| Gesellschaft

In Schubladen liegen wertvolle Rohstoffe

Mit gebrauchte Mobiltelefonen Gesundsheitsprojekte unterstützen

Die Evangelischen Bezirksjugendwerke in Leonberg, Böblingen und Herrenberg, sowie die Kreissparkasse Böblingen sammeln ab sofort im Rahmen der landesweiten "Handy-Aktion - fragen.durchblicken. handeln!" gebrauchte Handys und Ladegeräte. Vom 4. bis 29. April 2016 stehen in allen Sparkassenfilialen im Landkreis Böblingen und vielen Evangelischen Gemeindehäusern Sammelboxen für die Altgeräte, aber auch Hintergrundinformationen zu dieser Kampagne bereit. Mit der Aktion werden drei Bildungs- und Gesundheitsprojekte im Kongo, in Uganda und in Äthiopien unterstützt. 

Difäm

 Kirchliche Jugendarbeit informiert über Hintergründe

"Das Handy ist für Jugendliche ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Deshalb freue ich mich über die Handy-Aktion, weil Jugendliche hier entdecken können, unter welchen Bedingungen ein Mobiltelefon hergestellt wird, welche Rohstoffe gebraucht werden und was das mit ihnen zu tun hat", so erläutert Gottfried Heinzmann, der Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) die Bedeutung der Aktion besonders für Jugendliche. Deshalb beteiligen sich viele Bezirksjugendwerke, Kirchengemeinden Schulklassen, Kommunen, außerschulische Bildungsträger sowie Einzelne an der landesweiten Aktion. In der Region Böblingen sind dazu auch verschiedene Bildungsveranstaltungen geplant. Michael Fritz, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Böblingen, teilt mit: "Wir engagieren uns sehr gerne bei der Althandysammelaktion, da wir uns als Kreissparkasse Böblingen ganz klar zum Prinzip der Nachhaltigkeit bekennen. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit, die Verbindung zwischen wirtschaftlichem Fortschritt, sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der natürlichen Umwelt."

Frühjahrsputz für eine gerechtere Welt

Mit der Bildungs- und Sammelaktion "Die Handy-Aktion" will das EJW gemeinsam mit anderen Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg auf die globalen Zusammenhänge der Handy-Produktion und die sozialen, menschenrechtlichen, gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen aufmerksam machen. Ziel bis Mai 2017 ist es, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen zu schaffen und ungenutzte Handys durch eine Sammelaktion zu recyceln. 

Gewalt und Armut bei Rohstoffgewinnung und Produktion 

Ob schwarz, grün oder rosa, mit großen Tasten oder Touchscreen, aufklappbar oder kompakt - irgendwann sind alle Handys überholt. Jährlich werden in Deutschland rund 35 Millionen Mobiltelefone neu gekauft. Jedes dieser Mobiltelefone wird im Schnitt nur 18 Monate genutzt. Die Folgen sind ca. 5.000 Tonnen Elektronikschrott pro Jahr und geschätzte 100 Millionen Schubladen-Handys. Dabei sind sie Schatzkisten, denn die Rohstoffe in den Telefonen sind ein kostbares Gut und nicht unbegrenzt verfügbar. Ohne das seltene Coltan aus Afrika gäbe es Funkstille, denn das Metall ist für die Herstellung moderner Mobilfunkgeräte unabdingbar. Doch das Erz stammt oft aus Konfliktregionen, wo es, ähnlich wie Kupfer, Gold und andere Erze, unter lebensbedrohlichen Bedingungen und zum Teil von Kinderhand gefördert wird. Die Produktion der Geräte in zumeist asiatischen Ländern erfolgt oft ohne Einhaltung menschen- und arbeitsrechtlicher Standards. 

Pfarrer Ralf Häußler über die Hintergründe

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So funktioniert die Aktion 

Wer alte und ausgediente Handys abgeben möchten, bringt die Telefone einfach in die nächste Filiale der Kreissparkasse Böblingen oder eine Geschäftsstelle des Bezirksjugendwerks in Böblingen, Leonberg oder Herrenberg. Die Sammelboxen stehen auch in einigen evangelischen Kirchengemeinden im Landkreis Böblingen. Die Mobiltelefone werden anschießend von einem Partner der Telekom Deutschland in funktionsfähige und nicht funktionsfähige Handys getrennt. Während funktionsfähige Handys datensicher wieder aufbereitet und weiterverkauft werden können, werden nicht funktionsfähige Handys ökologisch gerecht recycelt. 


Rückfragen
Wer Fragen zur Handy-Aktion hat oder selbst eine Sammelbox an seinem Arbeitsplatz oder in Ihrer Gemeinde aufstellen möchte, kann sich an Eberhard Fuhr vom EJW wenden, Telefon (0711) 9781-218 odereberhard.fuhr@ejwue.de. Gerne werden auch Referenten für schulische und außerschulische Bildungsarbeit vermittelt.

Spendenkonto EJW-Weltdienst
Evangelische Bank (EB)
IBAN: DE24 5206 0410 0400 4054 85
BIC: GENODEF1EK1


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