„Just be creative“ lädt Jugendliche zum medialen Experimentieren ein
Böblingen. „Wir trauen jungen Menschen etwas zu“, sagt Benedict Hoyer. Er ist Vorsitzender des Vereins „Just be creative“, der Jugendliche zum medialen Experimentieren einlädt - und dabei christliche Werte auf buchstäblich allen Kanälen vermittelt.
„Just be creative“ - „sei einfach kreativ": Unter diesem Namen ist eine württembergische Initiative vor knapp zehn Jahren aufgebrochen, um christliche Werte in die Medien zu bringen. Ging es am Anfang vor allem um Filme, so liegt inzwischen der Fokus auf Sozialen Medien.
„Wir haben nicht den Anspruch, zu predigen“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Benedict Hoyer. Der 31-jährige Soziologe und Erziehungswissenschaftler ist seit sechs Jahren als Selbstständiger mit seiner Firma für Film- und Kinowerbung unterwegs. Erste Erfahrungen mit professionellen Medien hat er als Kamera- und Redaktionsassistent beim SWR gemacht. Heute unterstützt er Unternehmen wie etwa eine große Kreissparkasse bei ihren Kommunikationsstrategien.
Wurzeln beim CVJM
Die Wurzeln von Hoyers medialem Interesse liegen in seiner Teenagerzeit beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Nufringen bei Böblingen. Eine Gruppe junger Leute wollte sich ausprobieren und Filme machen.
Am Anfang drehten sie Persiflagen, etwa „Das goldene Ei“ zum James-Bond-Streifen „Golden Eye“ oder „Rosaminde Pulver“ als lustigen Abklatsch auf Rosamunde Pilcher.
Damals musste sich Hoyer noch von einem Kumpel einen Mini-DVD-Rekorder ausleihen. Das Bildergebnis war aus heutiger Sicht von mäßiger Qualität.
„Ich beneide alle, die heute mit Videos anfangen“, sagt er. Dabei denkt er nicht nur an die schnellere Software für den Schnitt, sondern auch daran, dass jedes moderne Handy eine bessere optische Qualität abliefere als die Technik, die er sich vor 14 Jahren leisten konnte.
Kinofilm mit 7.500 Euro Budget
Das nächste Projekt war dann sehr ehrgeizig: ein Western in Spielfilmlänge. Zwei Jahre lang wurde mit 60 Jugendlichen gedreht. Der Streifen „Tag der Rache“ kam in einem Böblinger Kino zur Uraufführung. Und das Budget von 7.500 Euro spielte die Gruppe wieder herein, zumal es weitere Aufführungen und einen DVD-Verkauf gab.
Profis als Mentoren
Um den kommerziellen Erfolg ging es Hoyer dabei nie. Sein Ehrgeiz ist es, junge Leute mit dem Medium experimentieren zu sehen. Dabei können sie Erfahrungen sammeln und spüren, was zu ihnen passt.
Der Schwerpunkt des 2010 eingetragenen Vereins „Just be creative“, in dessen Netzwerk 120 Menschen mitarbeiten, ist denn auch ein Mentorenprogramm, das jungen Medienschaffenden erfahrene Profis zur Seite stellt. Außerdem werden Praktika vermittelt.
Rund 500 junge Leute haben die Angebote des Vereins inzwischen durchlaufen. Immerhin zwei von ihnen sind danach zum Filmstudium nach Hollywood gegangen. „Wir trauen jungen Menschen etwas zu", unterstreicht Hoyer. Echte Stars in der Filmbranche seien aus diesem Bemühen allerdings noch nicht hervorgegangen.
„Werte des Neuen Testaments“
Auch wenn der Verein aus der christlichen Jugendarbeit heraus entstanden ist, versteht er sich heute nicht als spezifisch christlich. Auf der Internetseite ist zwar von den „Werten des Neuen Testaments“ die Rede. Hoyer wirbt ausdrücklich für die gemeinsame Arbeit mit Menschen, die einen anderen oder keinen Glauben haben. An einer christlichen Subkultur im Mediengeschäft habe er kein Interesse.
Viel wichtiger findet er, dass gute Werte in bester Qualität transportiert werden. Dass hier der wertkonservative Teil der Gesellschaft nicht viel zu bieten hat, sei bei der Debatte um das Video des Youtubers Rezo gegen die CDU mehr als deutlich geworden. „Die CDU hatte Rezo nichts entgegenzusetzen", resümiert Hoyer.
Starker Wille und taugliche Formate
Dabei böten die Sozialen Medien einzigartige Chancen. „Jetzt kann jeder eigene Reichweite aufbauen“, sagt er. Dazu brauche es lediglich einen starken Willen, alltagstaugliche Formate und die Entschiedenheit, regelmäßig - also möglichst jede Woche - einen Beitrag im Internet zu veröffentlichen.
Landeskirche unterstützt BootCamp
Bei einem „BootCamp Social Media“ sollen junge Christen Ende Oktober in Böblingen fitgemacht werden, um in Sozialen Medien an Einfluss zu gewinnen. Partner sind dabei das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) und die Evangelische Landeskirche in Württemberg, die das Projekt bezuschusst.
Die Teilnehmer erhalten von Profis wie dem TV-Journalisten und Youtuber Mirko Drotschmann („MrWissen2go“ mit über einer Million Followern), dem Social-Media-Experten und Produzenten Magnus Wacinski (Berlin), der Social-Media-Managerin Helen Aksakalli (Berlin) und dem Theologen Tobias Essinger ein professionelles Training für ihre eigenen Ideen.
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