01.12.2025

Kirchliche Räume als Orte der Zukunft

Fachtag präsentiert Modellprojekte

Wie können Kirchen, Pfarrhäuser, Gemeindesäle oder Kapellen zu lebendigen Orten der Begegnung werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit Jahresbeginn fünf Modellgemeinden in Baden-Württemberg. Ihr Ziel: kirchliche Räume öffnen und als „Dritte Orte“ gestalten – Orte, die Gemeinschaft fördern, den Sozialraum stärken und Impulse für das Leben vor Ort geben. 

Manche Kirchengemeinden experimentieren schon mit neuen Nutzungsformen - so etwa die Stiftskirchengemeinde in Tübingen, die für einen begrenzten Zeitraum ihre Kirche ausgeräumt und neu genutzt wurde.
Manche Kirchengemeinden experimentieren schon mit neuen Nutzungsformen - so etwa die Stiftskirchengemeinde in Tübingen, die für einen begrenzten Zeitraum ihre Kirche ausgeräumt und neu genutzt wurde.

Im Rahmen eines Fachtags am Donnerstag (27.11.) stellten die Projektbeteiligten nun ihre Erfahrungen, Konzepte und bisherigen Erkenntnisse vor. Zwei sakrale und drei nicht-sakrale Gebäude wurden dabei in Aichstetten, Ehrenstetten, Völkersbach, Mägerkingen und Wertheim untersucht. Das Spektrum reicht von multifunktionalen Kirchenräumen über kulturelle Begegnungsorte bis hin zu Wohnprojekten für unterschiedliche Zielgruppen.

Das ökumenische Modellprojekt wird vom Kabinettsausschuss des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert. Die wissenschaftliche Begleitforschung übernahmen die Evangelische Hochschule Freiburg sowie die Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg. Die Projektleitung liegt beim Referat Kirche im Ländlichen Raum im Erzbistum Freiburg. 

Statements der Beteiligten 

Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL(MLR):

„Mit Unterstützung des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum der Landesregierung wurden kirchliche Räume zu lebendigen öffentlichen Orten umgewandelt, an denen Begegnung, Dialog und Teilhabe möglich sind – unabhängig von Alter, Herkunft, sozialem oder religiösem Hintergrund. Gerade im Ländlichen Raum sind solche Möglichkeiten von großer Bedeutung, weil sie Gemeinschaft stärken und neue Perspektiven eröffnen. Es freut mich, dass hier ein nachhaltiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Regionen geleistet wird“ 

Thomas Hegner, Referatsleiter Kirche im ländlichen Raum (Erzdiözese Freiburg):

„Das Projekt zeigt, dass die Umnutzung kirchlicher Gebäude nicht mit Verlust gleichzusetzen ist. Neue Perspektiven entstehen dort, wo Kirche sich für den Sozialraum öffnet und sichtbar wird, dass ihr die Bedürfnisse der Menschen vor Ort am Herzen liegen. So trägt Kirche dazu bei, dass Menschen gemeinsam Möglichkeiten für ein gutes Leben gestalten – darum geht es letztlich.“ 

Gerald Wiegand, Leiter Bauberatung (Evangelische Landeskirche in Württemberg): 

„Gebäude, die man erhalten will, müssen mit Leben gefüllt werden. Deshalb wurden im Modellprojekt nicht nur bauliche Ideen für Dritte Orte entwickelt, sondern umfassende Nutzungskonzepte – mit Finanzierungsoptionen und innovativen Trägermodelle für das gesamte Gebäude.“ 

Kirchenrat Jochen Rapp, Abteilungsleiter Bau, Kunst und Umwelt (Evangelische Landeskirche in Baden):

„Wenn kirchliche Räume künftig breiter genutzt werden sollen, erfordert das ein Umdenken. Kooperation, das Teilen von Räumen und das kreative Kombinieren neuer Nutzungen müssen eingeübt werden. Wichtig bleibt die Frage: Was macht dieser Wandel mit den Menschen – und was machen die Menschen daraus?“

