Drei Kandidierende für Bischofswahl im März
Nominierungsausschuss präsentiert Wahltableau
Stuttgart. Die Tübinger Studieninspektorin am Evangelischen Stift, Pfarrerin Dr. Viola Schrenk, der Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl sowie der Vorstandsvorsitzende von „die Zieglerschen e. V. – Wilhelmsdorfer Werke evangelischer Diakonie“, Pfarrer Gottfried Heinzmann, kandidieren für das Amt der Landesbischöfin bzw. des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie bewerben sich um die Nachfolge von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, der im Juli kommenden Jahres in den Ruhestand geht. Das hat die Präsidentin der Landessynode und Vorsitzende des Nominierungsausschusses, Sabine Foth, am Dienstag in Stuttgart bekanntgegeben.
Dr. Viola Schrenk (51) ist promovierte Theologin und derzeit Studieninspektorin am Evangelischen Stift der Landeskirche in Tübingen. Zuvor war sie bis 2017 Gemeindepfarrerin in Waldhausen (Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd). Zwischen Studium und Vikariat arbeitete sie an der Theologischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität am Lehrstuhl für Neues Testament und Christlich-Jüdische Studien und wurde dort promoviert.
Ernst-Wilhelm Gohl (58) ist seit 2006 Dekan in Ulm. Nach dem Zivildienst machte der gebürtige Stuttgarter eine Ausbildung zum hauptamtlichen Rettungsassistenten, bevor er in Tübingen, Bern und Rom evangelische Theologie studierte und als Gemeindepfarrer in Böblingen und Plochingen arbeitete. Er ist seit 2007 Mitglied der württembergischen Landessynode.
Gottfried Heinzmann (56) ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender von „die Zieglerschen e. V.“, einem diakonischen Unternehmen, das mit Einrichtungen im Bereich Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hör-Sprachzentrum, Suchthilfe und Jugendhilfe an 56 Standorten in Baden-Württemberg präsent ist. Zuvor leitete er seit 2008 das Evangelische Jugendwerk in Württemberg und war Gemeindepfarrer u. a. in Sielmingen.
Synodalpräsidentin Sabine Foth zeigte sich mit dem Ergebnis des Nominierungsausschusses zufrieden: „Ich bin froh, dass wir drei profilierte und verbindende Kandidierende für das Amt der Landesbischöfin beziehungsweise des Landesbischofs gefunden haben. Ich danke an dieser Stelle den Mitgliedern des Nominierungsausschusses für die guten und konstruktiven Beratungen.“
Die Amtszeit des württembergischen Landesbischofs beträgt zehn Jahre, eine Wiederwahl ist möglich.
In der Kirchenverfassung ist das Amt des Landesbischofs bzw. der Landesbischöfin wie folgt definiert:
„Dem Landesbischof kommt die oberste Leitung der Landeskirche zu. Er vertritt die Kirche nach außen und nimmt die Aufgaben wahr, die ihm in den kirchlichen Gesetzen übertragen sind; § 36 Abs. 1 Satz 2 bleibt unberührt. Er vollzieht nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften die Ernennung der Geistlichen und der Beamten der Landeskirche.“
Die Wahl des Landesbischofs oder der Landesbischöfin gehört zu den Aufgaben der Landessynode mit ihren 91 Mitgliedern. Um gewählt zu werden, ist eine Zweidrittel-Mehrheit notwendig.
Die Wahl soll am Donnerstag, 17. März 2022, im Rahmen der Frühjahrstagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode stattfinden. Der Gottesdienst zum Bischofswechsel ist am Sonntag, 24.07.2022, um 10:30 Uhr in der Stuttgarter Stiftskirche geplant.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche