Christen sollen „Hoffnungsleute gegen den Tod“ sein
Osterbotschaft von Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July
In seiner Osterbotschaft beklagt Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July die Haltung des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., zum Ukraine-Krieg und kündigt an, dazu werde sich die russisch-orthodoxe Kirche bei der Vollversammlung des ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe befragen lassen müssen. Die Christen ruft July in seiner Botschaft dazu auf, „Hoffnungsleute gegen den Tod“ zu sein.
„Christus ist auferstanden… In den schweren Tagen kann man dem Ewigen, dem Lebendigen, dem Richtenden, dem Barmherzigen vertrauen.“
Der Glaube sei in diesen Tagen in vielfacher Weise angefochten, so July. „Viele österliche Hoffnungen sind zertreten, zerschossen und zerbombt worden.“ Aber: „Unser österlicher Glaube ist immer von einem ‚dennoch‘ getragen, ja, es ist ihm etwas Trotziges eigen.“
„Wir sehen uns zurück geworfen in eine unerlöste Welt des Nationalismus und der Verblendung, die wir bei uns in Europa überwunden glaubten,“ stellt July in seiner Osterbotschaft fest. „Heute müssen wir erschüttert zur Kenntnis nehmen, dass eine alt-ehrwürdige Kirche, wie es die russisch-orthodoxe ist, den verbrecherischen russischen Angriffskrieg nicht zurückweist, sondern ihn noch nicht einmal benennt.“ Julys Mahnung richtet sich nicht nur an den russischen Patriarchen. Er weist darauf hin, dass die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die sich im Sommer in Karlsruhe treffen wird, auch die Delegierten der russisch-orthodoxe Kirche befragen solle, welche Bibel, welches Wort Gottes so etwas hergebe.
„Gerade jetzt merkt man aufs Neue“, erinnert July, „wie sehr wir als einzelne Menschen und als Kirche nicht aus eigenen Kräften leben, sondern von Jesus Christus getragen sind. Nur seinetwegen können wir ‚Protestleute gegen den Tod‘ sein“. July führt das Zitat Christoph Blumhardts weiter: „Wir sind Hoffnungsleute gegen den Tod. Wir haben nicht nur etwas gegen den Tod, sondern auch Anteil am ewigen Leben.“
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