Menschen ‚den frechen Reden der Feinde‘, wie Hanna es nennt, nichts mehr entgegenzusetzen haben. Die Bedrückten kapitulieren und verstummen.“

Dagegen, so Gohl, bekenne Hannas Lied: „Das hat jetzt ein Ende! Oder besser: Das hat jetzt einen neuen Anfang! Von Hanna kann ich lernen, dass es um Leben und Tod geht, wenn Demütigung, Kränkung und Ausgrenzung zu den Dauererfahrungen eines Lebens gehören. Der Jubelgesang der Hanna öffnet den Blick für das, was Gott schenkt.“

Gohl betont in seiner Predigt, Ostern wische den Karfreitag nicht weg: „Ostern ist aber die Verheißung, dass ich in den finsteren Tälern meines Lebens nicht weiter allein gehen muss. Gott hat diese Wege für mich gebahnt. Wie die Strahlen der Morgenröte den Tagesanbruch verheißen, so ist Ostern das neue Leben, das ich sehe und höre und von dem ich singen kann.“


Dan Peter
Sprecher der Landeskirche 

Hinweise: Den Volltext der Predigt finden Sie im Anhang bzw. im Pressebereich unserer Homepage www.elk-wue.de/. Bilder von Landesbischof Gohl finden Sie hier.
Der Gottesdienst am Ostersonntag in der Stuttgarter Stiftskirche beginnt um 10:00 Uhr.

PM Osterpredigt von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
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27.03.2024

PM Osterpredigt von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl

Predigt Ostersonntag 1. Sam 12-8a von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
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27.03.2024

Predigt Ostersonntag 1. Sam 12-8a von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl