Schauspieler und Schriftsteller Samuel Koch zum Thema „Nicht sofort aufgeben“
Die Ungeduld gilt als ein Symbol der Moderne. Zeit ist kostbar, Zeit ist Geld. Mit der Fastenaktion „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne Sofort“ ruft die evangelische Kirche zur Entschleunigung auf und regt zum Nachdenken an. Der Schauspieler und Schriftsteller Samuel Koch macht sich Gedanken über das Wochenthema „Nicht sofort aufgeben“. Es ist angelehnt an das Gleichnis vom Feigenbaum, der keine Frucht bringt, für den der Weingärtner aber um Geduld bittet (Lk 13,6-9).
Schauspieler Samuel KochConny Wenk
„Nicht sofort aufgeben“: Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?
Bei dem Gleichnis vom Feigenbaum, der (noch) keine Frucht bringt, erfreue ich mich sehr an dem Ringen um das Wachstum und an der Geduld des Weingärtners. Nach meiner Erfahrung hat Lernen, Wachsen, Fruchtbringen selten unmittelbaren Charakter. Wunder passieren nicht auf Knopfdruck, aber hoffen ist erlaubt.
Haben Sie damit schon Erfahrung gemacht?
Zwei Wochen vor meiner Hochzeit legte eine Assistentin mit meinem Auto eine Vollbremsung hin. Die Sicherung des Rollstuhls lockerte sich und der Fuß wurde eingequetscht. Das rechte Sprunggelenk hatte mehrere Brüche und ich fragte mich und Gott: „Was soll ich nun wieder lernen? Geduld? Demut? Vergebungsbereitschaft? Entschleunigung?“ All das steht immer wieder auf meinem Lebens-Lehrplan. Und bis man diese Früchte an mir vollendet sehen kann, kommt sicher noch manche Übungsstunde hinzu.
Fasten Sie?
Klar faste ich – 7 Wochen ohne Treppen steigen... Nein, Scherz! Wegen meiner Konstitution muss ich sehr auf meine Ernährung und meine Gesundheit achten. Da ist Fasten im traditionellen Sinne schwierig.
Samuel Kochs Begeisterung galt früher dem Sport. Heute ist er Schauspieler und Schriftsteller. Nach seinem Unfall bei der TV-Show „Wetten, dass …?“ und trotz seiner Querschnittslähmung (Tetraplegie) ist er nicht unbeweglich: Er bewegt die Menschen mit Wort-Akrobatik und Humor. Koch hat zwei Bücher veröffentlicht: „Zwei Leben“ (2012) und „Rolle vorwärts“ (2015).
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„Wo wir der Hoffnung Stimme geben, wächst die Zuversicht“
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