Schnelle Hilfe für Vertriebene
Diakonie Katastrophenhilfe im Nordirak
Der schnelle Vormarsch der Kämpfer des Islamischen Staat (IS) im Nordirak hat in den letzten Tagen weitere Flüchtlingswellen ausgelöst. Laut Angaben der Vereinten Nationen (UN) sind innerhalb von 48 Stunden etwa 200.000 Menschen in Richtung der nordirakischen Stadt Dohuk geflohen. Insbesondere ethnische und religiöse Minderheiten, wie Christen und Jesiden, müssen überstürzt fliehen. Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgt vertriebene Familien in den kurdischen Städten Dohuk, Erbil und Suleimaniyah mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Basis-Hygieneartikel.
Bereits seit Beginn der IS-Offensive im Juni arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe mit lokalen Partnerorganisationen im Nordirak zusammen, um die Situation der Flüchtlinge, Binnenvertriebenen und aufnehmenden Gemeinden zu verbessern. Der Vormarsch der IS-Kämpfer und die sich schnell verschiebenden Kampfeslinien bringen aktuell Gefahren für Flüchtlinge und Helfende mit sich. Rita Szekely, Projektkoordinatorin im Regionalbüro Istanbul der Diakonie Katastrophenhilfe, berichtet: „Die Not dort ist so groß wie nie. Die Familien finden zwar Zuflucht unter anderem in Schulen und Kirchen. Dort werden notdürftig mit Stoff Räume abgeteilt und die Menschen leben auf sehr engem Raum. Viele Vertriebene ziehen nach einigen Tagen weiter, um eine sicherere und bessere Unterkunft zu finden. Für unsere lokalen Partner ist die Verteilung daher eine große Herausforderung.“
Nahrungsmittel und Trinkwasser
In der kurdischen Region im Irak in den drei Verwaltungsbezirken Dohuk, Erbil und Suleimaniyah leben etwa 230.000 syrische Flüchtlinge. In den letzten Wochen seit Beginn der IS-Offensive im Juni sind weitere 350.000 irakische Binnenvertriebene vor allem aus Mossul und der Niniveh-Ebene hinzugekommen. Insgesamt geht die UN von 1,2 Millionen Binnenvertriebenen im Irak aus. Dies ist nach Ansicht der Diakonie Katastrophenhilfe eine große Herausforderung für das verarmte Land. Hinzukommen etwa 2,9 Millionen syrische Flüchtlinge, die in der Türkei, in Jordanien, im Libanon Schutz gesucht haben. Die Diakonie Katastrophenhilfe wird daher ihre Hilfe für die Menschen in der gesamten Region in den kommenden Monaten weiter ausweiten.