Diese Möglichkeit schätzt Sven Faix an den Sozialen Medien. Neben seiner Präsenz auf Instagram produziert er den Podcast „Acht Türme - eine Kirche" mit Interviews, Impulsen und News aus seinen Gemeinden. Faix ist Mitglied des 2024 gegründeten Sinnfluencer-Netzwerks der Landeskirche. Wir haben ihn gefragt, warum er in den Sozialen Medien mit und für seinen Glauben aktiv ist, was ihn begeistert, aber auch, wo er Probleme und Risiken sieht.
Warum bist du in den Sozialen Medien mit und für deinen Glauben aktiv?
Weil die Sozialen Medien ein Ort sind, in dem sich viele Menschen täglich sehr lange aufhalten. Da ist es mir wichtig, dass sie dabei eben auch Kirche und Glaube begegnen. Ich möchte sie da ermutigen und auf Jesus hinweisen, sie einladen, seinem Angebot, aber auch unseren Angeboten als Kirche zu folgen.
Was schätzt du an den Sozialen Medien?
Die einfache Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu kommen und neue Leute zu erreichen.
Gab es ein Erlebnis, eine Initialzündung, die Dich auf die Idee gebracht hat: Jetzt leg ich da draußen so richtig los?
Nein. Liegt ja an sich auf der Hand, nur nutzen wir das als Kirche noch viel zu wenig. Initialzündung war jetzt, dass der Kirchenbezirk und Distrikt auf die Idee kamen, Stellenanteile dafür zu schaffen.
Wie lange machst Du das schon?
Den aktuellen Instagram-Kanal betreibe ich nun seit Herbst 2023. Ich hatte aber auch viele Jahre einen privaten Kanal, und auch bei meinen vorigen Stellen habe ich das immer unterstützt und gepusht.
Podcaster bin ich seit Corona. Damals hatte ich eine Möglichkeit gesucht, die Menschen meiner Gemeinde zu erreichen, und einen Podcast gestartet. Der aktuelle Podcast „Acht Türme – eine Kirche“ ist im Prinzip mein zweiter bzw. dritter Podcast, da ich den ersten nach der Pandemie privat weiterbetrieben und das Format gemeinsam mit einem Freund völlig verändert habe. Den aktuellen habe ich im November 2023 neu gestartet.
Erinnerst du dich an einen echten Highlight-Moment in deiner Arbeit als Influencer?
Ehrlich gesagt sehe ich mich nicht wirklich als Influencer. Der Kanal hat 700 Follower ;-)
Mein Highlight ist zu sehen, dass wir durch diese Arbeit als Kirchengemeinden wirklich neue Menschen außerhalb unserer Bubble erreichen und auch verhältnismäßig viele mit verhältnismäßig geringem Aufwand.
Außerdem genieße ich, dass ich dadurch viele Menschen kennenlerne und die Möglichkeit habe, persönlich mit ihnen zu sprechen, denen ich sonst eher nicht begegnen würde. Zum Beispiel Politiker, Landesbischof, Sportler etc.
Hast du einen thematischen Schwerpunkt oder ein Format, das du besonders magst und häufig nutzt?
Im Podcast sind das die Interviews mit „ganz normalen Menschen“ aus unseren Gemeinden und Orten, die über ihr Leben und Denken, Erlebnisse und ihren Glauben sprechen.
Auf Instagram erscheint seit neuestem das Hauptformat InstaImpuls. Dabei veröffentliche ich jeden Mittwoch ein kurzes Video mit einem Gedanken, Ermutigung, Herausforderung, in Verbindung mit einem Alltagsgegenstand oder -situation. Ziel ist, dass das zu einer Communityaktion wird und auch viele andere in diesem Format auftauchen, entweder im Hintergrund, indem sie mir ihre Ideen zum Beispiel zu einem Gegenstand weitergeben oder, indem sie selbst einen Impuls geben.
Was sollte man mitbringen, wenn man als Sinnfluencer über Kirche und Glauben sprechen möchte?
Leidenschaft und Liebe zu Gott, aber natürlich auch zu den Menschen, Kreativität und vor allem auch Zeit.
Wo siehst du Probleme und Risiken der sozialen Medien?
Das Hauptproblem für mich ist der Zeit- und „Suchtfaktor“. Einerseits für mich selbst, andererseits möchte ich natürlich auch nicht unbedingt andere darin bestärken, in Social Media zu versumpfen, anstatt echte Beziehungen zu pflegen und echtes Leben zu genießen.
Und um was sollte man sich keine Sorgen machen?
Da erinnere ich gerne an Mt 6,25-34: … wir brauchen uns um nichts zu sorgen 😉
Was würdest du einer Person raten, die das auch machen möchte?
Tatsächlich denke ich: Einfach mal machen, ausprobieren, Erfahrungen sammeln, im Vertrauen auf Jesus und evtl. mit guter Begleitung. Um zu starten, braucht es ja außer einem halbwegs guten Smartphone nichts. Schlimmstenfalls löscht man den Kanal einfach wieder nach ein paar Wochen, wenn man merkt, das passt doch nicht…
Zwölf Social-Media-Projekte, darunter Instagram-Kanäle und ein Podcast, bilden das 2024 gegründete Sinnfluencer-Netzwerk der Landeskirche. Das Netzwerk besteht aus dreizehn Haupt- und Ehrenamtlichen der Landeskirche, die nun die Glaubenskommunikation im Digitalen Raum stärken, indem sie ihr Wirken in der Kirche und ihren Glauben teilen.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt