„Familien gefragt – Impulse für eine familienorientierte Kirche“
Studie der Ev. Hochschule Ludwigsburg zeigt, was Familien von Kirche erwarten
Familien sind die wichtigste religiöse Sozialisationsinstanz für die nachfolgenden Generationen. Damit Kirche auch in Zukunft lebendig und gesellschaftlich relevant bleibt, nimmt die Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen eine Schlüsselrolle ein. Wie evangelische Familienarbeit gelingen kann und was sich Familien überhaupt von Kirche wünschen, hat Prof. Dr. Johanna Possinger an der EH Ludwigsburg mit Unterstützung der württembergischen Landeskirche erforscht und die Ergebnisse in einem Buch veröffentlicht. Am 23. November 2023 veranstaltet die EH Ludwigsburg zudem den Fachtag „Kirchliche Familienarbeit im Fokus“. Im Folgenden stellt Sie die wichtigsten Ergebnisse ihrer Studie Familien gefragt – Impulse für eine familienorientierte Kirche vor.
Prof. Dr. Johanna Possinger - hier bei der Vorstellung der Studienergebnisse während der Sommertagung 2023 der württembergischen Landessynode.Bild: Gottfried Stoppel
Was brauchen Familien?
Familien stehen im Alltag unter hohem Druck. Der tägliche Spagat zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit ist kräftezehrend. Zeit ist immer knapp. Hinzu kommen in vielen Familien Geldsorgen. Gefragt nach ihren Bedarfen nennen die Familien in unserer Studie fast übereinstimmend:
Mehr Zeit (für die Kinder, für die Partnerschaft, für sich selbst)
Hochwertige Ganztagsbetreuung (verlässlich und auch in Randzeiten)
Bessere wirtschaftliche Absicherung (Schutz vor Armut)
Angebote im Sozialraum (für alltagspraktische Unterstützung, Austausch und Selbsthilfe)
Was wünschen sich Familien von der Kirche?
Von der evangelischen Kirche fühlen sich Eltern laut unserer Befragung nicht in ihren Alltagssorgen gesehen. Angebote für Eltern sowie die ganze Familie sind nur in wenigen Gemeinden vorhanden. Zudem berichten Alleinerziehende sowie Regenbogenpaare von Diskriminierungen aufgrund ihrer Familienform. Viel Kritik entzündet sich auch an regulären Gottesdiensten, die als wenig familienfreundlich wahrgenommen werden. Geht es nach den Familien, müsste Kirche…
… mehr Interesse an Familien zeigen – und dies ohne den Wunsch, Familien in ihrem Glauben zu „missionieren“
… lebensdienliche Angebote für Familien schaffen, das heißt alltagspraktische Unterstützung, die im stressigen Alltag eine Entlastung bietet
… mehr Möglichkeiten der Begegnung von Familien untereinander eröffnen
… eine Willkommenskultur gegenüber allen Familienformen zeigen
… sich politisch mehr für Nächstenliebe einsetzen
Bild: Vandenhoeck und Ruprecht
Was können Gemeinden für Familien tun?
Kirchengemeinden nehmen eine Schlüsselstellung dabei ein, wenn Familien von evangelischen Angeboten erreicht werden sollen. Zentral sind folgende Empfehlungen:
Angebote an den konkreten Bedarfen von Familien vor Ort ausrichten
In Beziehungsarbeit mit Familien investieren
Das ehrenamtliche Engagement von und mit Familien stärken
Kooperationen im Sozialraum schließen
Angebote der offenen Begegnung schaffen (z.B. Familiencafés, Eltern-Kind-Gruppen)
Familien im Alltag entlasten (z.B. mit einem Winterspielplatz)
In Gottesdiensten Neues wagen (mit lebensnahen Impulsen, neuen Formaten und einer gemeinsamen Mahlzeit)
Prof. Dr. Johanna Possinger
Wie all dies ganz konkret in der Praxis aussehen kann, können Sie im Detail im Buch zur Studie nachlesen, das Sie hier bestellen können.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden.
Tobias Merckle ist Sprößling der gleichnamigen Pharma-Dynastie. Seine berufliche Laufbahn schien vorgezeichnet, er wählte jedoch einen anderen Weg: das soziale Engagement. Was motivierte ihn dazu? Darüber spricht er mit Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
Wer sich auf den Weg macht, möchte sich geborgen und behütet wissen. Hier eine kleine Auswahl an Reisesegen – zum Teilen, Zusprechen oder für die erste Seite Ihres Reisetagebuchs. Sie verreisen in nächster Zeit nicht? Jeder noch so kleine Weg lässt sich segnen…
Seit 30 Jahren ist die Landeskirche mit dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum von Vad, Feleac und Cluj verbunden. Landesbischof Gohl hat die Partnerkirche anlässlich des Jubiläums mit einer Delegation besucht und unter anderem Metropolit Andrei getroffen.
Vereinfachte Gemeindegründungen für Landeskirchliche Gemeinschaften
Eine Gesetzesnovelle ermöglicht es Landeskirchlichen Gemeinschaften, künftig leichter eigene Gemeinden zu gründen. Die Landessynode hat dem Kirchlichen Gesetz zu den Landeskirchlichen Gemeinschaften mit großer Mehrheit zugestimmt und tritt somit am 1. September 2024 in Kraft.
Oberkirchenrätin Noller in Verfassungsgerichtshof gewählt
Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller ist vom baden-württembergischen Landtag als Stellvertreterin in den Kreis der Richterinnen und Richter des baden-württembergischen Verfassungsgerichtshofs gewählt worden. Sie sieht ihr neues Amt als „Ehre und große Aufgabe“.
„Aus gutem Grund – auf gutem Grund“ – so das Motto des Jahresfestes des Gustav-Adolf-Werks. In Gottesdienst, Vorträgen und Workshops tauschten sich die Teilnehmenden über die Zukunft der Kirche und die internationale Verbundenheit evangelischer Christinnen und Christen aus.
Das Schuljahresende ist für viele eine Zeit der Vorfreude, für manche eine Zeit gemischter Gefühle im Rückblick und für einige eine Zeit des Aufbruchs. Landesbischof Gohl ermutigt mit diesem Gebet Schülerinnen und Schüler, Gott anzuvertrauen, was auf sie zukommt.
„Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – denn das macht dich eng“, sagt Landesbischof Gohl zum Thema Klimaschutz. „Wenn wir uns so verhalten würden, wie es der Schöpfung entspricht, würde es unserer Welt viel besser gehen“. Hier finden Sie das Interview als Text und Video.
Fortbildung für Digitalisierungs-Coaches geht in die nächste Runde
Im Herbst 2024 startet die nächste Weiterbildung zu Digitalisierungs-Coaches. Die Fortbildung hat schon viele Haupt- und Ehrenamtliche befähigt, die Digitalisierung vor Ort zu begleiten. Eine digitale Info-Veranstaltung gibt's am 18. September.
Mehr Farbe, neues Logo, mehr Flexibilität, mehr Spielräume: Zum 1. Advent 2024 löst die Evangelische Landeskirche in Württemberg ihr rund 30 Jahre altes Corporate Design (CD) durch eine überarbeitete Version ab.
Dr. h. c. Frank Otfried July feiert am 17. Juli seinen 70. Geburtstag. Er war von 2005 bis 2022 Landesbischof der württembergischen Landeskirche. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Julys Verdienste „als Brückenbauer in Kirche, Diakonie und Gesellschaft“.
TV-Tipp: Lissy Schneiders Erfahrungen als Pflegekind
Die leiblichen Eltern suchtkrank, mit zwei Jahren im Kinderheim, mit drei bei einer Pflegemutter – mit bis zu sieben weiteren Kindern. Wie erlebte Lissy Schneider Kindheit und Jugend? Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit dem einstigen Pflegekind.