| Politik

Aufruf zu Dialog und gegenseitigem Respekt

Brief der Landesbischöfe in Württemberg und Baden zur Bundestagswahl 2017

Zur bevorstehenden Bundestagswahl am 24. September 2017 wenden sich der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dr. h. c. Frank Otfried July, und der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, in einem Brief an die Kandidatinnen und Kandidaten. Die Kirchen fühlten sich mitverantwortlich, dass die Grundrechte und der Rechtsstaat mit seinen Institutionen angesichts der aktuellen Herausforderungen in Europa und weltweit gesichert und weiterentwickelt werden. „Wir wollen zur Gewissensschärfung und Gewissensbefragung beitragen und für Sie beten, die Sie in der Politik Verantwortung übernehmen“, so die beiden Landesbischöfe. 

Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh aus Baden zusammen mit Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July bei einem Treffen in Stuttgart.EMH/Gottfried Stoppel

Beide Bischöfe bitten die Kandidatinnen und Kandidaten darum, sich für eine Friedenspolitik einzusetzen, die sich den globalen Herausforderungen durch den Klimawandel und eine wachsende wirtschaftliche Ungleichheit stellt. Die Versuche, die anstehenden Konflikte durch eine Stärkung des Militärs zu lösen, halten sie auf lange Sicht nicht für aussichtsreich. Vielmehr solle sich die künftige Bundesregierung entschieden für die Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung engagieren und die bisherige restriktive Politik im Blick auf Rüstungsexporte weiter stärken. Außerdem halten July und Cornelius-Bundschuh an einem individuellen Recht auf Asyl fest. Sie vermissen eine gelingende europäische Kooperation bei den Rückführungen in Krisengebiete sowie sichere Zugangswege für Flüchtlinge nach Europa. Ferner fordern sie weitere Anstrengungen bei der Integration sowie ein Einwanderungsgesetz, das die Migrationsbewegungen aktiv mitgestaltet. 

Ein drittes Anliegen zielt auf die Förderung des Zusammenhalts unserer Gesellschaft ab. „Die Kluft zwischen denen, die gut verdienen und denen, die auch mit zwei Arbeitsstellen kaum genug zum Leben haben, muss kleiner werden“, so die Bischöfe. Für den Wahlkampf wünschen sie sich, dass die Gesellschaft nicht weiter gespalten, sondern dass fair um die beste politische Lösung gestritten werde. „Als Kirchen wehren wir uns gegen alle Versuche, um politischer Macht willen Hass und Vorurteile gegen einzelne Menschen oder Gruppen zu säen. Nur gemeinsam, im Dialog und im gegenseitigen Respekt werden wir unser Land im Geist der Verfassung weiterentwickeln“, betonen die Bischöfe in ihrem Schreiben an die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten.


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