| Landeskirche

Jürgen Moltmann hat die christliche Hoffnung gestärkt

Zum Tod von Prof. Dr. Jürgen Moltmann (98) – Trauerfeier und Beisetzung am 14. Juni in Tübingen

Bild: Maeterlinck CC_BY-SA4.0

Einen „großen Lehrer der Kirche“, nennt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl den Theologen Prof. Dr. Jürgen Moltmann, einen der renommiertesten und einflussreichsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts, der am 3. Juni im Alter von 98 Jahren verstorben ist.

Landesbischof Ernst-Wilhelm GohlBild: Gottfried Stoppel

Landesbischof Gohl sagt über Moltmann: „Jürgen Moltmann hat Generationen von Theologinnen und Theologen in Tübingen und auf der ganzen Welt geprägt, ihren Blick auf die Welt als Gottes Schöpfung mit Hoffnung erfüllt. Er hat das Reden und Tun unserer Kirche in dieser oft ganz und gar hoffnungslosen Welt inspiriert. Der Tübinger Theologe, der jetzt mit 98 Jahren gestorben ist, ist ein großer Lehrer der Kirche gewesen, der bis zuletzt mit Überzeugung für eine Kirche der Freiheit, der Menschlichkeit und der gesellschaftlichen Verantwortung eintrat. Das ist sein Vermächtnis an uns.“

Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami.privat / elk-wue.de

Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami sagt über Jürgen Moltmann: „Seine Theologie kommt aus der Erfahrung und zielt auf Erfahrung. Es ist eine ‘Theologie in den Wechselfällen des Lebens’, die die Abgründe menschlichen Leids sowie der Hoffnungslosigkeit und das Aufgerichtet-Werden durch den ‘Geist des Lebens’ erzählt und deutet. Der Diskurs der Hoffnung, was können wir hoffen und wie können wir nicht utopisch, sondern realistisch über Hoffnung reden, ist heute wichtiger denn je.“ 

Seine theologischen Studien hatte Moltmann in englischer Kriegsgefangenschaft begonnen. Von 1953 bis 1957 arbeitete er in Bremen als Pastor, danach wurde er Professor an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und anschließend an der Universität Bonn. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seine 1964 erschienene „Theologie der Hoffnung“ gehört zu seinen einflussreichsten Werken, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Weitere bekannte Werke Moltmanns sind „Der gekreuzigte Gott“ (1972) und „Kirche in der Kraft des Geistes“ (1975). Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb.

Die Trauerfeier in der Tübinger Stiftskirche findet am 14. Juni um 12:00 Uhr statt, die Beisetzung im Anschluss um 14:00 Uhr auf dem Tübinger Stadtfriedhof. Sie wird gestaltet von Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami (Bildungsdezernentin des Oberkirchenrats der württembergischen Landeskirche) und Prof. Dr. Marcel Martin.


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