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"Ein Lebenswerk, auf das man stolz sein kann"

Prälat i. R. Gerhard Röckle erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande

Stuttgart. Der frühere Stuttgarter Prälat Gerhard Röckle ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der 80-jährige Röckle habe sich Zeit seines Lebens mit Leib und Seele für das Wohlergehen seiner Mitmenschen eingesetzt und sich in den vergangenen Jahrzehnten in Beruf und Ehrenamt herausragende Verdienste erworben, sagte Staatssekretär Klaus-Peter Murawski, der ihm am Dienstag, 4. Februar, die Auszeichnung im Neuen Schloss in Stuttgart überreichte. „Beruf und Ehrenamt gehen bei Gerhard Röckle eine fruchtbare Symbiose ein“, so der Staatssekretär.

Röckle stammt aus einer Leonberger Missionarsfamilie. Nach seinem Studium war er zunächst Vikar an der Leonhardskirche in Stuttgart, an der schon sein theologisches Vorbild, Ludwig Hofacker, gewirkt hatte. Seine erste Pfarrstelle übernahm Gerhard Röckle an der Stuttgarter Johanneskirche, ehe er 1971 Leiter des Amtes für Missionarische Dienste der Landeskirche wurde. Danach wurde er erst zum Generalsekretär der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste und anschließend zum Direktor der Theologischen Hauptabteilung des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) berufen.

Sein langjähriger Einsatz als Seelsorger und Verwaltungsfachmann und sein Talent, sich Menschen zuzuwenden und diese mitzunehmen, hätten Gerhard Röckle 1999 den ehrenamtlichen Vorsitz im Stiftungsrat der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart eingebracht, erklärte Murawski. „Dort zeigte Prälat i. R. Röckle fortan auch Management-Qualitäten, jedoch immer unter der Maßgabe, die empathische Komponente miteinzubinden.“ Struktur und Leistungen der Diakonie seien während Röckles Amtszeit neu ausgerichtet und größere Projekte wie die Erweiterung des Altenpflegezentrums Bethanien oder das Konzept “Leben und Wohnen im Alter“ umgesetzt worden.

Einen „Meilenstein auch für die Krankenhauslandschaft der Stadt Stuttgart“ nannte Murawski die von Prälat i. R. Röckle zum Abschluss gebrachte Fusion des Diakonissenkrankenhauses mit der orthopädischen Klinik Paulinenhilfe zum heutigen Diakonie-Klinikum Stuttgart. Die Gründung des Evangelischen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe sowie die gemeinnützige GmbH Diak Altenhilfe Stuttgart seien für die Diakonissenanstalt strategisch wegweisend gewesen. Murawski betonte: „Die diakonischen Einrichtungen vertrauen auf die Mitarbeit vieler Freiwilliger, sie sind Teil der diakonischen Kultur. Diesen Frauen und Männern, die sich aus christlicher Überzeugung für andere engagieren, war Gerhard Röckle immer ein großes Vorbild. Sein Wirken hat Spuren hinterlassen.“

Nach den Worten Murawskis setzte sich Prälat i. R. Gerhard Röckle darüber hinaus auch als Vorsitzender des Rats der Stiftung Großheppacher Schwesternschaft ein, insbesondere für die Reform der Erzieherausbildung an der dortigen Fachschule für Sozialpädagogik oder die Erarbeitung eines Leitbilds für die Schwesternschaft. Auch Röckles Engagement im Beirat und im Verwaltungsrat der Württembergischen Bibelgesellschaft führte Murawski an. „Gerhard Röckle hat einen großen Teil seines Lebens dem Dienst am Nächsten gewidmet und vielen Menschen Hoffnung, Zuwendung und Begleitung gegeben. Dies ist ein Lebenswerk, auf das man stolz sein kann“, bekräftigte Murawski.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche

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16.09.2013

Gerhard Röckle
Gerhard Röckle, Prälat i. R. (80)