150. Jahrestag der Württembergischen Evangelischen Landessynode (1869)
Es war ein weiter Weg, bis die evangelische Landeskirche im Königreich Württemberg eine gewählte Vertretung aller Kirchenglieder bekam, die Landessynode. Am 18. Februar 1869 tagte sie zum ersten Mal in der Stuttgarter Schlosskirche.
Königlicher ErlassLandeskirchliches Archiv
Der Weg
Das Herzogtum war seit der Reformation ein evangelisches Staatswesen, das neue Königreich ab 1806 nicht mehr. Zwar war der König weiterhin das Oberhaupt der evangelischen Kirche, die Kirchenleitung aber ging an ein Ministerium über. 50 Jahre dauerte die Diskussion über eine angemessene Vertretung der Kirchengenossen gegenüber der Kirchenleitung.
Zuerst Kirchengemeinden und Kirchenbezirke
Im Zuge einer zunehmenden Demokratisierung der Gesellschaft – im Jahr des synodalen Beginns gründete August Bebel die sozialdemokratische Partei - suchten auch die drei kirchlichen Ebenen, Kirchengemeinden, Kirchenbezirke („Diözesen“) und Landeskirche nach Gremien, die ihre Anliegen beraten sollten. König Wilhelm I., wollte jedoch, schockiert von den Ereignissen der versuchten Revolution von 1848, demokratische Entwicklungen für die Kirche nicht fördern. Jedoch wurde für die Kirchengemeinden 1851 ein Pfarrgemeinderat eingeführt, aus dem später der Kirchengemeinderat wurde. Das Wahlrecht hatten, wie nachher bei der Synode, aktiv nur Männer ab 30, passiv Männer ab 40 Jahren. Ein Frauenwahlrecht gab es erst ab 1918. Somit galt noch immer, dass die Kirche von Frauen getragen und von Männern geleitet wurde. Auf der Ebene der Kirchenbezirke entstand 1854 eine „Diözesansynode“, delegiert aus den Pfarrgemeinderäten. Auf der Landesebene brauchte es einen Wechsel des Kirchenoberhaupts. Erst König Karl, der ab 1864 regierte, befürwortete eine Verselbständigung der Kirchen als zeitgemäß.
Die Synode tagte erstmals am 18. Februar 1869 in der Stuttgarter Schlosskirche und setzte sich aus 25 geistlichen und 25 weltlichen Mitgliedern zusammen, die durch die Diözesansynoden gewählt wurden. Es gab Kommissionen für Lehre und Kultus, Christliches Leben und Armenpflege, Kirchenrechtliche Gegenstände sowie Ökonomische Angelegenheiten.
Die weiteren Wege – ein Ausblick
Erst ab 1888 konnte die Synode kirchliche Gesetze erlassen. Mit dem Ende des landesherrlichen Kirchenregiments 1918 bedurfte es einer eigenen Kirchenverfassung. Danach nahm der Landeskirchentag ab 1924 auch das ‚Königsrecht‘ zum Haushalt wahr. Erstmals wurde die Synode nun in Urwahl von allen Kirchengliedern gewählt, bis heute eine Besonderheit innerhalb der Evangelischen Kirche in Deuschland. Die Verantwortung für das Ganze bestimmte die Beratungen, der Einfluss der Württemberg prägenden Theologien und Frömmigkeiten trat dahinter noch zurück. Erst zur 7. Landessynode ab 1964 entstanden die Gesprächskreise, die die jeweiligen Einzelinteressen und die Vertretung für alle „Kirchengenossen“ – und inzwischen auch der Kirchengenossinnen – zusammenzuhalten hatten, denn, wie Landesbischof Theo Sorg (Mitglied der 8. Landessynode) sagte: „Zusammenhalten ist in Württemberg schon viel!“
Dr. Wolfgang Schöllkopf
Landeskirchlicher Beauftragter für württembergische Kirchengeschichte
Am Sonntag, 17. Februar 2019, findet um 16 Uhr in der Stuttgarter Stiftskirche ein Gottesdienst mit Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July statt. Ab 18 Uhr beginnt der Festakt im Stuttgarter Hospitalhof. Nach der Begrüßung durch Synodalpräsidentin Inge Schneider werden Kultusministerin Susanne Eisenmann sowie die Präses der EKD-Synode, Bundesministerin a. D. Irmgard Schwaetzer, Grußworte sprechen. Im Anschluss hält Prof. Dr. Hartmut Rosa einen Vortrag zum Thema „Die Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft heute“.
Der Festakt wird auf unserer Webseite im Livestream übertragen.
Was ist Reichtum? Volle Scheunen? Liebe? Gemeinschaft? Darüber denkt die württembergische Landesbauernpfarrerin Sabine Bullinger in ihrem geistlichen Erntedank-Impuls über das Gleichnis vom reichen Kornbauern nach.
In einem gemeinsamen Wort zum Tag der Deutschen Einheit treten die vier großen Kirchen im Land für eine Gesellschaft ein, „in der es gute Lebensperspektiven für alle gibt“ und „für gerechte Einheit zwischen Ost und West und allen Menschen, die in unserem Land leben“.
Der Bibelpreis 2023 geht nach Stuttgart, Göppingen, Schwäbisch Hall und Holzmaden. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl freut sich, „dass in der Landeskirche analog und digital kreative Ideen verwirklicht wurden, die spürbare Hoffnung in die Gesellschaft hineintragen“.
Urs Bicheler wird am 1. Oktober in sein Amt als Landespopkantor eingeführt. Zu Bichelers Aufgabenschwerpunkten zählen die Fachaufsicht für die Popularmusik in der Landeskirche, die Zusammenarbeit mit den Popmusikreferenten im ejw und der Aufbau eines Lehrwerks.
Das Evangelische Jugendwerk lädt junge Erwachsene für 14. Oktober zur YOUNIFY ins Neckarforum nach Esslingen ein – diesmal ausschließlich präsent und live. Mit dabei: Kira Geiss, Franzi Goller, Marco Michalzik, Mira Ungewitter, Schwester Sophia und Nika Korenková.
Das Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement aus 75 Kirchen, Bistümern und Institutionen hat sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. „Mahnen, moderieren, Motor sein“ – diese drei Aufgaben der Kirchen nehme das Netzwerk vorbildlich wahr, sagte Landesbischof Gohl.
Perfekte Einstimmung auf Heiligabend: Am 23. Dezember um 17:00 Uhr treffen wieder sich alle, die gerne in großer Runde Weihnachtslieder singen möchten, im Stuttgarter GAZi-Stadion. Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen, der kostenlos ist.
In seinem Grußwort zur dreitägigen Tagung „Antisemitismus heute“ vom 24. bis 26. September im Seminarhaus Schönblick in Schwäbisch Gmünd hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl Antisemitismus scharf verurteilt. Hier finden sie den vollständigen Text des Grußworts.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) haben im Gottesdienst aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Leonberger Seehauses gemeinsam gepredigt und dessen Arbeit mit jungen Straftätern gewürdigt.
Prof. Dr. Gerhard Hennig feiert am 25. September seinen 85. Geburtstag. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über den früheren Oberkirchenrat, er habe vielen Pfarrerinnen und Pfarrern den Blick für den württembergischen Gottesdienst mit all seinen Chancen geöffnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart (Baden) und der Journalist Michel Abdollahi haben bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion und Religionsunterricht diskutiert.
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