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Ulrich Fick ist tot

Der erste Rundfunkpfarrer der Landeskirche starb 95-jährig in Schorndorf

Stuttgart/Schorndorf. Der frühere Rundfunkpfarrer und Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dr. h. c. mult. Ulrich Fick, ist tot. Er starb am Donnerstag, den 11. April, im Alter von 95 Jahren in Schorndorf. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July würdigte den Verstorbenen als eine herausragende und gestaltende Persönlichkeit unserer Landeskirche. 

„Sprachliche Eleganz, theologische Kompetenz, ökumenisch weitreichende internationale Verbindungen und Erfahrungen waren die Kennzeichen von Ulrich Fick“, so July. „Wir haben ihm viel zu verdanken.“ In den 1950er Jahren war Ulrich Fick der erste Rundfunkpfarrer der württembergischen Landeskirche. Der Theologe, Journalist und Publizist setzte sich neben der Rundfunkarbeit vor allem für die Mission und die weltweite Bibelverbreitung ein.

Geboren wurde Ulrich Fick 1923 in Heilbronn. Schon während seines Theologiestudiums war er freier Mitarbeiter und später Volontär beim damaligen Süddeutschen Rundfunk. 1956 wurde er nach seinem Vikariat in Stuttgart und seiner Repetentenzeit am Evangelischen Stift in Tübingen zum ersten Rundfunkpfarrer der württembergischen Landeskirche berufen. Dann zog es ihn ins Ausland: Von 1961 bis 1967 arbeitete Fick in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba als Programmdirektor des evangelischen Missionssender „Radio Voice of the Gospel“. 

Nach seiner Rückkehr leitete Ulrich Fick von 1967 bis 1972 das Referat für Mission, Ökumene und Öffentlichkeit im Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Neben seinem Amt als Oberkirchenrat war Fick Vorsitzender der Württembergischen Bibelanstalt. Von 1968 an übernahm er auch den Vorsitz des Evangelischen Bibelwerks in der Bundesrepublik. Ab 1973 bis zu seinem Ruhestand 1988 war Fick Generalsekretär des Weltbundes der Bibelgesellschaften. 

Ulrich Fick trug zwei Ehrendoktortitel, verliehen 1979 von der Universität Budapest und 1982 von der Universität Manila. Er ist Autor mehrerer Bücher sowie von Tonbildreihen, Filmen und Schulfunksendungen. 1986 erhielt er den „Wilhelm-Sebastian-Schmerl-Preis“ des Evangelischen Sonntagsblatts aus Bayern. Als „Publizist des Evangeliums“ sei es Fick gelungen, weltweit von Gott zu reden, hieß es in der Begründung für die Preisverleihung. Ulrich Fick hinterlässt vier Kinder und sieben Enkel.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche


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15.04.2019

Rundfunkpfarrer Ulrich Fick
Dr. h. c. mult. Ulrich Fick war viele Jahre Rundfunkpfarrer und Oberkirchenrat der Württembergischen Landeskirche.