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„Ostern öffnet der Welt die Augen neu“

Predigten von Landesbischof July an Karfreitag und am Ostersonntag

Stuttgart. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hat den Karfreitag als einen „öffentlichen und zugleich stillen Tag“ bezeichnet. Er sei ein Tag, den manche Menschen gerne verdrängen, vergessen machen oder gar wegtanzen wollten, sagte July in seiner Karfreitagspredigt am 19. April in der Stuttgarter Stiftskirche und nahm damit Bezug auf die Debatte um das Tanzverbot an Karfreitag. Die Kreuze dieser Welt ließen sich jedoch so nicht aus der Welt zaubern. „Auch in der verkohlten Kathedrale Notre-Dame in Paris steht inmitten von Schutt und Asche gut sichtbar das warm leuchtende Kreuz – ein eindrückliches Symbol dafür, dass Gott gerade dort anwesend ist, wo Elend, Schmerz und Traurigkeit am größten sind“, so July weiter. An Karfreitag sei das Kreuz als Zeichen „der höchsten Erniedrigung und Verachtung zum Zeichen des Heils und der Heilung geworden, zum Zeichen der Versöhnung und neuer Barmherzigkeit. Davon kann die Welt nicht genug bekommen.“

Schopfloch/Unteriflingen. „Ostern öffnet der Welt die Augen neu“, sagte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in seiner Osterpredigt in der Bartholomäuskirche in Schopfloch und in der Unteriflinger Margarethenkirche. „Österliche Menschen können in Barmherzigkeit, Frieden und Nächstenliebe, in gesellschaftlichem Engagement etwas vom Osterlicht aufleuchten lassen.“ Eigentlich müssten all die Gewaltherrscher, die grausamen Sadisten, die Verräter, die Friedlosen dieser Welt Gott auf Schadenersatz verklagen, so July weiter. Denn das Osterevangelium sei für sie alle geschäftsschädigend. „Gottes Klarheit und Gottes Wahrheit hat das letzte Wort. Die Menschen und die Welt bleiben sich nicht selbst überlassen.“


Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche