Alle sind so willkommen, wie sie sind

Die Mittagstische, Tafeln und Vesperkirchen im Land

In der württembergischen Landeskirche bieten Mittagstische, Tafeln und Vesperkirchen Hilfe und Unterstützung für Leib und Seele. Doch nicht nur Sattmachen ist das Ziel, sondern auch einen Ort zu schaffen, an dem sich die Menschen willkommen fühlen können.

Die Vesperkirchensaison beginnt

Im Herbst jeden Jahres beginnt die neue Vesperkirchensaison. An vielen Orten in Baden-Württemberg bieten Kirchengemeinden in der kalten Jahreszeit warme Mahlzeiten und Raum für Begegnungen und Gespräche.

Eine Liste über alle teilnehmenden Kirchen finden Sie hier.

Vesperkirchen

Eine Kirche wird zum Zuhause

In den zahlreichen Vesperkirchen in Baden-Württemberg erhalten Bedürftige in den Wintermonaten warmes Essen, finden menschliche Zuwendung und treffen auf Menschen aller Gesellschaftsschichten.

Die Vesperkirchen bieten bedürftigen Menschen nicht nur ausreichend Verpflegung und ein warmes Plätzchen in der kalten Jahreszeit, sondern auch medizinische und praktische Hilfe und menschliche Zuwendung. Ehrenamtlich arbeitende Ärzte sind im Einsatz, Besucher können sich kostenlos die Haare schneiden lassen, Tierärzte kümmern sich um die Haustiere der Gäste. Andachten und kulturelle Angebote, beispielsweise kostenlose Konzerte, machen die Vesperkirchen zum Ort der Begegnung für Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten.

Vesperkirchen sind grundsätzlich zeitlich befristet: sie finden nur in den Wintermonaten statt, und zwar direkt in der Kirche. Die Kirchenräume werden zu Ess- und Aufenthaltsräumen umgebaut, Bereiche für den Ausschank von Getränken und die Ausgabe von Essen werden geschaffen. Entstanden ist die Idee 1995 in Stuttgart. Das Konzept überzeugte – viele Gemeinden griffen die Idee auf: heute gibt es in Baden-Württemberg mehr als 30 solcher Angebote. Vesperkirchen finanzieren sich ausschließlich aus Spenden und basieren hauptsächlich auf dem Engagement von Ehrenamtlichen.

"Für Leib und Seele"

Grußwort von Schirmherrin Gerlinde Kretschmann

 

Auch die Frau des Ministerpräsidenten, Gerlinde Kretschmann, setzt sich seit Jahren für die Vesperkirchen ein.
Auch die Frau des Ministerpräsidenten, Gerlinde Kretschmann, setzt sich seit Jahren für die Vesperkirchen ein.

Immer in den Wintermonaten öffnen die Vesperkirchen ihre Türen für Bedürftige. Die Kirchengemeinden im Land ergreifen Partei für arme und kranke Menschen, die am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen können. Sie helfen dort, wo es an den alltäglichsten Dingen fehlt: einer warmen Mahlzeit, medizinischer Versorgung oder schlichtweg dem Kontakt zu anderen Menschen. Für mich sind die Vesperkirchen ein Stück gelebte Nächstenliebe. Gerne habe ich dafür die Schirmherrschaft übernommen.

Bereits seit 1995 gibt es das Konzept der Vesperkirchen. Seitdem haben viele Gemeinden im Land die Idee aufgegriffen und so sind es heute über 30 Initiativen, die einmal im Jahr für mehrere Wochen ihre Kirchenräume in Ess- und Aufenthaltsräume umgestalten. Da Armut und Bedürftigkeit viele Gesichter haben, bieten die meisten Vesperkirchen umfassende Hilfeleistungen, die weit über ein Mittagessen zum symbolischen Preis hinausreichen. Beratung bei beruflichen Schwierigkeiten und in Krisensituationen gehören ebenso zum Angebot, wie ein Frisörbesuch, eine Spielecke für Kinder oder Vorträge und Konzerte. Kurzum: In den Vesperkirchen finden Menschen, was sie für Leib und Seele brauchen.

Viel zu oft nehmen wir es als selbstverständlich hin, dass wir im Wohlstand leben. Aber es gibt eben auch diejenigen in unserer Gesellschaft, deren Lebensweg anders verlaufen ist. Mein Dank gilt daher allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit ihrer Arbeit gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Mit ihrem Engagement sorgen sie dafür, dass Bedürftige die Wärme, Zuneigung und Achtung erfahren, die ihnen im Alltag häufig fehlt. Darüber hinaus möchte ich die Bürgerinnen und Bürger herzlich bitten, die Vesperkirchen auch in diesem Jahr wieder tatkräftig zu unterstützen.

Ihre
Gerlinde Kretschmann

Mittagstische

Mittagessen für Bedürftige

"Brich mit dem Hungrigen Dein Brot" - so könnte man die Motivation derer beschreiben, die sich für Mittagstische in den Gemeinden engagieren. Dabei gibt es für Bedürftige bei den Mittagstischen nicht nur Brot, sondern ein nahrhaftes warmes Mittagessen - zu kostengünstigen Preisen oder sogar kostenfrei.

Vielen Menschen sieht man die Armut nicht an. Doch wer mit Harz IV über die Runden kommen muss, kann sich nicht immer ein gutes Mittagsessen leisten. Deshalb bieten viele Kirchengemeinden Mittagstische an.

Unter den rund 50 Mittagstischen in Württemberg sind manche speziell für Senioren, andere wiederum richten sich an Familien mit Kindern. Darüber hinaus gibt es unabhängig von den Mittagstischen günstige Kleider- und Lebensmittelläden. Mittlerweile bieten auch viele kleine Kirchengemeinden Bedürftigen regelmäßig ein warmes Essen.

Diese Angebote sind nicht nur als Hilfe für arme Menschen gedacht. Sie sollen auch den Kontakt zwischen verschiedenen Gesellschaftsgruppen fördern. Die Vesperkirchen und Mittagstische werden hauptsächlich durch Spenden finanziert und von Ehrenamtlichen organisiert.

Tafeln

Einkaufen für Bedürftige

"Einem Menschen geben, was er braucht, ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr - jetzt - nicht irgendwann." Dafür engagieren sich in Baden-Württemberg derzeit mehr als 100 Tafeln.

Obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt, haben nicht alle Menschen ihr tägliches Brot. Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich: Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, weil sie nur noch wenige Tage haltbar sind oder falsch etikettiert wurden, werden an Bedürftige verteilt. Das kann in Tafelläden geschehen, in denen die Menschen die Lebensmittel direkt abholen. Oder die Tafeln beliefern Einrichtungen, die Essen an Bedürftige ausgeben. Damit die Hilfe auch da ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird, erstellen die Tafeln Kundenkarten. Alle, die nachweislich eine kleine Rente haben, Arbeitslosengeld,  Sozialhilfe oder eine Grundsicherung beziehen, können eine solche Kundenkarte bekommen und dann bei der Tafel einkaufen.

„Jeder gibt, was er kann“. Nach diesem Leitspruch engagieren sich örtliche Bäckereien und Wochenmärkte, Supermarktketten, Kfz-Mechaniker, Grafiker, Automobilhersteller, Beratungsunternehmen. Viele Helfer spenden ihre Freizeit für die Idee. Ein paar Stunden am Tag, in der Woche, im Monat – so wie es die persönlichen Möglichkeiten zulassen. Rund 35.000 Menschen engagieren sich als ehrenamtliche Tafel-Helfer mit ihrer Zeit.

Verteilt werden bei den Tafeln ausschließlich gespendete Lebensmittel. Zugekauft wird nichts. Miete, Transport- und Verwaltungskosten der Tafelbetriebe werden durch Einnahmen sowie Spender und Sponsoren gedeckt. Tafeln leben von Lebensmittel- Geld-, Sach- und Zeit-Spenden.

Um die Belange der Tafeln zu vertreten, gibt es seit 2006 den „Landesverband der Tafeln in Baden-Württemberg e.V.“. Der Landesverband fasst die vielfältigen Ideen und Informationen rund ums Tafelgeschehen zusammen und stellt sie anderen Mitgliedstafeln zur Verfügung. Er bietet Weiterbildungen an, z.B. zum Thema Lebensmittelsicherheit, und engagiert sich bei der Warenverteilung und der überregionalen Suche nach Warensponsoren.

Kontakt

Rainer Scheufele

Referent Inklusion und diakonische Gemeindeentwicklung

Heilbronner Straße 180

70191 Stuttgart

0711 / 1656-207

scheufele.r@diakonie-wuerttemberg.de

Gabriele Ehrmann

Diakoniepfarrerin im Kirchenkreis Stuttgart

Christophstraße 35

70180 Stuttgart

0711 20709641

diakoniepfarramt.stuttgart@elk-wue.de

Meldungen, die Sie interessieren könnten

Zum Internationalen Frauentag

Zum Internationalen Frauentag zeigt dieses Video einige Fakten zur Gleichstellung von Frauen in der Landeskirche. Sie stammen aus dem Bericht der Beauftragten für Chancengleichheit, der alle zwei Jahre vor der Landessynode vorgetragen wird.

Weiterlesen

„Gott in den Medien – mehr als Du glaubst“

Ist Gott in den Medien noch präsent? Und wie sieht die Zukunft der evangelischen Publizistik aus? Darüber hat Jörg Bollmann, früherer Geschäftsführer des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik, bei der Jahresfeier der Landeskirchenstiftung gesprochen.

Weiterlesen

Ziel des kirchlichen Klimaschutzgesetzes ist Treibhausgasneutralität bis spätestens Ende 2040.

Treibhausgasneutrale Kirche bis Ende 2040

Im Januar 2024 ist das Klimaschutzgesetz der Landeskirche in Kraft getreten. Was ändert sich dadurch für Gemeinden und Einrichtungen? Ziel des Gesetzes ist Treibhausgasneutralität bis spätestens Ende 2040. Der Bereich Immobilien bietet das größte Einsparpotential.

Weiterlesen

Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl betonten bei ihrem Treffen die gute Zusammenarbeit der badischen und der württembergischen Landeskirche.

„Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit und nach Frieden"

Mit dem Wunsch nach Austausch, Solidarität und Vertrauen wenden sich Landesbischöfin Heike Springhart und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in einem Gruß zum Fastenmonat Ramadan an alle muslimischen Gläubigen in Baden-Württemberg.

Weiterlesen

Von links: Urs Bicheler (Landes-Popkantor), Johannes Lorenz, Carmen Andruschkewitsch, Benjamin Steinhoff, Pfarrer Cornelius Kuttler (Leiter des EJW)

Projektstellen der Erprobungsräume Popularmusik besetzt

Mit Carmen Andruschkewitsch, Johannes Lorenz und Benjamin Steinhoff sind drei weitere Popularmusikreferenten beim Chortag in Ludwigsburg Anfang Februar ins Amt eingeführt worden. Damit ist das Team der Erprobungsräume Popularmusik nun vollständig.

Weiterlesen

Mit einem „Sound Expander“, der schwarzen Festplatte in der Mitte, können viele unterschiedliche digitale Klänge erzeugt werden. Die technischen Möglichkeiten erweitern den Klang der Orgel um ein Vielfaches.

Pop und Klassik Hand in Hand

Jeden Sonntag musizieren hunderte nebenberufliche Kirchenmusiker und -musikerinnen mit C-Ausbildung im Gottesdienst. Ein enorm wichtiger Dienst. Aber wie funktioniert diese Ausbildung und wie entwickelt sie sich? Ein Interview mit Matthias Hanke und Urs Bicheler.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt (Mac Option Key) + J
Ohne Bilder: Alt (Mac Option Key) + K
Fokus: Alt (Mac Option Key) + G
Tasten­kombinationen: Alt (Mac Option Key) + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt (Mac Option Key) + V
Alles zurücksetzen: Alt (Mac Option Key) + Y