Fußball kann fröhlich sein, wenn er friedlich bleibt. Und wenn er das sein darf, was er ist: eine herrliche Nebensache und nicht zu verwechseln mit der Hauptsache Glauben. Eine Andacht zur ersten Woche der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich.
So fröhlich kann Fußball sein! Die eigene Mannschaft hat ein Tor erzielt. Das Spiel ist aus, der Sieg steht fest. Überschwang der Gefühle, Begeisterung pur. Die Freude muss raus. Und deshalb die Hände zum Himmel und rhythmisch geklatscht: „So sehn Sieger aus, schalalalala …“
So fröhlich kann Fußball sein und ist es hoffentlich auch während der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich! Und friedlich dazu! Dazu braucht es vor allem Fans wie diese hier, fantastische Fans, die wissen: Fußball ist eine herrliche Nebensache. Und denen das eigene Team Herzenssache ist, aber keinesfalls mehr. Zu einer Herzenssache aber darf man sich auch äußerlich bekennen und Stadien sowie Fanmeilen mit Zigtausenden von bunten Farbtupfern füllen: mit auf die Wangen geschminkten Flaggen, mit um die Schultern gelegten Schals, mit entsprechend gefärbten Haaren, mit Fahnen, Mützen und Nationaltrikots aus aller Herren Länder. Und dann die Hände zum Himmel und rhythmisch geklatscht: „So sehn Sieger aus, schalalalala …“
Ja, es braucht solche fantastischen Fans und, nein, keine Fanatiker und Hooligans, die eine Nebensache zur Hauptsache machen und eine Herzenssache in dumpfe Kraftmeierei verkehren. Fußball kann nur fröhlich sein – auch bei der Fußball-Europameister in diesen Tagen –, wenn er sportlich, friedlich und gewaltfrei bleibt, wenn er Menschen verbindet und nicht trennt und wenn er Grenzen überwindet statt neue schafft. Weshalb das deutsche Schwarzrotgold, die französische Trikolore, der britische Union Jack und all die andern Landesfarben nicht mehr sein dürfen als ein farbenfrohes Erkennungszeichen von 24 Nationen, die alle gewinnen und dabei doch Freunde bleiben wollen.
So fröhlich kann Fußball sein – und der Glaube auch! Denn auch Jesus hat fantastische Fans, die wissen: Anders als Fußball ist der Glaube Herzens- und Hauptsache zugleich. Und die sich von Jesus und dem Glauben an ihn anstecken lassen zu einem Leben, das ebenfalls von den Sitzen reißt: weil man mit Jesus nicht verlieren kann; weil man mit ihm automatisch in der nächsten Runde ist; und weil er und nur er allein für alle, die an ihn glauben, die Eintrittskarte zum Himmel besitzt. Und deshalb auch hier – im übertragenen Sinn und zum Beispiel bei Kirchentagen oder beim „Christustag“ auch ganz praktisch – die Hände zum Himmel und rhythmisch geklatscht: „So sehn Sieger aus, schalalalala …“
Ja, so fröhlich kann Fußball, so fröhlich kann der Glaube sein! Und so schön das Leben – mit oder ohne Fußball, aber auf jeden Fall mit Gott!
Andreas Koch
