„Hoffnung macht mir die Kirche, die nah bei den Menschen ist“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl beim Innovationstag der Landeskirche
Am 4. Mai findet in Reutlingen der Innovationstag der württembergischen Landeskirche statt. Rund 1.000 ehren- und hauptamtliche Teilnehmende tauschen sich über Innovationsideen und -projekte aus und lassen sich in Workshops und Vorträgen inspirieren. Hier finden Sie das Eröffnungsgrußwort von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl im Volltext:
Ich freue mich sehr, dass Sie, dass Ihr heute da seid. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass unsere Kirche lebt. Dass wir miteinander Kirche sind und wir miteinander etwas bewegen und miteinander auf dem Weg sind. Mit erprobten und bewährten Ideen oder mit ganz neuen Konzepten. Im Geiste Jesu sind Unterschiede eine Chance, er führt uns zusammen und begeistert uns im wahrsten Sinne des Wortes.
Nicht nur Journalisten und Journalistinnen fragen mich immer wieder, was unsere Kirche ausmacht, wie und wo ich Kirche der Zukunft sehe, da antworte ich gerne: Ich treffe viele Menschen, die da sind, wenn andere sie brauchen. Die aus der christlichen Hoffnung heraus leben und handeln, oftmals ohne groß darüber zu reden. Hoffnung macht mir die Kirche, die nah bei den Menschen ist. Da geschieht so viel Gutes jeden Tag.
Ebenso macht mir Hoffnung, was in unserer Landeskirche an Neuem entsteht. Neue Ideen werden ausprobiert und Erfahrungen geteilt. Heute, beim Innovationstag unserer Landeskirche hier, in und rund um die Reutlinger Stadthalle, wird vieles von dieser Zuversicht erlebbar sein – auch vieles nach außen transportiert bis hinein in die sozialen Medien.
Heute treffen wir uns, um uns gegenseitig zu ermutigen, zu inspirieren, auch um deutlich zu machen: Wir sind miteinander auf dem Weg, auf einem guten Weg. Kirche ist nicht abstrakt, niemals, sie ist auch nicht ein Gegenüber. Sondern wir sind Kirche. Kirche lebt und drückt sich in den Menschen aus, die zu ihr gehören. Heute sind das die Christinnen und Christen aus der ganzen Landeskirche. Wir setzen uns miteinander dafür ein, dass unsere Kirche und die einzelnen Gemeinden nicht bei sich selbst bleiben, sondern raus gehen ins Dorf und ins Quartier. Als Christinnen und Christen nehmen wir andere mit hinein in unsere Erfahrungen und sind neugierig auf deren Erfahrungen mit Bibel und Glaube, mit Gemeinschaft und Lebenshilfe, mit Diakonie oder den vielfältigen Angeboten für Kinder, Jugendliche, Singles und Familien, Best Ager und Senioren.
Ich sehe: Da bricht gerade ganz viel auf und zeigt auch erste Früchte in und über die bisherige Gemeindearbeit hinaus.
Außerdem haben wir seit Corona gelernt, wie wichtig persönliche Begegnungen und der direkte Austausch sind. Da springt mehr über, da wird Kreativität freigesetzt. Da sind auch die Zwischentöne und schnelles Nachfragen möglich.
Deshalb freue ich mich auf jede Begegnung und auf die vielen Gespräche auf diesem Innovationstag. Das begeistert mich.