20 Jahre Seehaus Leonberg: „ein großartiges Modell“
Verantwortung für Unrecht übernehmen und die eigenen Potenziale neu erkennen
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) haben am 24. September im Gottesdienst aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Leonberger Seehauses gemeinsam gepredigt.
Weihbischof Thomas Maria RenzFoto: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Rainer Mozer
Für Thomas Maria Renz, Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart und von Beginn an Mitglied des Kuratoriums von Seehaus e.V. Leonberg, spiegelt das Motto des Seehauses, "WAHR.HAFT.LEBEN", die hervorragenden Chancen und Möglichkeiten wider, die der Jugendstrafvollzug in freier Formen bietet und die den jugendlichen Straftätern seit nunmehr 20 Jahren in Leonberg zur Verfügung stehen. Weihbischof Renz betont, dass es für diejenigen, die straffällig geworden sind, darum geht, sich schonungslos und aufrichtig der Wahrheit ihres eigenen Lebens und ihrer Vergangenheit zu stellen, sie anzunehmen, Verantwortung dafür zu übernehmen und daraus für die Zukunft zu lernen. Zudem gehe es für sie darum, die Zeit der Haft als eine Phase des persönlichen Wandels und Übergangs von einem alten zu einem neuen Leben als Chance für einen Neuanfang zu begreifen und das Beste daraus zu machen. Schließlich sollten die jungen Straftäter im offenen Vollzug auch erkennen, dass das Leben ein wertvolles Geschenk Gottes ist, verbunden mit einer ganz persönlichen Berufung und Sendung zum Wohl der Menschen. „Es geht darum, die eigenen Potenziale neu zu erkennen und bestmöglich einzusetzen.“ Vor diesem Hintergrund gelte es, die herausragende Arbeit von Tobias Merckle, dem Gründer, Leiter und Geschäftsführenden Vorstand von Seehaus, sowie seinem Team zu würdigen. Denn in den vergangenen 20 Jahren sei Außergewöhnliches geleistet worden. „Dafür danke ich von Herzen“, sagt Weihbischof Renz.
Landesbischof Ernst-Wilhelm GohlBild: Gottfried Stoppel
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl betonte in seinem Teil der Predigt über das Gleichnis vom Steuereintreiber Zachäus (Lk 19,1-10), Jesus unterscheide klar „zwischen Person und Werk […] Er ermöglicht dem Zachäus, sich selbst neu wahrzunehmen. Und Verantwortung zu übernehmen für das Unrecht, das er getan hat.“ Damit gebe „er ein Ur-Beispiel für das, was wir ‚Wiederherstellende Gerechtigkeit‘ nennen, oder auf Englisch ‚Restorative Justice‘. Das, worauf die Arbeit des Seehauses zielt.“
Und weiter sagte Gohl: „Wiedergutmachung gegenüber den Opfern und gegenüber der Gesellschaft […] wird für Zachäus möglich dadurch, dass Jesus ihn Gemeinschaft erleben lässt und ihn als Person anspricht. Als Person, die nicht mit ihren Taten gleichzusetzen und die der Verantwortung fähig ist.“ Und mit Blick auf das Seehaus: „Gemeinschaft in einem vertrauten Kreis zu erleben. Das macht auch das Seehaus möglich.“ Das Seehaus sei „ein großartiges Modell“.
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