Stuttgart. In dieser Woche geht bei der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eine Art Gottesdienst-Generator online. Zunächst beschränkt sich die elektronische Hilfe für Pfarrerinnen und Pfarrer auf die Taufen - Trauungen sollen bald folgen.
Bei Taufgottesdiensten können sich die Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg bald auf digitale Hilfe stützen.Ariesa 66/Pixabay
Die Digitalisierung erobert nun auch den Gottesdienst - zumindest in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. In dieser Woche geht ein neues Internetangebot an den Start, das Pfarrern die Vorbereitung einer Tauffeier wesentlich erleichtern soll: Namen von Täufling, Eltern und Paten eintippen, Datum des Taufsonntags eingeben - und schon spuckt eine Internetseite die komplette Liturgie aus.
Ausradieren überflüssig
Bislang mussten Pfarrer meist auf Gottesdienstbücher, sogenannte Agenden, zurückgreifen. Bei einer Taufe schrieben sie dort mit Bleistift den Namen des Täuflings hinein, um ihn im Gottesdienst richtig vorlesen und danach wieder ausradieren zu können. Da fast alle Theologen solche Feiern inzwischen am Computer vorbereiten, stieg der Wunsch nach einer digitalen Vorlage.
Frank Zeeb, Kirchenrat der württembergischen Landeskirche.privat
Internet statt DVD
Ursprünglich wollte Frank Zeeb, Kirchenrat der württembergischen Landeskirche, deshalb der gedruckten Taufagende eine DVD mit Textdateien beilegen. Er ließ sich dann aber überzeugen, dass der Fortschritt schon weiter ist: Viele Computer besitzen kein DVD-Laufwerk mehr.
Deshalb entschied er sich für eine Internetlösung. Pfarrer tragen nur noch die individuellen Daten auf einer geschützten Seite ein, den Rest erledigt eine Datenbank.
Das kann das Programm
Das auszudruckende Formular enthält voreingestellt alle wichtigen Elemente, darunter den für den jeweiligen Sonntag bestimmten Predigttext, die liturgische Farbe sowie den biblischen Wochenspruch und das Wochenlied, Psalmen und Segensgebet.
Das Programm unterscheidet auch zwischen männlichen und weiblichen Täuflingen und setzt bereits die richtigen Pronomen („seine“/„ihre“) ein.
Mehrsprachige Tauftexte
Die Seite enthält dazu weiteres Material: Tauftexte lassen sich in anderen Sprachen herunterladen, darunter in Englisch, Arabisch, Persisch und Russisch. Wer auf seinem Computer das komplette Taufbuch lesen möchte, kann es sich ebenfalls auf seine Festplatte überspielen.
Alltagswerkzeug für Pfarrer
Da Taufen ganz überwiegend in normalen Sonntagsgottesdiensten stattfinden, erfüllt das neue Angebot gleich einen zweiten Zweck: Die Vorlage kann auch für jeden Sonntag ohne Taufe genutzt werden, ist also für Pfarrer geradezu ein Alltagswerkzeug.
An einen „Export“ ihres Gottesdienst-Generators denken die Verantwortlichen in der Landeskirche aber nicht: Aufgrund der speziellen Gottesdienstform in Württemberg, die sich von der anderer evangelischer Kirchen unterscheidet, hätte eine Öffnung der Internetseite für Mitarbeiter anderer Landeskirchen allerdings wenig Sinn, meint Kirchenrat Zeeb.
Interessant seien allenfalls die Übersetzungen in anderen Sprachen; danach habe eine pfälzische Pfarrerin, die mit Flüchtlingen arbeitet, bereits gefragt, berichtet er.
Die elektronische Gottesdienst-Unterstützung soll bald auch auf Trauungen ausgeweitet werden (Archivfoto).Ziko van Dijk/CC BY-SA 3.0
Digital-Hilfe für Traugottesdienste?
Die Taufagende ist erst der Anfang. Im kommenden Jahr ist die Digitalisierung der Trauagende geplant, über die im Herbst die Landessynode entscheiden wird. Weitere Agenden, etwa für Bestattungen oder Konfirmationen, sollen folgen.
Tablets im Gottesdienst
„Unser Projekt zeigt: Die Digitalisierung hat nun auch einen Platz im Kernbereich unserer kirchlichen Arbeit gefunden, nämlich in Gottesdienst und Wortverkündigung“, erläutert Zeeb.
