Prämierte Werke thematisieren Terror in Afrika und Stuttgarter Feinstaubproblematik
Die Gewinner des zweiten Kunstpreises der Evangelischen Landeskirche in Württemberg stehen fest. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die Künstlerin Monika Huber aus München für ihre Videoarbeit „CAPTURED“. Der Stuttgarter Erik Sturm erhält den Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro für seine Installation „Neckartorschwarz“. Das Thema des Wettbewerbs lautete „reFORM“.
„Für die Kirche des Wortes ist die Begegnung mit Künstlerinnen und Künstlern wichtig“, betonte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July bei der Pressekonferenz anlässlich der Preisverleihung am 3. März im Alten Schloss in Stuttgart. Die große Zahl von fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeige, dass die Kirche als Partnerin im Dialog mit den Kulturschaffenden wahrgenommen wird. Kunst vermittle den Menschen einen Moment der Unterbrechung und der Provokation in einer aufgewühlten und von Tagesaktualitäten bestimmten Gesellschaft. Dadurch können sich neue Impulse und Erkenntnisse ergeben, ist July überzeugt: „Kunst und Glaube gehören zur Deutung von Welt und Existenz."
Eine Jury aus namhaften Persönlichkeiten aus Kirche und Kultur hat aus den Bewerbungen Haupt- und Förderpreis sowie 20 weitere Werke ausgewählt. „Fast alle dieser Arbeiten nehmen dezidiert oder assoziativ Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen“, erklärte der Kunstbeauftrage der Landeskirche und Jurymitglied, Kirchenrat Reinhard Lambert Auer. Dies zeige, was die zeitgenössische Kunst heute umtreibt. Nach der Preisverleihung werden Haupt- und Förderpreis sowie die 20 weiteren Arbeiten im Ständesaal des Alten Schlosses ausgestellt und in einem Katalog dokumentiert.
Laut Ausschreibung waren die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, sich mit dem Begriff Reform auseinanderzusetzen. Damit greift der Wettbewerb das Reformationsjubiläum 2017 auf und bezieht sich zudem auf die Ausstellung „Christoph. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation“, die noch bis Anfang April 2016 im Landesmuseum Württemberg im Alten Schloss zu sehen ist. Einschränkungen zur Äußerungsform der bildenden Kunst gab es nicht. Jede Technik war möglich: Malerei, Skulptur, Rauminstallation, Performance, mediale Arbeiten, Klang und Licht oder Raumausstattungen.
Hauptpreis: Video „CAPTURED“
Das mit dem Hauptpreis ausgezeichnete Video „CAPTURED“ von Monika Huber basiert auf einem Gruppenbild der entführten nigerianischen Schulmädchen aus einem im April 2014 entstandenen Video der Islamistengruppe Boko Haram. Ein imaginärer Stift zeichnet deren Gesichter und Körper nach, während die Namen der Mädchen genannt werden. Anschließend verschwinden die Umrisse wieder. Was bleibt, ist der Klang der Namen. „Ich war schockiert von der Brutalität der Ereignisse. Mit meinem Video wollte ich die Mädchen bei ihren Namen nennen und aus ihrer Anonymität holen“, erklärte Monika Huber. Die Künstlerin setzt sich in ihren Werken immer wieder mit aktuellen Konflikten auf dieser Welt auseinander. „Ich freue mich, dass die württembergische Landeskirche den Mut hat, mein Video wertzuschätzen und es auszuzeichnen. Als Künstler muss man sich den aktuellen Fragen stellen, auch mal Altes aufgeben, weil Neues wichtig geworden ist. Deshalb hat mich die Ausschreibung angesprochen“, so Huber weiter.
Förderpreis „Neckartorschwarz“
In seiner mit dem Förderpreis ausgezeichneten Arbeit „Neckartorschwarz“ greift Preisträger Erik Sturm die Debatte um die Umweltbelastung in Stuttgart auf. Auf Fensterbänken im Umkreis des Neckartors, einer der schmutzigsten Verkehrskreuzungen Deutschlands, sammelte Sturm vier Kilo Feinstaub und verarbeitete ihn zu Farbe. Daraus malte er zwölf einfarbige Bilder. Auf Themen stoße er häufig bei Spaziergängen durch Städte, erklärte Sturm. Dabei spiele das Verhältnis von Alt und Neu eine große Rolle. „Der Ausgangspunkt meiner Arbeit besteht darin, Fundstücke, die erst einmal keinen Wert besitzen, aus einer anderen Perspektive zu betrachten, sie in einen neuen Kontext zu rücken und ihnen eine neue Bedeutung zuzuordnen. So erzählen sie etwas über unsere gegenwärtige gesellschaftliche Situation.“
Preisverleihung in der Stuttgarter Schlosskirche
Die Ausstellung der Arbeiten der Preisträger und der hervorgehobenen Arbeiten ist bis 27. März 2016 im Ständesaal im Alten Schloss Stuttgart zu sehen.
Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden
Was ist Künstliche Intelligenz und was ist damit anzufangen? Eignet sich KI auch für die Gemeindearbeit und wo konkret kann sie dort zielgerichtet angewendet werden? Mit diesen Fragen befasst sich am 16. Mai ein Online-Seminar des Evangelischen Medienhauses.
Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.
Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.
Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.
In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.
Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.
Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.
„Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“
Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.
Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.
Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"
"Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.