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„… da klingt Freiheit“

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg feiert die Kirchenmusik

Stuttgart. Im Rahmen des 500-jährigen Reformationsjubiläums feiert die Evangelische Landeskirche in Württemberg von Freitag, 14. Juli, bis Sonntag, 16. Juli, in Stuttgart das Landeskirchenmusikfest. Angelehnt an die Losung des Reformationsjubiläums „... da ist Freiheit“ findet das Fest unter dem Motto „… da klingt Freiheit“ statt. Einmalig in Form und Größe wird so eines der evangelischen Herzstücke gefeiert: die Kirchenmusik.

„Kirchenmusik bedeutet nicht nur geistigen Inhalt und musizierte Botschaft unseres Glaubens, sondern vor allem Gemeinschaft und Engagement vieler Menschen. Das ist im Jubiläumsjahr der Reformation Grund zum Feiern und zur Dankbarkeit“, so Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke. Und das geschieht am kommenden Wochenende in großer Vielfalt mit mehr als 50 Workshops, über zehn Konzerten und großen Musizierevents in diversen Kirchen und der Porsche-Arena. Insgesamt werden an dem Wochenende über 15.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Das Fest wird am Freitag, 14. Juli, mit der „Stunde der Kirchenmusik“ in der Stuttgarter Stiftskirche durch Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, der Christophorus-Kantorei aus Altensteig und der Stuttgarter Kantorei eröffnet.

Am Samstag, 15. Juli, können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 50 Musik-Workshops selbst ausprobieren. Das Angebot reicht von klassischem Chorsingen über Gospel bis hin zu Rap. Zudem gibt es beispielsweise Kurse zur Einführung in die Tontechnik, in die Orgel und die Glocken der Stiftskirche sowie Cajon-Kurse. Nach den Workshops wird gemeinsam in der Porsche-Arena musiziert.

Auch der Samstagabend präsentiert sich mit zehn Konzerten aus unterschiedlichen Musikrichtungen vielfältig: mit einem großen Open-Air tritt der „Gospel im Osten“ im Park der Villa Berg auf, es gibt eine Orgel- und eine Chornacht, ein Bachkantaten-Gesprächskonzert, ein Mitmachkonzert für Bläser und das Petrus-Oratorium von Manuela Nägele. Außerdem gibt es Konzerte der Hochschulchöre Stuttgart und Tübingen und des collegium iuvenum Knabenchor Stuttgart sowie eine „Best of Oratorium-Nachtschicht“, bei der das Gottesdienstteam der „Nachtschicht“ die Themen und die Musik kommentiert. Als weiteren Höhepunkt gibt es in der Porsche-Arena einen großen Worship-Event mit den Bands „Könige & Priester“ und „Worship Central“ (Großbritannien).

Am Sonntag, 16. Juli, findet der Landeskinderchortag statt, der mit Kindergottesdiensten in drei Stuttgarter Kirchen startet (Johanneskirche, Markuskirche, Lutherkirche/Bad Cannstatt). Im Anschluss beteiligen sich 7.000 Kinder am Musikprojekt „Luther klingt klasse“ – davon 5.500 Schulkinder aus den Klassen 1 bis 6 und 50 Kinderchöre mit ca. 1.000 singenden Kindern sowie Jungbläsern aus dem Bereich der Evangelischen Posaunenarbeit des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW). Seit einigen Wochen studieren sie alle dafür zwölf Lieder ein, die sie in zwei Vorstellungen mit je 3.500 Kindern in der vollen Porsche-Arena in Stuttgart aufführen werden. Diese Lieder werden aber nicht als reines Liederkonzert vorgetragen, sondern sind interaktiver Teil der neu geschriebenen Geschichte „Der mysteriöse Tintenfleck“.

Diese spielt auf der Wartburg, auf der Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Unter der Leitung der Stuttgarter Kantorin und Kirchenmusikdirektorin Gabriele Timm-Bohm, die das Libretto geschrieben hat, wird die Geschichte schauspielerisch von der Kinder- und Jugendkantorei Stuttgart-Vaihingen in der Porsche-Arena präsentiert. Vor der Wartburg-Kulisse des Vaihinger Künstlers Hartmut Mezger unterstützt die Stuttgarter A-cappella-Gruppe "Die FÜENF" die Kinder. Sie präsentieren in der Geschichte nicht nur einige ihrer Songs, sondern sind auch als Schauspieler gefragt. Eine Band um den Pianisten Ralf Schuon und der Landesjugendposaunenchor unter der Leitung von Landesposaunenwart Kirchenmusikdirektor Hans-Ulrich Nonnenmann werden die Kinder begleiten. Die musikalische Gesamtleitung liegt in den Händen des Vorsitzenden des Verbands Evangelische Kirchenmusik in Württemberg, Kirchenmusikdirektor David Dehn. Im Gegensatz zu den Gottesdiensten sind die Aufführungen in der Porsche-Arena, die bereits durch die singenden Kinder, deren Eltern und Begleiter restlos gefüllt sein werden, nicht für weitere Besucher offen.

Zum Abschluss des Landeskirchenmusikfests wird in der Liederhalle Felix Mendelssohn-Bartholdys „Elias“ von den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und den Stuttgarter Philharmonikern aufgeführt.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche