In dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land Syrien entsteht eine Modellregion für das Zusammenleben von Christen und Muslimen. Wie der württembergische evangelische Kirchenrat Klaus Rieth am Donnerstag in Stuttgart nach einer Syrienreise berichtete, sei das gemeinsame Siedeln von Anhängern der beiden Weltregionen in der Ortschaft Kafroun bei Homs kein Problem. Eine von Württemberg unterstützte Schule unterrichtet dort muslimische und christliche Kinder gemeinsam.
Erschüttert zeigte sich Rieth von den Schicksalen, die manche Kinder erlitten hätten. Ein Junge spreche nicht mehr, seit er Augenzeuge der Enthauptung seines Vaters durch die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) geworden sei. Ein anderes Kind zucke bei jedem lauten Geräusch zusammen, weil es einen Granateneinschlag erleben musste. Ein Mädchen müsse mit seiner Mutter im Kuhstall wohnen, da es keine andere Unterkunft gebe.
An der Schule sind 55 Schüler, die Hälfte davon Christen. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg fördert die pädagogische Arbeit jährlich mit 60.000 Euro. Die Gelder werden über die Evangelische Kirche im Libanon weitergeleitet.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)