| Landeskirche

„Reformation ist auch ökumenisch“

Teilnehmer der Partnerschaftskonsultation über das Reformationsjubiläum

Wie feiern die Partnerkirchen der württembergischen Landeskirche das Reformationsjubiläum? Was bedeutet Reformation für sie? Hannah Stickel hat sich bei den Teilnehmern der internationalen Konsultation, die derzeit im Stuttgarter Hospitalhof stattfindet, umgehört.

Bischof Munib A. Younan, JerusalemEMH/Ute Dilg

Bischof Munib A. Younan, Präsident des Lutherischen Weltbundes, Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land

„Die biblische Botschaft ist immer noch frisch. Sie kommt in die Herzen aller Menschen und macht uns neu. Das bedeutet Reformation für mich persönlich. Wir sind frei von Sünde und Unterdrückung. Und dieses Wissen gibt meiner Seele Frieden. Reformation ist außerdem global, sie ist nicht in Deutschland geblieben. Derzeit gibt es fast 75 Millionen Lutheraner auf der Welt. Sie initiieren den Dialog mit anderen Konfessionen, etwa den Katholiken, den Orthodoxen oder den Mennoniten. Reformation ist also auch ökumenisch. Das wird sich auch beim gemeinsamen Gebet mit dem Papst zeigen, das in sechs Wochen im schwedischen Lund stattfindet. Wir wollen gemeinsam für eine stärkere Einheit unter Christen und Kirchen heute beten.“


Daniela Zenata, TschechienEMH - Hannah Stickel

Daniela Zenata, Lehrerin und Chefredakteurin der Kirchenzeitung der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder aus Tschechien

„Die Reformation ist der Grund unseres Glaubens in der jetzigen Form. Ein paar Jahre vor Luther begann die Reformation in Tschechien ja schon dank Jan Hus. Wir haben 2015 deshalb bereits seiner Taten gedacht. In diesem Jahr wurde dann Hieronymus von Prag, auch eine wichtige Persönlichkeit der tschechischen Reformation, gefeiert. Trotzdem bereiten wir uns jetzt schon auf das Lutherjahr vor und werden uns auch an den deutschen Reformator erinnern.“


Bischof James Wong, MalaysiaEMH - Hannah Stickel

Bischof James Wong, Basler Kirche von Malaysia

„Für unsere Kirche ist die Reformation sehr wichtig. Deshalb widmen wir den jährlichen Kalender unserer Gemeinde dem Reformationsjubiläum. Darin stellen wir Ereignisse der Reformation unserer Kirchengeschichte gegenüber. Es wird beispielsweise einen Monat über Katharina von Bora und die Frauenarbeit in unserer Gemeinde geben. So werden unsere Gemeindemitglieder über die Ereignisse vor 500 Jahren informiert. Und natürlich feiern wir die Reformationswoche nächstes Jahr und werden Broschüren an Kirchengänger und Passanten verteilen.“


Mark Ortlieb, FrankreichEMH - Hannah Stickel

Mark Ortlieb, Präsident der Église Protestante Unie de France, Région Est-Montbéliard

„Was Luther damals alles verändert hat, das wollen wir auch 500 Jahre später feiern. Dafür hat ein französischer Komponist extra eine Kantate geschrieben – auf der Basis von Luthers Texten. Diese wird nächstes Jahr mit 200 Sängern aus der Region aufgeführt. Vor allem am Palmsonntag wird der Reformation in einem Festgottesdienst gedacht.“ 


Jane Adams, SüdafrikaEMH - Hannah Stickel

Jane Adams, Vertreterin der Herrnhuter Brüdergemeine aus Kapstadt, Südafrika

„Wir feiern das Gedenken an die Reformation jedes Jahr, weil sie uns sehr wichtig ist. Wir werden das Reformations-jubiläum in unterschiedlichen Teilen unserer Gemeinde einbringen, beispielsweise habe ich von Planungen in unserem Chor gehört.“


Karin Krug, ArgentinienEMH - Hannah Stickel

Karin Krug, Pfarrerin der Iglesia Evangélica del Rìo de La Plata in Argentinien

„Die Reformation hat für mich vor allem einen persönlichen Bezug. Ich komme aus einer säkularisierten Familie und bin erst durch den Konfirmandenunterricht zur evangelischen Gemeinde gekommen. Es war für mich eine große Entdeckung, dass ich wertgeschätzt und geliebt werde, ohne Vorbedingungen. Das war ich aus meiner Erziehung nicht gewöhnt: Man musste sich alles verdienen, und was ich gemacht habe, hat nie gereicht. Die Reformation als solche habe ich dann während meines Theologiestudiums in Tübingen kennengelernt. Die vier ‚Soli‘ von Luther sind in unserer neoliberalen Welt auch weiter wichtig. Sonst geht es auch nur um Leistung.“


Mehr News

  • Datum: 26.04.2024

    Zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Martin Rößler

    „Wir gratulieren Martin Rößler und wünschen ihm Gottes Segen. Einen passenderen Sonntag als diesen gibt es für Martin Rößler nicht: Sonntag Kantate, der das geistliche Singen in den Mittelpunkt stellt.“ Landesbischof Gohl gratuliert Prof. Dr. Martin Rößler zum 90. Geburtstag.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.04.2024

    „Das Gesangbuch ist ein Lebensbuch“

    „Singen ist Lebenshilfe. Das Gesangbuch ist mehr als eine Sammlung von Liedern für wechselnde Jahreszeiten und sonstige Anlässe. Das Gesangbuch ist ein Lebensbuch.“ Das sagt Landesbischof Gohl in seiner Predigt aus Anlass des 500-jährigen Jubiläums des evangelischen Gesangbuchs.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.04.2024

    „Wo wir der Hoffnung Stimme geben, wächst die Zuversicht“

    „Hoffnung in einer hoffnungslosen Welt?!“ war das Motto des Herzschlaggottesdienstes in Nellmersbach, in dem Landesbischof Gohl am 21. April gepredigt hat. Hier finden Sie die Predigt zu einem Vers aus Psalm 18: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.04.2024

    Innovationstag: Jetzt anmelden!

    Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.04.2024

    KI in der Gemeindearbeit einsetzen

    Was ist Künstliche Intelligenz und was ist damit anzufangen? Eignet sich KI auch für die Gemeindearbeit und wo konkret kann sie dort zielgerichtet angewendet werden? Mit diesen Fragen befasst sich am 16. Mai ein Online-Seminar des Evangelischen Medienhauses.

    Mehr erfahren
  • Datum: 19.04.2024

    „Konfirmanden ist Glaube wichtiger als Geschenke“

    Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    „Kirche mit Kindern“ ist einfach lebendig

    Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    Video: Multitalent mit Down-Syndrom

    Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 17.04.2024

    „Der Segen Gottes gilt uns allen“

    Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Segen, Mut & Traubenzucker

    In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Digitaler Notfallkoffer für die Seele

    Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Zum 200. Todestag von Beata Regina Hahn

    Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.

    Mehr erfahren
Mehr laden