Meinungsstarker Brückenbauer, begnadeter Prediger und engagierter Ehrenamtlicher: Am Samstag, 23. Oktober, wird der frühere Heilbronner Prälat Paul Dieterich 80 Jahre alt. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July würdigt Dieterich als verkündigungsstarken Prediger und vielseitigen Theologen: „Ich bin dankbar, dass Paul Dieterich auch im Ruhestand immer noch das Evangelium vielfältig vermittelt.“
Der Landesbischof nennt ihn einen „Meister des Wortes“: „Mitten in der Welt bringt er das Evangelium zum Glänzen und bleibt so der Theologie seiner Generation treu. Es geht ihm ums Wesentliche und er spricht deshalb in seinen Predigten, Vorträgen und Büchern viele Menschen an. Paul Dieterich ist nicht nur ein Meister des Wortes, sondern versteht es auch, Bilder zu lesen. Faszinierend sind seine Betrachtungen zu Marc Chagalls Werken, und ich freue mich, dass er zuletzt im Werk Rembrandts den Menschen aus biblischer Sicht beleuchtet: In Licht und Schatten ist menschliches Leben getragen von Gott.“
Pfarrberuf liegt in der Familie
„Zehn Generationen waren meine Vorväter fast alle Pfarrer – wir können nichts anderes“, sagte Paul Dieterich einmal und verwies damit scherzhaft auf seine Berufung zum Pfarramt, die sein Leben bis heute prägt. Dabei blickt Dieterich auf starke Vorbilder zurück, etwa auf seinen Onkel Paul Schneider, der als Pfarrer der Bekennenden Kirche zum „Prediger von Buchenwald“ wurde und schließlich im Konzentrationslager Buchenwald von den Nazis ermordet wurde. Über Schneiders Frau Margarete, die ihn tief beeindrucke, hat Dieterich gar ein Buch geschrieben, auch weil – wie er sagt – „wir eine sehr maskuline Kirchengeschichte schreiben. Frauen werden gerne verschwiegen.“
Nach der Wehrdienstverweigerung und dem Theologiestudium arbeitete Dieterich zunächst als Pfarrer in Aichtal-Grötzingen, an der Stadtkirche Ravensburg und am Ulmer Münster. Hier konnte er als Geschäftsführer des Hauses der Begegnung in den 80er Jahren Erwachsenenbildung auf höchstem Niveau mit Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus gestalten und die Debattenkultur in der Region prägen.
Dieterich ließ es nicht bei der reinen Debatte bewenden, sondern scheute auch ganz praktisch keine Auseinandersetzung im Dienst seiner christlichen Überzeugungen. Früh setzte er sich zum Beispiel als Dekan von Schwäbisch-Hall aus geistlicher Verantwortung heraus für jüdische Flüchtlinge aus der Sowjetunion ein, die in den 90er Jahren nach Deutschland kamen. Dass er dafür auch angefeindet wurde, konnte ihn nicht davon abbringen.
Auch gesellschaftliche Debatten waren Thema
Ab 1999 führte Paul Dieterich dann sieben Jahre lang als Regionalbischof die Prälatur Heilbronn und zeigt sich auch in dieser Arbeit als meinungsfreudiger Geistlicher, der sich intensiv in gesellschaftliche Debatten einbrachte. In diese Zeit fiel etwa die stark umstrittene Aufführung des Theaterstücks „Corpus Christi“ am Heilbronner Stadttheater. Dieterich wendete sich argumentationsstark gegen die Inszenierung und zeigte damit in der Praxis, was sein Ideal der „Kirchenleitung durch das Wort“ in der Praxis vermag.
Seinen Ruhestand verbringt Paul Dieterich in Weilheim an der Teck und ist nach wie vor kirchlich aktiv. Neben vielfachen Predigtdiensten setzt er sich als Vorsitzender des württembergischen Nothilfevereins für notleidende Menschen ein. Als Autor legte er erst kürzlich ein Buch über Rembrandt vor: „Licht im Dunkel – Mit Rembrandt die Bibel verstehen“.
In seiner Osterpredigt weist Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“
„Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod, der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit“, sagt Landesbischof Gohl in seiner Osterbotschaft. Im Video nimmt er Sie mit auf den Birkenkopf bei Stuttgart, wo nach dem 2. Weltkrieg große Mengen Fassadentrümmer aufgeschüttet wurden.
Ostern ist kein einfaches Fest. Wie man dieses zentrale Fest der Christenheit Konfirmanden und Konfirmandinnen nahebringt, davon erzählen Pfarrer Friedemann Bauschert (Stephanuskirche Tübingen) und Pfarrer Martin Trugenberger, Dozent für Konfirmandenarbeit am ptz.
Dr. Friedmann Eißler, Islambeauftragter der Landeskirche, erklärt in einer aktuellen Stellungnahme, was den interreligiösen Dialog gegenwärtig so komplex macht.
Nach den Angriffen der Hamas auf die israelische Bevölkerung ist die humanitäre Lage der Menschen in den betroffenen Gebieten dramatisch. Medikamente, Wasser und Lebensmittel fehlen. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg, bittet um Hilfe.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg fordert in den „Schöpfungs-Leitlinien“ nachhaltige Lebensbedingungen für die ganze Welt. Die erstmals 2002 herausgegebene Broschüre ist nun in einer überarbeiteten Neuauflage erhältlich.
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Prälatur-Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern
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Ohne Auferstehung gäbe es kein Ostern. Doch woran glauben Christinnen und Christen da eigentlich, und was ist, wenn einem dieser Glaube schwerfällt? Was sagt die Bibel dazu? Pfarrer Dan Peter, Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, gibt Antworten.
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Dr. Fabian Peters leitet künftig das Dezernat für Finanzmanagement und Informationstechnologie im Stuttgarter Oberkirchenrat. Der Landeskirchenausschuss hat ihn am Donnerstag, 21. März, in dieses Amt gewählt.
Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern sind Höhepunkte im Kirchenjahr. Evangelische Kirchengemeinden und Einrichtungen erinnern mit Ostergärten und -wegen an Jesu Leiden, Tod und Auferstehung.
Pfarrerin Franziska Stocker-Schwarz, Leiterin der Württembergischen Bibelgesellschaft, ist am 19. März im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über sie: „Ihr Tod ist ein großer Verlust für unsere Kirche.“