| Geistliches

Fünf Konfessionen feiern gemeinsam

20 Jahre Gemeinsame Erklärung zur göttlichen Gnade

In der Stiftskirche Stuttgart werden am Donnerstag, 31. Oktober, Vertreter von fünf christlichen Kirchen den 20. Jahrestag der Erstunterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre feiern (Archivfoto).Siegfried Denzel/EMH

Stuttgart. Vertreter von fünf christlichen Kirchen feierrn am Donnerstag, 31. Oktober, einen ökumenischen Gottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche. Anlass ist nicht der Reformationstag - sondern der 20. Jahrestag der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GER).

Lutheraner, Katholiken, Methodisten, Reformierte und Anglikaner haben in der Gemeinsamen Erklärung bekundet, „dass der Mensch im Blick auf sein Heil völlig auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist". Als Sünder sei er „unfähig, sich von sich aus Gott um Rettung zuzuwenden. Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade“.

Weitere Kirchen schließen sich an

Damit ist die GER ein zentrales Dokument der Ökumene - zunächst erklärten 1999 der Lutherische Weltbund und die römisch-katholische Kirche, dass die seit Jahrhunderten wiederholten gegenseitigen Verurteilungen in dieser Frage nicht länger Gegenstand der Lehre der beteiligten Kirchen sein soll.

2006 schloss sich der Weltrat Methodistischer Kirchen der GER an, im Juli 2017 dann auch die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Zum Reformationstag 2017 verkündete dann auch die Anglikanische Gemeinschaft ihre Zustimmung.

Erstunterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung am 31. Oktober 1999 in Augsburg: Der damalige Braunschweiger Landesbischof Christian Krause unterschrieb im Namen des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, für die römisch-katholische Kirche unterzeichnete Kurienkardinal Edward Idris Cassidy.K. Wieckhorst/Lutherischer Weltbund

Dass der Jubiläumsgottesdienst am Donnerstag in der Stuttgarter Stiftskirche stattfindet, hängt mit einer von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July ausgesprochenen Einladung zusammen: July ist nicht nur württembergischer Landesbischof, sondern auch Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes. Er wird gemeinsam mit der Hamburger Hauptpastorin Astrid Kleist die lutherischen Kirchen vertreten.

Der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (l.) und der katholische Bischof von Magdeburg, Dr. Gerhard Feige, werden die Predigt während des Festgottesdienstes in der Stiftskirche halten.Gottfried Stoppel/EMH (July) - Thomas Guffler/CC BY-SA 3.0 (Feige)

Von römisch-katholischer Seite wird der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige, mitwirken: July und Feige werden die Predigt halten.

Für die evangelisch-methodistische Kirche wird Bischof Harald Rückert anwesend sein, für den Reformierten Bund Pfarrer PD Dr. Hans-Georg Ulrichs und für den Council of Anglican and Episcopal Churches in Germany Revd Canon Christopher Jage-Bowler von der St. George’s Anglican Church in Berlin.

Beginn um 18 Uhr

Der um 18 Uhr beginnende öffentliche Gottesdienst folgt der internationalen Liturgie, die anlässlich des Jubiläums entwickelt worden ist; nach ihr werden am 31. Oktober nicht nur in Stuttgart, sondern weltweit Gottesdienste zum GER-Jubiläum gefeiert.

Musikalisch wird der Gottesdienst vom Ökumenischen Hochschulchor der Kirchenmusikhochschulen Tübingen und Rottenburg sowie von den Stuttgarter Hymnuds-Chorknaben begleitet. Im Anschluss ist ein Empfang vorbgesehen.


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