Er denkt schon einen Schritt weiter und kann sich gut vorstellen, dass statt wie bisher Ringbücher mit ausgedruckten Liturgien immer häufiger Tabletcomputer zum Einsatz kommen, auf denen die Pfarrerinnen und Pfarrer die gottesdienstlichen Texte lesen können.
Ein bisschen Arbeit bleibt noch
Die komplette Tauffeier ist mit dem Internetservice indessen noch nicht vorbereitet. Für die Predigt beispielsweise gibt es nur einen Platzhalter. Doch für deren Vorbereitung sollte durch das einfach zu handhabende Formular künftig etwas mehr Zeit sein.
Landesbischof Gohl besucht am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) die KZ-Gedenkstätte Bisingen. Im Vorfeld wies er auf die Bedeutung der vielen oft ehrenamtlich betreuten Gedenkorte und auf die besondere Aufgabe von Kirche hin.
Jörg Ilzhöfer ist seit 30 Jahren Profikoch und betreibt eine Kochschule in Stuttgart. Daneben erfüllt er seit Jahren letzte Essenswünsche von Menschen im Hospiz. Wie kam es zu dem Engagement? Bei ALPHA & OMEGA spricht Moderatorin Heidrun Lieb mit Jörg Ilzhöfer darüber.
In einem Gespräch mit dem chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu und Kirchenvertreterinnen und -vertretern ging es darum, wie sich die Lage der Christinnen und Christen sowie der Gemeinden in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
Die vier großen Kirchen im Land haben die Preisträgerinnen und Preisträger des 20. Schülerwettbewerbs „Christentum und Kultur“ ausgezeichnet. Prämiert wurden u.a. ein Beitrag über die Gottessuche einer jungen Frau und zwei Beiträge über die Bedeutung der Musik.
„Regional und digital – Kirche in der Zeitenwende“ - so das Thema des Forums Digitalisierung, das württembergische und badische Landeskirche am 9. Februar als Online-Event veranstalten. Die Keynote hält Prof. Dr. Gunter Dueck. Die Anmeldung ist bis 5. Februar möglich.
Der württembergische Pfarrer Rolf Barreis ist in sein Amt als neuer Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien und dem Südlichen Kaukasus (ELKG) eingesetzt worden. Mit dabei: Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl mit einer Delegation der Landeskirche.
Nach acht Jahren als Geschäftsführerin des Dienstes für Mission, Ökumene und Entwicklung (DiMOE) wechselt Heike Bosien als geschäftsführende Pfarrerin an die Schloßkirche in Winnenden. Nun ist sie in der Stuttgarter Hospitalkirche verabschiedet worden.
Am 10. März findet die zweite #gemeindebegeistert-Innovationswerkstatt mit Impulsen rund ums Ehrenamt statt. Ein Impulsvortrag, die Vorstellung von vier innovativen Projekten und der Austausch untereinander machen den Abend kurzweilig. Jetzt anmelden!
Landesbischof Gohl hat mit dem Würzburger Generalvikar Vorndran und Vertretern der AcK und der Gemeinschaft Sant'Egidio einen Auftakt-Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen gefeiert und über Jesaja 1,17 gepredigt: „Tut Gutes! Sucht das Recht!“.
Für die Gemeinden haben Glockensachverständige eine wichtige Funktion. Sie überprüfen Zustand und Klang der uralten Instrumente. Was sind ihre Aufgaben? Wie läuft die Ausbildung? Zwei Videos auf unserer Glockenseite erklären es und geben Einblicke.
Am Sonntagabend, 22. Januar, beginnt die siebte Staffel des interaktiven Talks über theologische Fragen. In drei Sendungen geht es diesmal um „Heiliger Geist“, „Nachfolge“ und „Kirche“. Auf Watchpartys von Jugendwerken und CVJMs kann das Format gemeinsam verfolgt werden.
Pilgern liegt im Trend. Dafür gibt es in Baden-Württemberg eine große Auswahl an langen und kurzen Wegen ganz unterschiedlichen Charakters. Mit vier Online-Treffs ab 24. Januar wollen die vier großen Kirchen interessierte Wanderer auf die Pilgersaison 2023 einstimmen.