| Landeskirche

„Für mich ist mein persönlicher Glaube superwichtig“

Warum Kai Bierich wieder in die Kirche eingetreten ist

Der Architekt Kai Bierich ist  nach 40 Jahren wieder in die Kirche eingetreten. Hier erzählt er, warum.

Kai BierichBild: privat

„Meine Kinder haben gesagt: Jetzt kriegst Du einen Heiligenschein, Papa!“, erzählt der international tätige Architekt Kai Bierich über seinen Eintritt in die württembergische Landeskirche. Seine Familie habe nicht schlecht gestaunt, als er ihnen erzählte, dass er jetzt wieder Mitglied in der evangelischen Kirche sei, so wie früher als Kind. Damals „hat das einfach dazugehört. So wie dreimal essen Essen am Tag, geht man am Sonntag in die Kirche“, erzählt Bierich.

Als Kai Bierich volljährig wurde, hatte er keine Lust mehr auf Kirche und trat aus, um dann über 40 Jahre später doch wieder Mitglied zu werden. Pfarrer Felix Weise meint: Gar keine so seltene Geschichte. Weise betreut das Eintrittstelefon der EKD und der Landeskirche und spricht mit Menschen wie Kai Bierich. Er sagt: „Ich höre das oft, wenn Menschen wieder eintreten, dass sie sagen: Ich habe so eine gute Zeit in Kindheit in der Kirche erlebt. Ich war im Kindergottesdienst, in der Jugendgruppe, habe dann irgendwie die Kirche aus den Augen verloren. Und jetzt merke ich, wie es mir doch eigentlich irgendwie auch wichtig ist.“

Das Wiedereintritts-Telefon der evangelischen Kirche ist bundesweit erreichbar. Ein Anruf genügt, schon ist man wieder Mitglied. Bequemer geht's eigentlich nicht:

„Ich glaube, dass viele das Eintritts-Telefon auch deswegen in Anspruch nehmen, weil sie eine gewisse Hürde empfinden, zum Pfarrer vor Ort zu gehen“, sagt Weise. Manchmal seien die Gründe, wieder einzutreten, ziemlich pragmatisch: ein evangelischer Arbeitgeber, Hochzeit, Taufe. Oft seien es aber auch die kleinen und großen Krisen, erzählt Felix Weise: „Dass man also merkt: Ich brauche irgendwo Halt, ich brauch eine Gemeinschaft, die mich trägt. Wo ich weiß, da gehöre ich dazu, da kann ich hingehen.”

Für Kai Bierich war es die Corona-Pandemie, die ihm deutlich gemacht hat: irgendwas fehlt. Und er erzählt davon, wie wichtig ihm Gemeinschaft ist: „Also für mich ist mein persönlicher Glaube superwichtig, muss ich sagen. Und was mir gefehlt hat, ist eine gewisse Spiritualität, die ich so alleine in mir aber nicht gefunden habe.“

Die Interviews führte das Evangelische Medienhaus Stuttgart


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Grafik: elk-wue.de

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