Dr. Thomas Schwieren, Diözesanbaumeister (Diözese Rottenburg-Stuttgart):

„Dorfkirchen gehören zum Ortsbild – und sie sollen Sakralraum bleiben. An den übrigen Tagen jedoch können sie Orte der Begegnung, des Austauschs und der Orientierung sein – Knotenpunkte des gemeinschaftlichen Lebens.“ 

Ingrid Engelhart (SPES Zukunftsmodelle), Projektbegleitung: 

„Wir analysieren mit den Akteuren vor Ort: Was brauchen wir für ein gutes Leben im Dorf? Welche Angebote gibt es bereits, was fehlt? Dabei wird sichtbar, wie gut kirchliche Gebäude zu diesen Bedarfen passen. In gemeinschaftlichen Prozessen entstehen tragfähige Nutzungskonzepte. Entscheidend sind die Menschen vor Ort: Ihre Begeisterung, dass etwas in Bewegung kommt, stiftet Hoffnung und motiviert zu weiterem Engagement.“ 

Die Landeskirche in den sozialen Netzwerken

@elkwue - Newskanal der Landeskirche

@WissensWerte - Infokanal der Landeskirche

@GlaubensSachen - täglich christliche Impulse

Hinweis für Kirchengemeinden

Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontaktdontospamme@gowaway.elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden. Sie möchten in Ihrem Schaukasten auf unsere Webseite verlinken? Hier erfahren Sie, wie Sie dafür einen QR-Code erstellen können. 

Schon gewusst?

Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.

Grafik Kirchensteuer wirkt Begleitung und Gottesdienst

Weitere Meldungen, die Sie interessieren könnten

Gründergeist Gipfeltreffen 2025

Wie lebendig Kirche sein kann, wenn Menschen mit Ideen, Glauben und Mut zusammenkommen – das hat das Gründergeist Gipfeltreffen 2025 eindrucksvoll gezeigt. Über 200 Teilnehmende aus den Kirchen Baden-Württembergs und der Pfalz kamen in St. Maria in Stuttgart zusammen.

Weiterlesen

Tag der Württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrer

„Es ist unser Anspruch als Kirche, dass wir Orte des Austauschs offen halten in unserer zunehmend polarisierten Gesellschaft.“ Das sagte Landesbischof Gohl in seiner Predigt beim Tag der Württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrer in Heidenheim.

Weiterlesen

Material für den Familien-Adventskalender online

Der digitale Familienadventskalender richtet sich an Familien und Grundschulkinder. Mit dem bereitgestellten Material können Kirchengemeinden den Kalender in ihre Website einbinden und über den Gemeindebrief und die sozialen Medien verbreiten.

Weiterlesen

„Gründergeist Gipfeltreffen“ in Stuttgart

Am 11. Oktober treffen sich in Stuttgart Menschen aus fünf evangelischen Kirchen und römisch-katholischen Diözesen im Südwesten, um gemeinsam kreativ an Erneuerungs- und Gründungsinitiativen innerhalb der Kirchen zu arbeiten.

Weiterlesen

13. Forum Digitalisierung in der Landeskirche

Am Freitag, 13. März 2026, findet im Neubau des Oberkirchenrats in Stuttgart das 13. Forum Digitalisierung statt. Thema: Wie können digitale Tools in der Gemeinde helfen? Die Teilnahme ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung notwendig.

Weiterlesen

Digitaler Erntedankgottesdienst

Am 10. Oktober lädt kirche@home zum digitalen Erntedankgottesdienst per Zoom ein. Die Teilnehmenden werden gemeinsam beten und das Abendmahl feiern – am Abend, im eigenen Zuhause.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt (Mac Option Key) + J
Ohne Bilder: Alt (Mac Option Key) + K
Fokus: Alt (Mac Option Key) + G
Tasten­kombinationen: Alt (Mac Option Key) + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt (Mac Option Key) + V
Alles zurücksetzen: Alt (Mac Option Key) + Y